MWC 2016

Samsung Galaxy S7: Neue Kamera im Videomodus und HDR-Fotos ausprobiert

Nicolas La Rocco
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Samsung Galaxy S7: Neue Kamera im Videomodus und HDR-Fotos ausprobiert

Noch während des MWC 2016 konnte ComputerBase die neue Kamera des Galaxy S7 auf einer Fototour durch Barcelona ausprobieren. Daraufhin äußerten Leser den Wunsch nach Videoaufnahmen und HDR-Fotos mit dem Galaxy S7. Eine Woche vor Veröffentlichung des Tests kommt ComputerBase bereits jetzt diesem Wunsch nach.

Galaxy S7 im Videomodus

Obwohl Samsung die Auflösung der Galaxy-S7-Kamera für eine Vergrößerung der Pixel reduziert hat, reichen auch 12 statt 16 Megapixel nach wie vor, um einen Videomodus mit 3.840 × 2.160 Pixeln anzubieten. Neben Ultra HD unterstützt das Galaxy S7 auch 1.440p, 1.080p, 720p und 480p. Bei Full HD gibt es zudem die Auswahl zwischen 30 und 60 FPS. Für den Ersteindruck sind Videos allerdings nur in den gängigen Formaten angefertigt worden. Wieder dient als Vergleichsgerät ein iPhone 6s Plus von Apple. Alle Videos wurden mit beiden Geräten nebeneinander arretiert aufgenommen.

Kameravergleich
Samsung
Galaxy S7
Samsung
Galaxy S6
Apple
iPhone 6s Plus
Hauptkamera Auflösung 12,0 MP 16,0 MP 12,0 MP
Sensorgröße ? 1/2,6" 1/3"
Sensorformat 4:3 16:9 4:3
Blendenzahl f/1.7 f/1.9 f/2.2
OIS
Blitz LED Dual-LED
Dual-Tone
Video 2160p/30 FPS
1440p/30 FPS
1080p/60 FPS
1080p/30 FPS
720p/30 FPS
480p/30 FPS
2160p/30 FPS
1080p/60 FPS
1080p/30 FPS
720p/30 FPS
Zeitlupe 240 FPS/720p 120 FPS/720p 240 FPS/720p
120 FPS/1080p
Frontkamera Auflösung 5,0 MP
Blitz Display × Display
Video 1440p/30 FPS
1080p/30 FPS
720p/30 FPS
480p/30 FPS
720p/30 FPS

Full HD mit 30 FPS

Los geht es mit der Standardeinstellung beider Geräte: Full HD mit 30 FPS. Was noch weit vor Bewertung der Bildqualität sofort auffällt, ist, wie stark das Galaxy S7 mit Wackelbewegungen zu kämpfen hat. Das Smartphone hat zwar eine integrierte Videostabilisierung, diese ist aber rein digital und kann beim Laufen nur geringfügig die Schritte ausgleichen. Der optische Bildstabilisator greift nur bei Fotos – das war schon beim Galaxy S6 so. Besser macht es das iPhone 6s Plus: Hier kommt es fast schon zu einem Steadicam-Effekt, so gut werden die Schritte ausgeglichen.

Viele Wackler aber sehr schneller Autofokus

Dafür hat das Galaxy S7 einen leichten Schärfevorteil gegenüber dem iPhone 6s Plus, was auch schon bei den Fotoaufnahmen in Barcelona zu erkennen war. Allerdings kommt dieser aufgrund der Verwackler bei Videos deutlich weniger stark zur Geltung als noch bei Fotos. Beim schnellen Autofokus hat Samsung aber definitiv die Nase vorne. Im Autofokus-Test ab Minute 1:35 im Video agiert das Galaxy S7 in allen Versuchen schneller. Zumindest hier zahlt sich der neue Sensoraufbau aus.

Full HD mit 60 FPS und Problemen

Im zweiten Schritt wird die Anzahl der Bilder pro Sekunde erhöht. Full HD mit 60 FPS statt zuvor 30 FPS sorgt für ruckelfreie Schwenks und eine insgesamt weichere Aufnahme. Dieser Effekt ist bei beiden Geräten sofort erkennbar. In puncto Bildqualität nehmen sich die Smartphones erneut nicht viel. Das Galaxy S7 zeichnet das Bild etwas schärfer, das iPhone 6s Plus hat dafür einen höheren Dynamikumfang. Auch die Bildstabilisierung gelingt bei Apple erneut besser.

Den Autofokus-Vorteil des ersten Videos gibt es bei Samsung mit 60 FPS nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Das Galaxy S7 hat bei Aufnahmen mit 60 FPS massive Probleme beim Wechsel zwischen nahen und weit entfernten Objekten. Ab Minute 0:50 ist erkennbar, wie es dem Galaxy S7 selbst nach mehreren Versuchen nicht gelingt, die Beeren der Pflanze zu fokussieren, während das iPhone 6s Plus keine Probleme damit hat. Bei Samsung werden dagegen die Blätter im unmittelbaren Hintergrund fokussiert.

Ab Minute 2:30 findet ein Wechsel von der Pflanze zum Weiterlaufen statt, hier läuft das Galaxy S7 ganz aus dem Ruder und findet erst nach gut 25 Sekunden wieder den korrekten Fokus. Dieses Verhalten tritt reproduzierbar auch ab Minute 3:35 auf, wenn wieder aus dem – diesmal sehr scharfen – Nahbereich in den Fernbereich gewechselt wird. Erst 40 Sekunden später agiert der Autofokus wieder korrekt. Um das Phänomen genauer zu untersuchen, findet ab Minute 4:35 ein weiterer Vergleich statt. Bei diesem wird deutlich, dass der Autofokus des Galaxy S7 nicht gut mit 60 FPS funktioniert.

Ultra HD mit 30 FPS

Dass das Problem mit dem Autofokus mit den Bildern pro Sekunde und nicht der Auflösung zu begründen ist, zeigt zunächst der Rückblick auf das 30-FPS-Video, aber auch das nächste Vergleichsvideo in Ultra HD mit 3.840 × 2.160 Bildern und 30 FPS. Beide Geräte liefern gestochen scharfe Aufnahmen ab, das Galaxy S7 hat aber erneut einen Vorteil. Beim Wechsel aus dem Nahbereich in die Totale ab Minute 0:30 sind anders als noch im Full-HD-Modus mit 60 FPS keine Probleme mehr feststellbar.

Die digitale Bildstabilisierung des Galaxy S7 kann einen Teil der Bewegung ausgleichen, erneut macht es aber das iPhone 6s Plus besser, dessen OIS auch bei Videos aktiv ist.

Zeitlupe mit 240 FPS

Für das Galaxy S7 hat Samsung den Zeitlupenmodus verbessert und auf das Niveau von Apple gebracht. Statt 120 FPS sind in 720p-Auflösung jetzt ebenfalls 240 FPS möglich. Einen alternativen 120-FPS-Modus in Full HD gibt es hingegen nicht. Bei jedem Zeitlupenvideo lässt sich im Nachhinein festlegen, welcher Bereich verlangsamt mit einem Achtel der ursprünglichen Geschwindigkeit dargestellt werden soll.

Samsung hat die schärfere Zeitlupe

Das Samsung-Smartphone kann hier mit einer sichtbar besseren Bildqualität punkten. Vor allem beim Vergleich der vorbeifahrenden Fahrradfahrer ist das Video des Galaxy S7 viel klarer. Beim Schwenk zu den Fahnen und Bäumen wiederholt sich dieser Eindruck, das iPhone 6s Plus produziert ein geradezu matschiges Bild. Die Qualität der Zeitlupe selbst liegt allerdings auf ebenbürtigem Niveau.

Zeitraffer

Der Zeitraffer-Modus ist bei beiden Smartphones dynamisch, es gibt somit keine feste Größe, wie stark unterschiedlich lange Aufnahmen beschleunigt werden. Im konkreten Fall macht Apple aus den jeweils gleich langen Videos eine kürzere Aufnahme mit stärkerer Beschleunigung. Das Video des Galaxy S7 wird langsamer abgespielt und ist etwas heller, in puncto Schärfe nehmen sich beide Geräte nicht viel.

HDR-Fotos

In dieser Vorschau gibt es nun erstmals auch HDR-Aufnahmen, auf die in Barcelona noch bewusst verzichtet wurde, um den Automatikmodus ohne Sonderfunktionen vorzustellen. Das Galaxy S7 schneidet durch die Bank besser ab, obwohl das iPhone 6s Plus geringfügig mehr Details im Himmel abbildet. Beim Galaxy S7 macht der HDR-Modus allerdings viel stärker das, wofür er entwickelt wurde: Gegenlicht ausgleichen und dunkle Partien ohne Einfluss auf das restliche Bild oder Qualitätsverlust aufhellen.

Ohne HDR und Gegenlicht ist das iPhone besser

Allerdings muss dem iPhone 6s Plus zugutehalten werden, dass es ohne HDR-Funktion die besseren Bilder als das Galaxy S7 bei widrigen Lichtbedingungen schießt. Das zeigen die Bilder 14, 15 und 16, wo sich Galaxy S7 und iPhone 6s Plus mit aktiviertem und deaktiviertem HDR-Modus direkt miteinander vergleichen lassen.

Samsung Galaxy S7 und Apple iPhone 6s Plus – HDR-Vergleich

Fotogalerie aus Barcelona

Die abschließende Galerie ermöglicht noch einmal einen Blick auf die Fototour durch Barcelona bei Tageslicht und Nacht. Im Gegensatz zur ursprünglichen Veröffentlichung sind die Bilder für den Direktvergleich jetzt jeweils hintereinander geschaltet, außerdem gibt es zum Ende der Galerie noch einen Vergleich der Selfie-Kameras.

Samsung Galaxy S7 und Apple iPhone 6s Plus – Automatikmodus-Vergleich

Test am 8. März um 15:00 Uhr

Der vollständige Test des Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 edge unterliegt einem Embargo, sodass dieser erst am 8. März um 15:00 Uhr veröffentlicht werden darf.

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