Twitter startet Hilfe für den Katastrophenschutz

Michael Schäfer
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Ein großer Vorteil sozialer Netzwerke liegt in der schnellen Verbreitung von Inhalten. Diesen Zustand will sich der Microblogging-Dienst Twitter zunutze machen und die Unterstützung des Katastrophenschutzes weiter ausbauen. Dafür will Twitter unter anderem enger mit Behörden und Hilfsorganisationen zusammenarbeiten.

So soll es Hilfsorganisationen in Zukunft ermöglicht werden, Nachrichten als „Alert“ zu kennzeichnen. Damit die Meldungen in der Masse anderer Nachrichten nicht untergehen, werden diese zusätzlich mit einer orangen Glocke gekennzeichnet. Gibt der Nutzer zudem seine Mobilfunknummer an, wird ihm die Nachricht darüber hinaus in Form einer SMS auf das eigene Mobilgerät gesendet. Um Nutzern die Anmeldung zu den Benachrichtigungsdiensten der jeweiligen Hilfsorganisationen zu vereinfachen, setzt Twitter auf leicht zu merkende Adressen wie zum Beispiel twitter.com/fema/alerts für den Katastrophenschutz in den USA („Federal Emergency Management Agency“).

Die amerikanische Katastrophenschutzbehörde verfuhr schon seit geraumer Zeit auf einer eigenen Plattform in dieser Form. Wer in den USA lebt und sich dort registriert hat, erhielt nach dem Aktivieren der Funktion „Activate Alerts“ Nachrichten über eventuelle Umweltkatastrophen. Jetzt gibt es diese Funktion auch über Twitter.

Twitter Alerts

Neben „Fema“ konnte Twitter bereits eine Vielzahl von Hilfsorganisationen und Behörden für sich gewinnen, sowohl national als auch international. Gespräche für weitere Kooperationen laufen bereits. Offensichtlich will sich Twitter dabei aber gezielt auf Behörden und Hilfsorganisationen beschränken, eine Kooperation mit Medien scheint momentan nicht vorgesehen zu sein.

Dass gerade in der heutigen Zeit soziale Netzwerke auch hierzulande bei Katastrophen vermehrt eine Rolle spielen, hatte zuletzt das Elbe-Hochwasser im Sommer gezeigt. Damals hatten allerdings nicht nur große Organisationen ihre Hilfe über soziale Netzwerke koordiniert, auch private Gruppen haben sich darüber gefunden und geholfen.

Neben den öffentlichen Diensten betreiben diverse Kommunen und Organisationen auch eigene Dienste wie zum Beispiel das vom Fraunhofer Institut FOKUS entwickelt Katastrophen-Warnsystem Katwarn. Dieser Dienst informiert registrierte Nutzer wahlweise via SMS oder Smartphone-App über Katastrophen-Meldungen.