Intel Skylake-W: Workstation-CPUs mit vier bis 10 Kernen bei 140 Watt

Volker Rißka
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Intel Skylake-W: Workstation-CPUs mit vier bis 10 Kernen bei 140 Watt
Bild: Intel

Hinter Skylake-W verbirgt sich Intels neuer Prozessor mit vier bis zehn Kernen für den Workstation-Markt. Diese speziellen Xeon-Modelle sind nicht für Dual-Sockel-Systeme ausgelegt, sondern den „stärkeren Heim-PC“ mit einem Prozessorsockel. Dadurch liefert er die Grundlage für weitere Entwicklungen in anderen Bereichen.

Durchblick im Sockel-Dschungel bei Intel

Die Basis für die neuen Prozessoren ist der Sockel LGA 2066. Dieser ist der Erbe des Sockel LGA 2011, der aktuell für nahezu alle Xeon-E5/E7-Prozessoren genutzt wird. In Zukunft wird dies aber anders: Der Sockel LGA 2066 ist dann der Sockel vom Rand-Segment, denn der wichtigste CPU-Sockel für die Xeon wird der Sockel LGA 3647. Auf den ersten Blick passt der neue Sockel da kaum rein, doch einige Jahre zuvor war die Entwicklung sehr ähnlich.

Serie Sockel heute Sockel in Zukunft
Xeon E3 LGA 1151 LGA 1151
Xeon E5 LGA 2011-3* LGA 3647
Xeon E7 LGA 2011 LGA 3647
* LGA 1356 aus der Haswell-Generation bei Spezialmodellen

Bis zur Haswell-Generation der Server-Prozessoren hatte Intel unter den Flaggschiff-Varianten mit Sockel LGA 2011/2011-3, die für Quad-Channel-Speicher und volle Ausstattung standen, noch einen anderen Sockel positioniert, der jedoch kaum anzutreffen war. Im Sockel LGA 1356 wurde nur Triple-Channel-Speicher geboten, zudem hatten die CPUs nur 24 statt 40 PCIe-Lanes und setzten noch auf DDR3- statt DDR4-Speicher. Der Sockel LGA 1356 war wiederum ein Erbe des bekannten Sockels LGA 1366, der auch im Desktop anzutreffen war – von dort stammen unter anderem die ersten Intel Core i7 (920, 940 und 965).

Der neue Sockel LGA 2066 erfindet deshalb diese Sparte nicht neu, vielmehr setzt er diese nach einer Pause bei den Broadwell-E-Prozessoren in gewisser Weise fort. Während das High-End-Gespann in Zukunft rund um den Sockel LGA 3647 für Sechs-Kanal-Speicher ausgelegt wird, bleibt es beim LGA 2066 bei Quad-Channel-RAM. Die dazu passenden Prozessoren hören auf den Codenamen Skylake-W und werden mit vier, sechs oder zehn Kernen ins Rennen geschickt, wie Benchlife berichtet. Für das Workstation-Umfeld typisch bekommen sie eine sehr hohe TDP von 140 Watt – bei den Xeon waren bisher immer die W-Variante die, mit der höchsten TDP-Einstufung.

Intel Skylake-W
Intel Skylake-W (Bild: Benchlife)

Bei zehn Kernen ist auf LGA 2066 aktuell Schluss

Maximal DDR4-2666 war bereits als Gerücht durchgesickert, die typischen Dinge wie Turbo und Hyper-Threading bieten die größeren Modelle auch hier. Doch der Einstieg wird um viele Dinge massiv beschnitten: Nur noch 4 Kerne/Threads, kein Turbo und maximal DDR4-2133 offenbaren ein deutlich abgespecktes Modell. Unbekannt ist neben den Taktraten zudem noch, unter welcher Bezeichnung die neuen CPUs anzutreffen sein werden. Intel gruppiert die Modelle mit dem Start der neuen Architektur im Server-Segment komplett um, von Xeon Platinum über Gold, Silber bis hin zu Bronze werden die Modelle zudem noch nach Ziffern eingestuft.

Wie bereits bekannt ist, werden die Skylake-W für den Heim-PC-Einsatz zu Skylake-X. Dort gibt es ebenfalls maximal zehn Kerne, DDR4-2666 und 140 Watt TDP, auch der Quad-Channel-Speicher ist mit von der Partie – es spielt sich alles auf dem gleichen Sockel und somit ganz ähnlichen Mainboards ab. Die echten High-End-CPUs von Intel im Sockel LGA 3647 sind nach bisherigem Wissensstand nicht für den Office/Spiele-PC daheim gedacht – dort könnte AMD deshalb mit 12/16-Kern-CPUs das Desktop-Feld allein beherrschen.