AMD: 20 nm wird übersprungen, Aktie fällt nach Umsatzwarnung

Michael Günsch
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AMD: 20 nm wird übersprungen, Aktie fällt nach Umsatzwarnung

Für Beobachter der Branche ist es keine Überraschung: AMD verkündet nun offiziell, dass die für einige Produkte geplante 20-nm-Fertigung übersprungen wird. Stattdessen sollen diese in einem „führenden FinFET-Prozess“ gefertigt werden. Die Ankündigung geschieht im Zuge einer Umsatzwarnung. Die Aktie verlor deutlich an Wert.

Sowohl AMD als auch Nvidia hatten ursprünglich neue GPU-Generationen im 20-nm-Prozess von TSMC geplant, müssen aber aufgrund von Problemen bis heute auf 28-nm-Chips zurückgreifen. Daher wurde längst spekuliert, dass die 20-nm-Pläne verworfen wurden, um später direkt auf einen kleineren Herstellungsprozess mit FinFET-Technik umzusteigen. Zumindest für AMD gilt dies nun als bestätigt. Jetzt heißt es: „The company started several product designs in 20nm that will instead transition to the leading-edge FinFET node.

Project Skybridge sollte in 20 nm erscheinen und wurde eingestellt
Project Skybridge sollte in 20 nm erscheinen und wurde eingestellt

Beim Auftragsfertiger TSMC muss aber noch auf das 16-nm-Verfahren gewartet werden, denn dieses wird voraussichtlich erst 2016 in Großserie gehen. Bei Globalfoundries steht als nächster Schritt ein 14-nm-Verfahren an – wohlgemerkt sagen die Namen der Prozesse nichts über die tatsächliche Strukturbreite aus. AMD hatte ursprünglich ebenso x86- als auch ARM-basierte APUs im Rahmen des Project Skybridge im 20-nm-Verfahren vorgesehen. Doch im Mai wurde die Einstellung des Projekts bekannt.

Der Ausblick auf neue Produkte in einem fortschrittlicheren Herstellungsprozess soll die Stimmung der Anleger und Investoren vermutlich aufhellen, denn diese sehen sich erneut einem schwachen Quartal gegenüber. AMD warnte, dass der Umsatz im zweiten Quartal des aktuellen Kalenderjahres noch stärker zurückgehen wird als zunächst prognostiziert. Statt um drei Prozent soll der Umsatz nun um acht Prozent gesunken sein.

Als Ursache wird eine schwächer als vermutet ausgefallene Nachfrage bei PCs für Verbraucher angeführt, die den APU-Absatz an OEMs beeinträchtigt habe. Am 16. Juli werden die genauen Quartalszahlen vorgelegt. Der Aktienhandel reagierte bereits auf die schlechten Nachrichten: Das AMD-Papier verlor bereits kurz nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel deutlich. Vor der Öffnung des Börsenparketts in den USA liegt die Aktie zur Stunde rund 17 Prozent im Minus und erreicht damit ein neues Jahrestief.