Aufrüstung: Skimming-Geräte greifen auch biometrische Daten ab

Daniel Kurbjuhn
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Aufrüstung: Skimming-Geräte greifen auch biometrische Daten ab
Bild: Ralf Schulze | CC BY 2.0

Skimming-Geräte sind ein weit verbreitetes Problem und viele Verbraucher achten beispielsweise an Bankautomaten auf die illegal angebrachten Hilfsmittel für Betrüger. Doch die Entwicklung macht auch vor diesen Geräten nicht halt und so bietet der Markt mittlerweile Modelle an, die auch biometrische Daten erfassen können.

Die klassischen Skimming-Geräte sind darauf ausgelegt, die Daten einer Bankkarte auszulesen und gleichzeitig Sicherheitsinformationen wie die PIN zu erfassen. Dabei zeigte sich im Mai, dass die Datendiebe deutlich aufgerüstet haben und gerade auf der Software-Ebene die Entwicklung stark voran getrieben wurde.

Doch die Entwicklung geht weiter und so berichten die Sicherheitsforscher von Kaspersky, dass die jüngste Generation der Skimming-Geräte nicht nur die Daten der EC-Karte auslesen kann, sondern auch die dazu passenden biometrischen Daten, wie beispielsweise den Fingerabdruck, die Handvenen oder die Iris-Informationen.

Rasante Entwicklung

Bereits seit September des letzten Jahres beobachtet Kasperky den Handel mit entsprechenden Modulen und stellt zudem eine regelrechte Evolution der Geräte fest. Dies gilt zum Beispiel für die Übertragung der Daten, die anfänglich noch über GSM verschickt wurden. Mittlerweile erfolgt die Datenübertragung über deutlich schnellere Kanäle, wobei Kaspersky diese nicht näher erläutert.

Auch bedienen sich die Entwickler neuer Techniken, um die Erfassung von Daten stetig zu erleichtern. So sollen Apps für Smartphone künftig Gesichtserkennungssoftware austricksen können. Dafür werden nicht nur die erfassten Daten der Skimming-Geräte genutzt, sondern auch die sozialen Netzwerke können als Quelle dienen.

Zur Zeit geringe Gefahr in Deutschland

Aktuell ist die Gefahr vor Skimming-Geräten, die zur Erfassung biometrischer Daten eingesetzt werden, im deutschsprachigen Raum als eher gering einzuschätzen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass – anders als beispielsweise in Japan – Bankautomaten mit biometrischen Sicherheitseinrichtungen nicht verbreitet sind. Dennoch ist die Entwicklung der Skimming-Geräte eine schwere Bedrohung, insbesondere auch deshalb, weil sich die biometrischen Daten nicht mehr ändern lassen und somit, einmal erfasst, ein Leben lang ein Sicherheitsrisiko darstellen.