Bundestagswahl 2017: Offizieller Startschuss für den Wahl-O-Mat

Andreas Frischholz
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Bundestagswahl 2017: Offizieller Startschuss für den Wahl-O-Mat
Bild: Wahl-O-Mat

Das Bundesamt für politische Bildung hat den Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2017 gestartet. Der digitale Wahlhelfer soll es den Nutzern erleichtern, die Programme der Parteien mit der eigenen Haltung abzugleichen.

Wie gehabt gibt es dafür 38 Thesen, die Nutzer mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ bewerten können. Die Themen umfassen wie üblich das komplette Spektrum von Sozial- und Steuerpolitik bis zur inneren Sicherheit und Bürgerrechten. Anhand der Antworten ermittelt der Wahl-O-Mat dann eine Zustimmungsrate zu den Positionen der Parteien. Wer es genauer wissen will, kann zudem noch ausführlichere Statements der Parteien zu den einzelnen Thesen auswerten.

Der Wahl-O-Mat erschien erstmals bei der Bundestagswahl 2002. Seitdem bietet das Bundesamt für politische Bildung das Tool regelmäßig bei Bundes-, Landtags- und Europawahlen an.

Digitale Wahlhelfer für netzpolitische Themen

Mittlerweile existiert noch eine ganze Reihe weiterer digitaler Wahlhelfer. Speziell auf netzpolitische Themen ausgerichtet ist etwa der Digital-O-Mat der Koalition Freies Wissen – zu dieser zählen Vereine wie der Chaos Computer Club, die Digitale Gesellschaft, die Open Knowledge Foundation sowie Wikimedia Deutschland. Das Tool umfasst zwölf Fragen zu Themen wie Transparenz, Überwachung, freie Software und digitale Bürgerrechte. Die Thesen sind allerdings etwas sperrig formuliert, genaues lesen ist also erforderlich.

Einen weiteren Vergleich für netzpolitische Positionen der Parteien bietet indes auch der SPD-nahe Verein D64. Der Digital-Thesen-Check ist kein Tool wie der Wahl-O-Mat, bei dem sich eine Zustimmungsrate zu den eigenen Positionen errechnen lässt, ist thematisch aber wesentlich breiter aufgestellt als etwa der Digial-O-Mat.

DeinWal: Abstimmungsverhalten der Abgeordneten als Grundlage

Eine interessante Alternative zum Wahl-O-Mat ist das Online-Tool DeinWal. Denn das nutzt nicht das Programm der Parteien als Grundlage, sondern der Abstimmungsverhalten der Abgeordneten im Bundestag. Das bedeutet aber auch: Dabei sind nur Parteien, die auch im aktuellen Bundestag vertreten sind.

Speziell für mobile Betriebssysteme existiert noch der WahlSwiper. Das Tool orientiert sich an der Dating-App Tinder, Nutzer können 30 Thesen per Wischbewegung entweder zustimmen oder ablehnen. Am Ende wird dann wie üblich die Zustimmungsrate zu den Positionen der einzelnen Parteien ermittelt.

RTL und N-TV bieten mit dem WahlNavi noch ein eigenes Tool. Bei der Abfrage von 30 Thesen ähnelt es im Kern dem Wahl-O-Mat, bei der Auswertung integriert es aber noch die persönlichen Präferenzen über Parteien und Politiker.