Kabel Deutschland macht WLAN-Kunden zu Homespots

Michael Günsch
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Wie im vergangenen Monat angekündigt, will Kabel Deutschland im November einen Homespot-Service starten, bei dem private WLAN-Netze der Kunden für andere Teilnehmer des Programms freigegeben werden können – ein ähnlicher Ansatz wie „WLAN to go“ der Telekom. Für Unruhe sorgt dessen standardmäßige Aktivierung.

Laut Heise Online verschickt das Unternehmen derzeit Briefe an Festnetzkunden, deren Modem respektive Router die Homespot-Option bereits unterstützt und weist auf die neuen Funktionen hin. Statt dem Kunden die Aktivierung des WLAN-Hotspot-Dienstes selbst zu überlassen, soll die Funktion offenbar standardmäßig aktiviert werden. Betroffene Kunden werden darüber informiert, dass sie sechs Wochen Zeit hätten, dieser Änderung zu widersprechen. Andernfalls werde Homespot per Fernkonfiguration automatisch eingerichtet.

Dass dieses Vorgehen für Verunsicherung bei einigen Kunden sorgt, ist wenig verwunderlich. Befürchtungen um die Sicherheit der eigenen Daten sowie eventuelle Leistungseinbrüche durch das Teilen der Leitungskapazität kommen auf. Gegenüber Heise erklärte Pressesprecher Maurice Böhler, dass jeder Homespot-Nutzer eine eigene IP-Adresse erhält, damit der Teilnehmer, der sein WLAN teilt, nicht für unsachgerechte Nutzung anderer haftet. Die Transferraten sollen zudem nicht beeinträchtigt werden, da zusätzlich zur garantierten Bandbreite des Kundenanschlusses 10 Mbit/s allein für die Homespot-Funktion bereitgestellt werden, so Böhler. Außerdem könne die Option jederzeit in den Einstellungen des Kundencenters deaktiviert werden, allerdings beträgt die Vorlaufzeit der Änderung eine Woche.