10 Jahre iPhone: Wie Apple das Telefon neu erfunden hat

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Update Nicolas La Rocco
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First and only

Das erste Mal größer wurde das iPhone mit der fünften Generation – allerdings nur in puncto Display. Denn das iPhone 5 ist nach wie vor das leichteste Apple-Smartphone, das je vorgestellt wurde. Trotzdem bot es iOS nach fünf Modellen mit 3,5 Zoll so viel Platz wie noch nie zuvor. Auf jetzt 4 Zoll im neuen 16:9-Format passten mehr Pixel, eine Zeile mehr Apps, und auch Filme sahen besser auf dem neuen iPhone 5 aus.

The challenge is to make it better and smaller

Mehr neue, bessere Technik in einem volumetrisch kleineren Gehäuse war der große Aufhänger des iPhone 5. Neben dem größeren Display mit einer höheren Auflösung gehörte dazu erstmals auch die Integration von LTE, das eine siebenmal höhere Downloadrate und deutlich niedrigere Latenzzeiten als bisher ermöglichte.

Das iPhone 5 war besonders dünn und leicht
Das iPhone 5 war besonders dünn und leicht (Bild: Apple)

Thunderbolt and Lightning

Nach fast einer Dekade mit dem 30-Pin Dock-Connector, den Apple im Jahre 2003 mit dem iPod der dritten Generation eingeführt hatte, war es an der Zeit, auf ein neues Format zu setzen, an dem Apple noch heute festhält: Lightning. Während Lightning fortan die kompakte und verdrehsichere Schnittstelle für iOS-Geräte von Apple war, wurde für Laptops und später auch für den Desktop das in Zusammenarbeit mit Intel unter dem Codenamen Light Peak entwickelte Thunderbolt eingesetzt.

Lightning kam erstmals im iPhone 5 zum Einsatz
Lightning kam erstmals im iPhone 5 zum Einsatz (Bild: Apple)

Ein Zyklon bricht über das Land herein

Der Schritt vom iPhone 4s zum iPhone 5 war rückblickend betrachtet aber kleiner als der Sprung vom iPhone 5 zum im September 2013 vorgestellten iPhone 5s. Neue Gehäusefarben wie das polarisierende Gold zeigten nur eine Facette der Neuentwicklung und machten das Smartphone für eine größere, vor allem asiatische Käuferschicht interessant. Dieses Mal hatte Apple aber vor allem für Technikbegeisterte viel in petto. Den neuen Prozessor stellte Marketing-Chef Phil Schiller auf den ersten Platz der wichtigsten Neuerungen des iPhone 5s.

Das neue A7-SoC machte das iPhone 5s zum ersten und für lange Zeit einzigen 64-Bit-Smartphone der Welt. Die Konkurrenz wollte diesen Zug nicht verpassen, bis zum ersten 64-Bit-Smartphone mit Android dauerte es aber 18 Monate, als LG im Frühjahr 2015 das G Flex 2 auf den Markt brachte, dessen Snapdragon 810 sich später als reine Zwischenlösung von Qualcomm herausstellte, die nur für wenige Minuten schnell war und dann überhitzte. Apple hingegen sorgte mit einem Custom-Design der ARMv8-Architektur für Aufsehen, dessen zwei Cyclone-Kerne selbst Jahre nach der Markteinführung noch schneller als die Konkurrenz waren.

Phil Schiller stellt das A7-SoC des iPhone 5s vor
Phil Schiller stellt das A7-SoC des iPhone 5s vor (Bild: Apple)

About half of smartphone customers do not set up a passcode

Das iPhone 5s war aber auch das Apple-Smartphone, das in puncto Sicherheit und Datenschutz neue Maßstäbe setzte. Touch ID im Home-Button machte das Einrichten einer Displaysperre einfach und sorgte für den Wegfall lästiger Passcodes, die bisher dazu geführt hatten, das die Hälfte aller Nutzer auf eine Absicherung verzichteten. Während Touch ID ein für Kunden sichtbares Sicherheitsfeature war, sorgten die Secure Enclave und die vollständige Verschlüsselung aller Nutzerdaten im Inneren für Schutz.

Touch ID
Touch ID (Bild: Apple)
Die drei Farben
Die drei Farben (Bild: Apple)

Manche mögen es eben bunt

Neben dem iPhone 5s wurde im Herbst 2013 auch das iPhone 5c vorgestellt – das vermeintlich günstige iPhone, mit dem Apple das iPhone 5 ersetzte, anstatt den Preis des alten Modells wie bisher üblich zu reduzieren. Mit seinem Plastikgehäuse in knallbunten Farben war das iPhone 5c zwar ein Hingucker, aus technischer Sicht war es aber weiterhin ein iPhone 5, das nur 80 Euro günstiger war als dieses. Das besser ausgestattete iPhone 5s kostete nur 100 Euro mehr und war der einzig sinnvolle Kauf.