Kommentar: Treiber per GeForce Experience? Nein, danke!

Wolfgang Andermahr
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Kommentar: Treiber per GeForce Experience? Nein, danke!
Wolfgang Andermahr

Nvidia will Game-Ready-Treiber in Zukunft nur noch über GeForce Experience ausliefern, ab Ende des Jahres nur gegen Registrierung mit einer E-Mail-Adresse. Game-Ready-Treiber sollen so nur noch den Spielern angeboten werden, die etwas damit anzufangen wissen. Also Spielern wie mir. Ich will auf GeForce Experience aber weiterhin verzichten.

Ich brauche kein GeForce Experience. Ich gehöre nicht zur Generation, die jedes Spielerlebnis auf Video festhalten oder streamen muss. Und ich habe Spaß daran, die maximalen Grafikdetails für jedes Spiel selber auszuloten. Dafür brauche ich keine Hilfe, auch nicht beim Hinweis auf einen neuen Treiber. Damit ist GeForce Experience für mich ebenso nutzlos wie AMDs Programm Evolved.

Warum Nvidia das macht, ist klar. Das Argument, Enthusiasten und Gelegenheitsspieler mit diesem Schritt entgegen zu kommen, kaufe ich Nvidia hingegen nicht ab. Der, der das Tool möchte, hat es eh schon installiert und der, der es nicht will, halt nicht. 95 Prozent aller Nvidia-Käufer haben es schon alleine deswegen installiert, weil sie gar nicht wissen, dass man das verhindern kann – der Haken ist bei der Treiberinstallation schließlich komfortabel gesetzt. Nvidia will das eigene Ökosystem mit Macht ausbauen um Spieler mehr und mehr an die eigene Marke binden. Verständlich aus Herstellersicht, ärgerlich aus Sicht eines Enthusiasten.

Ein weiteres Tool ist nur eine weitere Fehlerquelle, die jedes Mal mit aktualisiert werden muss und im besten Fall nicht nervt. Das wiegt für mich schwerer als die Zwangsregistrierung. Und wie die vielen Kommentare im Forum von ComputerBase aber auch auf GeForce.com über das Wochenende zeigen, bin ich mit dieser Meinung nicht alleine.

Ich hoffe, dass sich Nvidia diesen Schritt noch einmal gut überlegen wird. Ansonsten wäre der Zwang zu GeForce Experience nur ein weiterer Schritt um die Freiheiten des PCs einzuschränken. Die Veröffentlichung von vier regulären Treibern über die Webseite zeigt ja, dass Nvidia weiß, dass GeForce Experience kein Allheilmittel ist.

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