Sharp: 8K-Fernseher kommt für 120.000 Euro auf den Markt

Nicolas La Rocco
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Sharp: 8K-Fernseher kommt für 120.000 Euro auf den Markt
Bild: Sharp

Sharp will den ersten kommerziell verfügbaren 8K-Fernseher für Endkunden auf den Markt bringen. Das Panel ist 85 Zoll groß, bietet 7.680 × 4.320 Pixel und zieht im Betrieb bis zu 1.440 Watt. Ebenso gigantisch ist auch der Preis: Ab dem 30. Oktober soll der Fernseher für rund 120.000 Euro im japanischen Handel verfügbar sein.

Sharp hat den Verkauf des 8K-Fernsehers mit der Modellnummer LV-85001 über die japanische Website angekündigt. Das 85 Zoll große Panel nutzt Sharps IGZO-Technologie und erlaubt auf der vertikalen Achse Blickwinkel von bis zu 176 Grad. Die Bildwiederholrate des Fernsehers liegt bei maximal 120 Hz.

Den Farbstandard der ITU-R-Empfehlung BT.2020, die verschiedene Eigenschaften von UHDTVs mit 4K- und 8K-Auflösung definiert, deckt das Gerät zu 78 Prozent ab. Der BT.2020-Farbraum wiederum deckt zu 75,8 Prozent den CIE-1931-Farbraum ab, der zum Vergleich zu 52,1 Prozent vom Adobe-RGB-Farbraum erreicht wird. Die Farbtiefe des LV-85001 beträgt 12 Bit pro Kanal. Die maximale Helligkeit soll bei 1.000 cd/m² liegen, der Kontrast wird mit bis zu 100.000:1 angegeben. Das Panel kann außerdem HDR-Inhalte darstellen und wird von einem LED-Backlight mit Local Dimming beleuchtet.

Sharp LV-85001
Sharp LV-85001 (Bild: Sharp)

Kompliziert gestaltet sich die Einspeisung von Bildsignalen. Der Fernseher verfügt über vier zu HDCP 2.2 kompatible HDMI-2.0-Anschlüsse und einen VGA-Port. Um ein 8K-Bildsignal ausgeben zu können, müssen alle vier HDMI-Anschlüsse verwendet werden. HDMI unterstützt in der aktuellen Version 2.0 maximal 3.840 × 2.160 Bildpunkte bei 60 Hz. Zum Vergleich: DisplayPort 1.3 kann über einen Anschluss 8K mit 60 Hz übertragen.

Der eingebaute Tuner für den digitalen terrestrischen Empfang unterstützt maximal 2K-Video und skaliert dieses hoch auf 8K. Über die USB-Buchse können lediglich Fotos mit maximal 8.192 × 8.192 Bildpunkten dargestellt werden. Dementsprechend bediente sich Sharp bei der Vorführung für die japanische Presse, wie etwa für AV Watch, einer skurril wirkenden Abspieleinheit mit vier HMDI-Ausgängen, die an wenig wohnzimmertaugliches Laborequipment erinnert.

In Japan soll 8K-Fernsehen testweise ab 2016 ausgestrahlt werden. In Deutschland finden vereinzelt Tests für das Senden in 4K statt, zum Beispiel von Sky. Für UHD-Inhalte sind allerdings primär Streaming-Anbieter wie Amazon oder Netflix bekannt.

Der LV-85001 wiegt laut Sharp über 100 Kilogramm und bringt es auf Abmessungen von 1,93 × 1,115 Meter bei einer Bautiefe von 17,3 Zentimetern. Neben HDMI und VGA verfügt der Fernseher über einen analogen und einen digitalen Audioausgang, eine Kopfhörerbuchse, einen AV-Eingang auf Cinch-Basis und ein 2.1-Lautsprechersystem mit einer Gesamtleistung von 65 Watt. Außerdem stehen drei USB-Anschlüsse und eine Ethernet-Buchse (100 Mbit/s) zur Auswahl. Das Gerät bietet zudem einen Steckplatz für B-CAS-Karten für den Zugang zum japanischen Fernsehprogramm.