Terror-Propaganda: Facebook, Twitter und YouTube wollen flotter löschen

Andreas Frischholz
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Terror-Propaganda: Facebook, Twitter und YouTube wollen flotter löschen

Facebook, Microsoft, Twitter und YouTube gründen eine Allianz, um effizienter gegen terroristische Propaganda in den sozialen Netzwerken vorzugehen. Mit einer gemeinsamen Datenbank wollen die Unternehmen entsprechende Fotos und Videos schneller identifizieren und dann auch entfernen.

Der Plan ist: Wenn einer der Dienste terroristische Inhalte entdeckt und löscht, wird mittels des Hash-Werts ein „digitaler Fingerabdruck“ erstellt. Dieser landet dann in der Datenbank, sodass es leichter ist, die jeweiligen Fotos oder Videos plattformübergreifend zu identifizieren. Andere Unternehmen aus der Allianz können die entsprechenden Inhalte dann in ihren Diensten suchen und entfernen.

Allianz für weitere Mitglieder offen

Nur weil ein Inhalt in der Datenbank auftaucht, heißt das aber noch nicht, dass dieser dann direkt auf sämtlichen Plattformen gelöscht wird. Jeder Dienst prüft für sich selbst, ob bestimmte Fotos und Videos gegen die Richtlinien verstoßen.

Darüber hinaus ist diese Allianz keine geschlossene Gesellschaft der amerikanischen Branchenriesen, weitere Unternehmen können sich ebenfalls beteiligen. Das gilt sowohl für die Betreiber von sozialen Netzwerken als auch für Unternehmen, die terroristische Inhalte lediglich melden wollen.

Handeln oder es drohen schärfere Gesetze

Vor allem seit dem Aufstieg des IS spielen die sozialen Medien eine besondere Rolle. Terror-Gruppen nutzen die Plattformen, um etwa Botschaften zu verbreiten und neue Mitglieder anzuwerben. Branchenriesen wie Facebook und YouTube kämpfen daher mit dem Vorwurf, nicht entschieden genug gegen solche Inhalte vorzugehen.

Von der neuen Allianz erhoffen sich die beteiligten Unternehmen nun, dass sich die globale Verbreitung von terroristischen Inhalten eindämmen lässt, wie Facebook in einem Blog-Beitrag mitteilt. Solche Schritte sind allerdings auch nötig, denn zuletzt erhöhte sich der Druck von Seiten der Regierungen.

Erst am Sonntag verkündete etwa die EU-Kommission: Entweder zeigen die sozialen Netzwerke mehr Eigeninitiative, um neben Hasskommentaren auch terroristische Inhalte schneller zu entfernen. Oder es drohen schärfere Gesetze. Und das ist etwas, was die Unternehmen tunlichst vermeiden wollen.