Paketzustellung: Smart-Kofferraum wird zur Paketbox

Frank Hüber
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Paketzustellung: Smart-Kofferraum wird zur Paketbox
Bild: smart

Smart und DHL kooperieren, um zukünftig die Paketzustellung im Kofferraum des Smart zu ermöglichen, so dass Wege zur Filiale wegen nicht zustellbarer Pakete entfallen. Auch die Rücksendung von Retouren können Smart-Fahrer zukünftig über ihren Kofferraum erledigen.

Smart nennt das Projekt „smart ready to drop“ und startet zunächst ab September dieses Jahres mit einem Beta-Test in Stuttgart. Wenige Monate später soll der Beta-Test der Kofferraumzustellung auf Köln, Bonn und Berlin erweitert werden. Je Stadt möchte Smart den Test dabei mit mehreren hundert Teilnehmern unter realistischen Bedingungen durchführen. Ein erster Feldversuch mit 30 Fahrern sei bereits im Jahr 2015 durchgeführt worden. Geplant ist derzeit, das Angebot sukzessive auf sieben deutsche Städte zu erweitern.

Kostenlose Nachrüstung für Beta-Tester

Für die Zustellung im Kofferraum des Smart ist jedoch ein Umbau notwendig, wie er bereits bei der Kooperation zwischen Audi, DHL und Amazon notwendig war, die vor über einem Jahr ein vergleichbares Projekt gestartet haben. Smart-Fahrer, die sich im September für den Beta-Test anmelden, erhalten den Umbau des eigenen Fahrzeugs jedoch kostenlos. Hierbei muss eine „Connectivity Box“ unter der Frontscheibe beim Smart-Händler nachgerüstet werden. Smart wird im Herbst darüber hinaus ein Sondermodell mit dem Namen „smart fortwo ready to-edition“ anbieten, das bereits serienmäßig über diese Box verfügt.

DHL-Zusteller erhält Zugang per App

Für die Zustellung im Kofferraum erhält der Paketzusteller temporär und einmalig über eine spezielle App eine schlüssellose Zugangsberechtigung für den Kofferraum des geparkten Smart. Die App hat Smart entwickelt und sich dabei die Erfahrung aus dem eigenen Car-Sharing-Angebot car2go zu Nutze gemacht, bei dem bereits ein digitales Zugangssystem zum Einsatz kommt. Sicherheit habe dabei „natürlich höchste Priorität“, so Smart-Chefin Dr. Annette Winkler.

Nach der Online-Bestellung muss der Smart-Fahrer über eine spezielle App eine TAN generieren und diese in das „c/o“-Feld der Empfängeradresse eintragen. Das Fahrzeug muss dann in der Nähe des eigenen Wohnortes geparkt werden, wobei eine genaue Definition hierzu noch fehlt. Der DHL-Zusteller wird per App über den gewünschten Lieferort informiert und kann den Smart einmalig und nur in einem bestimmten Zeitraum mit der TAN öffnen. Mit dem Schließen des Kofferraums durch den Zusteller erlischt auch die Zugangsberechtigung und der Fahrer erhält eine Nachricht über die Zustellung des Pakets.

Nachrüstung für Modelle ab 2007

Die Nachrüstung mit der „Connectivity Box“ ist für den smart fortwo der letzten Modellgeneration (C451), für den aktuellen smart fortwo (C453) sowie für den aktuellen smart forfour (W453) möglich.

Connectivity Box ermöglicht auch privates Car-Sharing

Durch den Einbau der „Connectivity Box“ sollen zukünftig zudem weitere Services möglich sein. Smart spricht in diesem Zusammenhang bereits von der Nutzung für privates Car-Sharing.

„smart ready to drop“ ist das erste Ergebnis des „smart lab“, ein Think Tank von Smart, der für die schnelle Entwicklung und Umsetzung kreativer Projekte rund um urbane Mobilität ins Leben gerufen wurde. Die Start-up-Mentalität soll kreative Mitarbeiter anlocken und fördern und so innovative Mobilitätsideen entwickeln.