Apple: Auch der Mac Pro bietet keine 10-Bit-Farbwiedergabe

Daniel Kurbjuhn
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Apple: Auch der Mac Pro bietet keine 10-Bit-Farbwiedergabe

Im mindestens 3.000 Euro teuren Mac Pro sind zwar immer zwei Grafikkarten vom Typ AMD Fire Pro verbaut, so dass sich das System grundsätzlich auch für professionelle Bildbearbeitung mit 10-Bit-Farbwiedergabe eignet. Die Funktion steht unter OS X aber nicht zur Verfügung und lässt sich auch mit Windows nicht freischalten.

Damit kann das System nur 16,7 Millionen statt 1,07 Milliarden Farben darstellen, wie die c't herausgefunden hat. Offen ist, wieso Apple den 10-Bit-Modus nicht anbietet. Eine entsprechende Anfrage wurde von Apple nicht beantwortet, der Hersteller der Grafikkarten verwies wiederum auf Apple. Von Adobe hieß es dagegen ohne Gewähr, dass 10 Bit systemseitig bei Apple nicht unterstützt werden. Dies sei zumindest der letzte Wissenstand des Software-Herstellers, daher gibt es in der OS-X-Version von Photoshop auch keinen entsprechenden Umschalter auf 10 Bit.

Das Problem besteht auch, wenn der Nutzer auf dem Mac Pro via Bootcamp Windows 8.1 installiert. Auch dann gibt es keine Möglichkeit die 10-Bit-Farbwiedergabe zu nutzen, da entsprechende Optionen nicht in den von Apple zur Verfügung gestellten Treibern angeboten werden. Dies gilt auch für den aktuellen AMD-Treiber 14.301.

Die 10-Bit-Farbwiedergabe wird in der professionellen Bildbearbeitung vor allem dafür genutzt um sehr feine Farbverläufe darstellen zu können. Der 10-Bit-Modus, der mit den professionellen Grafikkarten zur Verfügung steht, kann unter Windows grundsätzlich genutzt werden. Benötigt wird neben der passenden Grafikkarte auch noch ein entsprechender Monitor sowie die richtige Software. Eine Kodierung von 10 Bit je Grundfarbe Rot, Grün oder Blau ergibt eine Farbtiefe von 30 Bit und damit die besagten 1,07 Milliarden Farben.