Soziales Netzwerk: Facebook verstärkt Maßnahmen gegen Clickbait

Mahir Kulalic
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Soziales Netzwerk: Facebook verstärkt Maßnahmen gegen Clickbait

Zwei Jahre nach ersten Schritten gegen das Ködern von Klicks, verstärkt Facebook seine Aktivität, um Clickbaiting einzuschränken. Auf Basis neuer und lernfähiger Algorithmen im News Feed möchte das soziale Netzwerk Artikel, die auf Klickfang abzielen, weiter unten in den Neuigkeiten der Nutzer erscheinen lassen.

Verbreitung von Überschriften zum Klickfang senken

Artikel, die eine solche Strategie verfolgen, enthalten in erster Linie Überschriften, die Informationen über den Inhalt zurückhalten und/oder diesen zusätzlich übertrieben oder irreführend darstellen. Als Beispiele nennt Facebook die Überschriften „Du wirst niemals glauben, wer über den roten Teppich gestolpert und hingefallen ist“ sowie „Äpfel sind eigentlich schlecht für dich?!“. Die erste Überschrift hält Informationen zurück, etwa darüber, wer gefallen ist, die zweite führt den Leser in die Irre, da die Aussage nur bei zu viel Konsum von Äpfeln gelte, die Überschrift aber anderes suggeriert.

Um gegen derartige Praktiken vorzugehen, hat Facebook laut eigener Angabe ein System entwickelt, das erkennt, welche Phrasen und Ausdrücke regelmäßig zum Klickfang, aber nicht in üblichen Meldungen benutzt werden. Dies vergleicht das soziale Netzwerk mit der Arbeit von Spamfiltern.

Weniger Inhalt = weniger Präsenz

Das System erkenne Beiträge, die auf Clickbait aus sind sowie die Seiten von denen diese stammen. Webseiten, die regelmäßig entsprechende Überschriften und Artikel veröffentlichen, werden in der Konsequenz deutlich später im News Feed der Nutzer angezeigt, wodurch sich die Verbreitung und somit die Beachtung verringern soll. Zudem arbeite Facebook daran, die Erkennung von Clickbaiting fortlaufend auszubauen – und auch der News Feed soll somit über die Zeit dazu lernen.

Facebook weist darauf hin, dass Unternehmen auf entsprechende Überschriften verzichten sollen. Sofern eine Seite mit solchen Praktiken aufhöre, würden auch die Posts nicht mehr von den Maßnahmen betroffen werden. Als Ziel hinter den Maßnahmen gibt Facebook eine authentische Kommunikation an, die den Wünschen der Nutzer entspreche.