E-Book-Verleih: 1,4 Millionen Leser nutzen digitale Bezahl-Abonnements

Michael Schäfer
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E-Book-Verleih: 1,4 Millionen Leser nutzen digitale Bezahl-Abonnements

Abonnement-Dienste erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch während sich diese Nutzungsform im Bereich der Musik bereits seit längerem etabliert hat, stellt für viele Nutzer das Ausleihen von digitalen Büchern eine große Neuerung dar.

So sollen laut einer Analyse der GfK Media*Scope rund 1,4 Millionen Deutsche im ersten Halbjahr 2015 auf kostenpflichtige digitale Buch-Abonnements zurückgegriffen haben. Zu diesen Angeboten zählen neben E-Book-Flatrates, wie Amazons Kindle Unlimited, auch Verleihdienste wie die Onleihe, welche zwar für sich kostenlos zu nutzen ist, jedoch eine Mitgliedschaft in einer Bücherei oder Bibliothek voraussetzt und über deren Mitgliedsbeiträge finanziert wird.

Knapp 30 Millionen Euro haben sich laut Erhebung Konsumenten diese Art des Lesens kosten lassen – laut GFK rund ein Drittel dessen, was Leser im gleichen Zeitraum für den Kauf von E-Books ausgegeben haben. Dieser Bereich gilt als Vertriebskanal am Markt mittlerweile als etabliert: Knapp 95 Millionen Euro gaben rund 2,9 Millionen Deutsche ab zehn Jahren laut Befragung in dieser Zeit für digitale Bücher aus – Schul- und Fachbücher nicht mit eingerechnet. Dies bedeutet zwar ein Umsatzplus von 13 Prozent, generell verläuft das Wachstum in diesem Bereich jedoch schwächer als in den letzten Jahren. Diese Feststellung deckt sich mit Zahlen einer aktuellen Erhebung des Branchenverbandes Bitkom.

Des Weiteren nutzten in dieser Zeit viele der Konsumenten ausschließlich die Verleihdienste als Quelle für neue Inhalte, mehr als die Hälfte der befragten Inhaber eines Abonnements kauften in dieser Zeit weder gedruckte noch digitale Bücher.

Die Erhebung brachte noch weitere Informationen zum Vorschein: So sind mit 56 Prozent die meisten Nutzer von Verleihdiensten männlich bei einer Altersspanne zwischen 20 und 49 Jahren. Damit stellen diese das genaue Gegenteil zur Käuferschicht des konventionellen Buchmarktes dar, welche eher weiblich und zudem älter ist.

Zur Erhebung: Die GfK Media*Scope befragte kontinuierlich rund 25.000 Konsumenten in Deutschland zu ihren Einkäufen, unter anderem auch im Medienmarkt. Das Ergebnis wurde auf die deutsche Gesamtbevölkerung ab einem Alter von zehn Jahren hochgerechnet.