Sonnet Tempo: PCIe-Karte trägt M.2-SSD mit 1.100 MB/s im Huckepack

Michael Günsch
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Sonnet Tempo: PCIe-Karte trägt M.2-SSD mit 1.100 MB/s im Huckepack
Bild: Sonnet

Das M.2-Format spielt bei SSDs für Desktop-PCs bislang keine große Rolle, was auch daran liegt, dass die meisten Mainboards nicht über einen solchen Steckplatz verfügen. Somit überrascht die Entscheidung von Sonnet nicht, eine eigentliche M.2-SSD als PCI-Express-Karte zu vermarkten.

Die Sonnet Tempo PCIe SSD besteht aus einer M.2-SSD mit 512 Gigabyte Kapazität, die auf einer Adapter-Steckkarte in Low-Profile-Ausführung mit PCI-Express-2.0-x4-Anschluss untergebracht ist. Dadurch wird eine weitreichende Kompatibilität ermöglicht, denn einen geeigneten PCI-Express-Slot (x4 bis x16) geben die meisten Hauptplatinen her. Softwareseitig sei eine Kompatibilität mit den Betriebssystemen Mac OS X ab Version 10.8.5 sowie Windows ab Version 7 respektive Windows Server 2012 per Standard-AHCI-Treiber gewährleistet.

Während die meisten der derzeit erhältlichen SSDs im M.2-Format Daten über den SATA-Bus mit einer Bruttodatenrate von 6 Gb/s übertragen und in der Praxis auf Transferraten von rund 550 MB/s in der Spitze limitiert sind, gehört die Sonnet-SSD zu den wenigen mit nativer PCI-Express-Unterstützung. Die schnellere Schnittstelle befähigt die SSD zu Datenraten von bis zu 1.100 MB/s nach Herstellerangaben. Die PCI-Express-Generation 2.0 bietet bei vier Leitungen (x4) eine theoretische Datenrate von 2.000 MB/s (ohne Overhead) und damit genügend Leistung.

Sonnet Tempo PCIe SSD
Sonnet Tempo PCIe SSD (Bild: Sonnet)

Nähere Details zur eingesetzten Technik wie beispielsweise Controller- und Speichertyp gehen aus der Dokumentation von Sonnet nicht hervor und ließen sich auch auf Nachfrage von ComputerBase kurzfristig nicht in Erfahrung bringen. Die knapp gehaltene Spezifikationstabelle auf der Produktseite nennt neben AHCI- noch SMART-Unterstützung.

Ab sofort soll die 512-GB-SSD zur Preisempfehlung von 1.005 Euro erhältlich sein – ein Händler preist das Modell für 839 Euro an. Gemessen an den sequenziellen Transferraten und dem M.2-Format rangiert derzeit nur Samsungs OEM-SSD XP941 in ähnlichen Gefilden, die aber mit rund 400 Euro bei gleicher Kapazität weitaus günstiger zu haben ist und mit zusätzlichem PCIe-Adapter (ab ca. 20 Euro) ebenfalls auf herkömmlichen Mainboards nutzbar ist.

Sonnet ist für solche „Huckepack“-Lösungen zur Speichererweiterung bekannt: Beispielsweise sitzen bei der Tempo SSD Pro Plus zwei 2,5-Zoll-SATA-SSDs auf einer PCIe-2.0-Karte.