Windows 10: „Gib Microsoft Edge eine Chance“ beim Browserwechsel

Michael Günsch
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Windows 10: „Gib Microsoft Edge eine Chance“ beim Browserwechsel

In der neuen Vorschauversion Build 10568 von Windows 10 hat Microsoft einen unübersehbaren Hinweis beim Browserwechsel geschaltet: Wird statt des integrierten Microsoft Edge ein anderer Browser als Standard eingestellt, erscheint zuvor ein Fenster mit dem Titel „Gib Microsoft Edge eine Chance“.

Der Hinweis erscheint, wenn ein anderer Browser wie Google Chrome oder Mozilla Firefox installiert wurde und als neuer Standardbrowser eingestellt wird. Der Anwender hat in dem Dialogfenster die Wahl, nicht zu wechseln und stattdessen Edge auszuprobieren – wie es Microsoft gerne hätte – oder auf „dennoch wechseln“ zu klicken, um Edge als Standardbrowser abzulösen. Der Edge-Browser wird dabei mit Vorzügen wie der Integration des Sprachassistenten Cortana beworben.

Build 10568: Dialogfeld vorm Wechsel des Standardbrowsers
Build 10568: Dialogfeld vorm Wechsel des Standardbrowsers (Bild: The Verge)

Microsoft hatte den Wechsel des Standardbrowsers unter Windows 10 bereits zuvor erschwert, indem dies nicht mehr automatisch im Zuge der Installation des neuen Browsers erfolgt. Stattdessen wird auf die Einstellungen von Windows 10 weitergeleitet. Dieses Vorgehen hatte der Mozilla-Chef in einem offenen Brief kritisiert.

Das neue Vorgehen mit Hinweisfenster betrifft nicht nur den Browser, sondern auch andere Standardprogramme (Apps). Wie The Verge berichtet, sei auch ein Wechsel der Standardanwendungen für Fotos und Musik von der Methode betroffen, wobei ein ähnliches Fenster mit dem Vorschlag erscheine, die integrierten Microsoft-Anwendungen weiter zu nutzen. Laut dem Bericht wird vermutet, dass die Änderung der Vorschauversion mit einem der kommenden Windows-10-Updates in den nächsten Wochen Einzug halten wird. Als gesichert gilt dies aber noch nicht, weshalb es noch möglich ist, dass diese Änderung nicht in die offizielle Fassung Einzug halten wird.

Microsoft will auf diesem Weg für die eigenen, integrierten Anwendungen werben. Dass dabei der Wechsel zur Konkurrenz erschwert wird, dürfte aber nicht nur dieser, sondern auch vielen Anwendern alternativer Software nicht gefallen. Erst jüngst hatte Microsoft den Nutzern von Windows 7 und 8.1 standardmäßig das Upgrade auf Windows 10 statt der Sicherheitsupdates angeboten und dabei für reichlich Wirbel gesorgt. Im Nachhinein wurde die automatische Auswahl des Upgrades von Microsoft als „Fehler“ bezeichnet.