Kartendienst Here: Bosch und Continental erwägen Mitarbeit

Michael Schäfer
29 Kommentare
Kartendienst Here: Bosch und Continental erwägen Mitarbeit
Bild: Nokia

Nach dem ein Konsortium aus den drei deutschen Automobilkonzernen Audi, BMW und Daimler den Kartendienst Here von Nokia für 2,8 Milliarden Euro übernommen hat, bekunden weitere Unternehmen Interesse an einer Mitarbeit, darunter die Autozulieferer Bosch und Continental.

Dies soll das Ergebnis einer streng vertraulichen Zusammenkunft sein, zu der sich 16 Vertreter internationaler Hersteller, Zulieferer und Kartendienstleister in Berlin getroffen haben. Für Bosch steht bei dem Engagement vor allem die Beteiligung „an einem offenen Standard“ im Fokus des Interesses, gab das Unternehmen gegenüber der Automobilwoche bekannt. „Wir sind grundsätzlich für offene Systeme und somit auch für die flexible Anwendung beziehungsweise Integration von Kartenmaterial“, wird ein Bosch-Sprecher zitiert. Für das Unternehmen sind Kooperationen in Sachen Kartendienst kein Neuland, bereits vor einiger Zeit wurde eine Zusammenarbeit mit dem niederländischen Navigationsspezialisten TomTom gestartet. Einen Widerspruch in der Unterstützung zweier Kartendienstleister sieht Bosch-Manager Rolf Bulander nicht: „Wir integrieren Kartenmaterial nach Kundenanforderungen. Das heißt, wir können Tom Tom genauso wie Here integrieren“.

Der Zulieferer Continental ließ dagegen über einen Sprecher verlauten, dass sich das Unternehmen nicht an Spekulationen über eine Mitarbeit beteiligen will. Dennoch scheint Continental das generelle Engagement im Bereich der Automobilsoftware auszuweiten. Neben den bereits über 11.000 im eigenen Hause tätigen Software-Entwicklern schuf das Unternehmen in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern und dem Bundesinstitut für berufliche Bildung den neuen Ausbildungsberuf „Automotive Softwareentwickler“, bei welchem im nächsten Monat erstmals 28 Auszubildende in das neue Ausbildungsjahr starten. Fehlende Kapazitäten für eine Entwicklungsbeteiligung an Here dürften daher kein Problem für Continental darstellen.