Skype Teams: Microsoft entwickelt eigenen Slack-Konkurrenten

Tobias Reuter
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Skype Teams: Microsoft entwickelt eigenen Slack-Konkurrenten
Bild: 1000heads | CC BY 2.0

Microsoft arbeitet laut einer Meldung von MSPoweruser an Skype Teams, einem an Slack erinnernden Messaging-Dienst für Arbeitsgruppen und Teams allgemein. Zu den Features sollen außer flexiblen Gruppen- und Einzelchat-Möglichkeiten auch eine Office-365-Integration und aus Skype bekannte Videochat-Funktionen zählen.

Gruppen-Chats und Konversationen via Threads

Nutzern von Skype Teams soll es möglich sein, innerhalb eines über den Dienst angelegten Teams sowohl in unterschiedlichen Gruppen (Channels) als auch via Einzelchat mit Arbeitspartnern zu kommunizieren. Anders als Slack bietet Skype Teams laut der Meldung zudem hierarchisch angeordnete, Thread-artige Konversationen. Darüber können Teilnehmer Kommentare zu einzelnen Chat-Nachrichten über einen Antwort-Button geben. Der über den Button initiierten Konversation können andere Gruppenmitglieder ebenso beitreten.

Ein auf MSPoweruser veröffentlichter Screenshot zeigt eine dreigeteilte Benutzeroberfläche. Links ist eine schmale Leiste, über die sich die Ansichten für Aktivitäten, Chats, Teams, Meetings und Dateien anzeigen lassen. Rechts neben der Leiste befindet sich eine auf die jeweils gewählte Ansicht zugeschnittene Spalte. Der Chat-Bereich ist die Hauptansicht, über die Teammitglieder außer Textnachrichten auch Dateien versenden können. Rechts oben befinden sich Buttons für Sprach- und Videoanrufe.

Office 365, Videofunktionen und Filesharing

Die von Skype bekannten Videoanrufe sollen sowohl innerhalb eines Channels mit mehreren Mitgliedern als auch unter vier Augen mit einzelnen Teilnehmern möglich sein. Zudem biete Skype Teams eine Funktion zum Teilen von Dateien und Notizen. Auch die Bürosuite Office 365, inklusive Word, Excel und PowerPoint, sei in Skype Teams integriert, um Firmenkunden einen reibungslosen Austausch von Office-Dokumenten zu gewährleisten. Für lockere Unterhaltungen stehen außerdem Emoji-Sammlungen, GIFs und Memes zur Verfügung, wobei Nutzer über den „The Fun Picker“ zusätzliche Inhalte hinzufügen können.

Microsoft testet Skype Teams momentan noch konzernintern, so die Meldung. Es sei noch nicht abzusehen, wann der Konzern die finale Version des Dienstes veröffentlicht. Microsoft soll planen, den Dienst zunächst exklusiv für Office-365-Nutzer anzubieten und erst einige Zeit nach der Veröffentlichung für alle Anwender freizugeben. Sowohl eine Windows-Version als auch eine Web-Variante seien geplant, zudem Mobil-Apps für Android, iOS und Windows Phone.

Skype-Aufrüstung statt Slack-Übernahme

Nach dem Kauf von LinkedIn würde Microsoft mit Skype Teams die hauseigene Offensive für Kommunikationsdienste im Geschäftsbereich fortsetzen. Ursprünglich soll es bei Microsoft Überlegungen hinsichtlich einer milliardenschweren Übernahme von Slack gegeben haben, so TechCrunch vor einigen Monaten. Schlussendlich habe der Konzern aber Abstand davon genommen und konzentriere sich seitdem darauf, Skype zu einem Konkurrenzdienst hochzurüsten.