Pico Goblin: Autarke VR-Brille mit Android aber ohne Daydream

Ahmet Bekil
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Pico Goblin: Autarke VR-Brille mit Android aber ohne Daydream
Bild: Pico Interactive

Mit der VR-Brille Goblin verschmilzt Pico das von Google Daydream oder Samsung Gear VR bekannt VR-Brillengestell mit dem Smartphone. Das Resultat ist ohne Smartphone oder PC überall nutzbar, aber offensichtlich nicht zur Softwareplattform Google Daydream kompatibel.

Wie Daydream oder Gear VR mit integriertem Smartphone

Die VR-Brille Pico Goblin basiert auf dem mittlerweile nicht mehr aktuellen Snapdragon 820 von Qualcomm mit 3 GB LPDDR4 und 16 GB Flash-Speicher. Über einen microSD-Kartenslot können entsprechende Speicherkarten verwendet werden. Goblin besitzt ein 5,5 Zoll großes LCD-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel. Die Bildwiederholrate liegt bei 70 Hz, der horizontale Blickwinkel soll 92 Grad betragen. Der eingebaute Akku hat eine Kapazität von 3.500 mAh, was für 2,5 Stunden Nutzungsdauer sorgen soll. Drahtlose Verbindungen werden über Bluetooth 4.2 und WLAN hergestellt, ein USB 2.0-Anschluss ist ebenfalls vorhanden. Die Eckdaten verdeutlichen, dass die Brille letztendlich die Grundkomponenten eines Smartphone enthält.

Das betrifft auch die Sensoren. Auf die ganz große Bewegungsfreiheit in Form von 6DoF muss der Nutzer bei Pico Goblin deshalb verzichten, nur Neigen, Drehen und Schwenken werden erkannt, Bewegungen entlang der drei Achsen (Auf/Ab, Vor/Zurück, Rechts/Links) hingegen nicht. Ohne externe Sensoren funktioniert das nur per Inside-Out-Tracking beispielsweise über integrierte Kameras, erst mit dem großen Bruder Pico Neo soll das möglich sein.

Offensichtlich ohne Daydream-Unterstützung

Der Verzicht auf Kabel und die Unabhängigkeit von externen Zuspielern sind attraktiv, neben der technischen Komponente ist aber auch das Angebot an Inhalten wichtig. Pico spricht von mehr als 50 Spielen und Apps, die bei Produktstart zur Verfügung stehen sollen, Googles VR-Plattform Daydream (Test) nennt der Hersteller allerdings mit keiner Silbe. Google hat zur I/O 2017 zwar angekündigt, in Zukunft ebenfalls autarke VR-Brillen mit Android zu unterstützen, die sollen allerdings mit Inside-Out-Tracking ausgestattet sein und zu Anfang von HTC und Lenovo kommen. Pico dürfte also auf eine eigene Softwarebasis setzen.

Vorbesteller zahlen 269 Euro

Wer Pico Goblin für 269,- Euro vorbestellen will, sollte das in jedem Fall bedenken. Die Lieferzeit beträgt 6 bis 8 Wochen. Im Lieferumfang befindet sich neben der Brille noch ein Controller und fünf Spiele zum Download. Der reguläre Preis wird später 299,- Euro betragen.

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