Reaktionsschnelle SSD im DIMM-Format von SanDisk

Parwez Farsan
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SanDisk hat die Markteinführung der neuartigen ULLtraDIMM SSD (Ultra-Low Latency) bekannt gegeben. Die von der kürzlich erworbenen SanDisk-Tochter SMART Storage Systems gemeinsam mit Diablo Technologies entwickelte SSD im DIMM-Format soll dank direkter CPU-Anbindung über den Speicherbus Schreiblatenzen von unter 5 µs erreichen.

Damit wäre sie um ein Vielfaches schneller als SATA-, SAS- und PCIe-SSDs. Die Latenz beim Lesen ist allerdings nicht ganz so niedrig, sie beträgt 150 µs.

SanDisk ULLtraDIMM
SanDisk ULLtraDIMM (Bild: SMART Storage Systems)

Ein Vorteil der SanDisk ULLtraDIMM mit ihrem DDR3-Interface ist, dass sie ganz einfach parallel zu RAM-Modulen in die DDR3-Speicherlots von Serversystemen gesteckt werden kann und auf diese Weise auch eine Skalierung von Speicherplatz und IO-Leistung erlaubt, ohne die Latenz in Mitleidenschaft zu ziehen. Davon profitieren sollen unter anderem der Hochfrequenzhandel, virtuelle Desktopumgebungen, große Datenbanken, Cloud-Systeme und andere zeitkritische Transaktionen.

Zum Einsatz kommt dabei in 19 nm Strukturbreite gefertigtes MLC-NAND von SanDisk, wobei der Kunde die Wahl zwischen zwei Varianten mit 200 und 400 GB Speicherkapazität hat. Eine lange Lebensdauer soll aber auch ohne teureres eMLC- oder gar SLC-NAND gewährleistet werden. Die eingesetzten Flash-Management- und Signalverarbeitungstechnologien sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu zehn Drive Writes pro Tag erlauben, was einem Schreibvolumen von 3,65 (200 GB) bzw. 7,3 Petabyte (400 GB) entspricht.

Eine einzelne ULLtraDIMM erreicht laut SanDisk bei wahlfreien Lese- und Schreibzugriffen (4K) bis zu 150.000 bzw. 65.000 IOPS und sequenziell bis zu 1.000 MB/s beim Lesen und bis zu 760 MB/s beim Schreiben. Je nach Bedarf lässt sich diese Leistung durch das Verbauen mehrerer SSDs bei gleich niedriger Latenz relativ linear steigern.

Einen ersten OEM-Kunden konnte SanDisk bereits gewinnen. IBM bietet die ULLtraDIMM unter dem Namen eXFlash DIMM in den neuen „System x“-Servern der sechsten Generation an. Das System x3850 X6 (4 CPU-Sockel) und das System x3950 X6 (8 CPU-Sockel) lassen sich mit bis zu 12,8 Terabyte des flinken Flash-Speichers ausrüsten.