Kimera Industries Cerberus: 19,8 Liter großes Gehäuse für Micro-ATX und Multi-GPU

Max Doll
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Kimera Industries Cerberus: 19,8 Liter großes Gehäuse für Micro-ATX und Multi-GPU
Bild: Kimera Industries

Nach zwei Jahren ist aus dem im SFF-Forum gestarteten „Projekt Nova“ das Micro-ATX-Gehäuse Cerberus geworden, dessen Serienproduktion nun mit einer Crowdfunding-Kampagne gesichert werden soll. Die Besonderheit des Gehäuses liegt in seinem geringen Volumen von nur 18 Litern und einem „Infinite Vents“-System.

Mit einer konsequenten Ausrichtung auf kompakte Abmessungen steht das Cerberus in einer Tradition mit ebenfalls aus Hobbyprojekten hervorgegangenen Kleingehäusen wie dem mittlerweile mehrfach nachproduzierten NCase M1, dem DAN Cases A4-SFX sowie dem Inkubus 300µ.

Im Gegensatz zu diesen Gehäusen ist das Cerberus jedoch in der Lage, Micro-ATX-Hauptplatinen aufzunehmen und soll trotz eines Volumens von nur 18,2 Litern mit fünf Erweiterungsslots den Betrieb von zwei High-End-Grafikkarten auf kleinstem Raum ermöglichen. Dies soll beim Cerberus durch geschickte Raumaufteilung und flexible Raumausnutzung erreicht werden.

Beim Volumen wird gemogelt

Dass das dafür benötigte Volumen, wie vom Unternehmen behauptet, mindestens 14 Liter geringer ausfällt als bei „beliebten“ Micro-ATX-Modellen etablierter Hersteller, ist jedoch Augenwischerei: Erstens berechnet Kimera das Volumen des eigenen Gehäuses nur anhand des Innenraums und lässt so 1,6 Liter verschwinden, zweitens werden als Grundlage für das Volumen bei anderen Produkten die Außenmaße verwendet und nicht zuletzt besonders kompakte Modelle wie das knapp 23 Liter fassende Silverstone Sugo SG09 ignoriert. Unabhängig solcher Marketing-Tricks gehört das Cerberus aber zu den mit Abstand kleinsten Micro-ATX-Gehäusen am Markt, ohne dabei die Kompatibilität nennenswert einzuschränken.

Flexibel durch „Infinite Vents“

Eine Besonderheit des Konzepts sind „Infinite Vents“, die den Aufbau des Innenraums modular halten sollen. Sowohl Boden als auch Front sind mit länglichen Belüftungsöffnungen ausgestattet, die Lüfter mit Rahmenbreiten von 92, 120 und 140 mm aufnehmen können. Alternativ lässt sich an diesen Stellen ein Bracket für zwei 3,5"-HDDs sowie eine weitere Halterung für zwei 2,5"-Datenträger unterbringen, wobei Datenträger auch direkt an den „Vents“ verschraubt werden können. Position und Ausrichtung werden durch die Form der Vents freigestellt; lediglich zwei 2,5"-Halterungen auf der Rückseite des Mainboard-Trays sind fest vorgegeben.

Ein ähnliches System findet bei der seitlich, oberhalb des CPU-Sockels an einem Scharnier aufgehängten Halterung Verwendung. Hier können entweder weitere Festplatten, zwei 120- oder ein 140-mm-Lüfter beziehungsweise entsprechende Radiatoren befestigt werden. Je nach Bestückung von Innenraum und seitlichem Bracket stehen Prozessorkühlern 148 mm in der Höhe, Erweiterungskarten bis zu 329 mm in der Länge zur Verfügung.

Seitenteile und Deckel werden mit einem besonders robusten „pin-and-clip“-System werkzeuglos befestigt. Im Gegensatz zu üblichen Systemen sollen die Clips wie das gesamte Gehäuse vollständig aus Metall gefertigt werden, um die Lebensdauer zu maximieren.

Eine ATX-Version ist optional

Die Standardversion des Cimera erlaubt den Einbau eines SFX- oder SFX-L-Netzteils direkt hinter der Front. Alternativ bietet Kimera Industries eine Variante des Gehäuses für ATX-Stromspender an. Das Netzteil wird in diesem Fall oberhalb des Prozessorsockels angeordnet. So sinkt zwar die Maximalhöhe für Prozessorkühler auf 48 mm, im Gegenzug lassen sich jedoch mehr Lüfter oder Radiatoren der Größe 120, 140 oder 240 Millimeter in der Front des Towers befestigen.

Der Preis: 250 US-Dollar

Für das Cerberus verlangt Kimera Industries im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne, die bis zum 31. März 150.000 US-Dollar einbringen soll, mindestens 250 US-Dollar sowie die anfallenden Kosten für den Versand des Gehäuses nach Europa – heißt der Bestimmungsort Deutschland, werden dafür rund 110 US-Dollar fällig.

Wer das Projekt lediglich unterstützen möchte, kann für kleinere Summen zudem allerhand Merchandise erwerben. Backern steht dabei entweder die ATX- oder SFX-Ausführung des Gehäuses in den Farben Schwarz und Weiß zur Auswahl; weitere Farben werden bei Erreichen von Stretch Goals freigeschaltet. Darüber hinaus werden mit einem Tragegriff sowie einem Seitenfenster zwei Extras angeboten, die den Preis des Gehäuses auf maximal 300 US-Dollar erhöhen können. Die Auslieferung soll bis spätestens Juli erfolgen.

Kimera Industries Cerberus
Mainboard-Format: Micro-ATX, Mini-ITX
Chassis (L × B × H): 364 × 170 × 320 mm (19,80 Liter)
Material: Stahl, Aluminium
Nettogewicht: 5,30 kg
I/O-Ports / Sonstiges: 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), HD-Audio
Einschübe: 2 × 3,5" (intern)
4 × 2,5" (intern)
vollmodulare Laufwerkskäfige
Erweiterungsslots: 5
Lüfter:
Front: 1 × 140/120 mm (optional)
Heck: 1 × 92 mm (optional)
Seitenteil links: 1 × 140/120 mm (optional)
Boden: 1 × 140 mm oder 2 × 120 mm (optional)
Variante
Front: 1 × 140 mm oder 2 × 120 mm (optional)
Boden: 1 × 140 mm oder 2 × 120 mm (optional)
Staubfilter:
Kompatibilität:
CPU-Kühler: 148 mm
GPU: 329 mm
Netzteil: 130 mm
SFX-Formfaktor
Variante
CPU-Kühler: 48 mm
GPU: 329 mm
Netzteil: Unbeschränkt
Preis: 249 $