Battlefield Revive: EA untersagt Wiederbelebung alter Battlefield-Spiele

Max Doll
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Battlefield Revive: EA untersagt Wiederbelebung alter Battlefield-Spiele
Bild: EA

Nachdem alte Shooter der Battlefield-Serie mit dem Ende von Gamespy ihre Mehrspieler-Funktionalität verloren hatten, haben sich engagierte Community-Mitglieder im Revive Network zusammengefunden um diesen Missstand zu korrigieren. Nach drei Jahren hat EA das Team zur Einstellung seiner Aktivitäten aufgefordert.

In diesem Zeitraum war es möglich, Battlefield 2, Battefield 2142 und zuletzt Battlefield Heroes wieder online zu spielen. Es wurden nach eigenen Angaben rund 940.000 Konten für das Netzwerk erstellt. Angaben zu gleichzeitigen Spielern macht die Gruppe allerdings nicht, gesprochen wird aber von überraschend hohem Interesse an den Klassikern.

Freundliche Worte für nachdrückliche Aufforderung

Noch 2014 zur Abschaltung der GameSpy-Server wollte das Unternehmen zwar „Community-unterstützte Optionen zur Sicherstellung der Online-Funktionen dieser Spiele“ evaluieren – worunter die Tätigkeit des Revive Networks hätte fallen sollen. Diese Aktivitäten sieht EA aber offenbar kritisch: Das Team wurde aufgefordert, die Verbreitung von Kopien der Spiele sowie die Nutzung von Logos, Artworks und Marken einzustellen.

Trotz freundlicher Formulierungen in Fan-Sprache wird deutlich, warum der Konzern keinen Spaß versteht. Es geht um den Schutz von Markenrechten, geistigem Eigentum und die Gefahr, dass „eure Webseite Besuchern leicht den Eindruck vermittelt, dass ihr zu EA gehört“. Diese Einschätzung würde zwar schwerlich negativ auf den Publisher zurückfallen, der sich damit implizit langanhaltende Produktpflege auf die Fahnen schreiben könnte, spielt keine Rolle – Markenrechte müssen konsequent geschützt werden, um ihrer Einschränkung vorzubeugen. Problematisch wird in diesem Fall vor allem die Verbreitung der Spiele gewesen sein, wenngleich auch EA diese Rolle hätte übernehmen können.

Dass EA die Aufforderung als „Gefallen“ deklariert, ist insofern kaum mehr als Kosmetik, weil zugleich die Konsequenzen angedeutet werden: „Wir wissen, dass ihr schlau und hilfsbereit seid und respektiert, dass wir unsere Rechte an geistigem Eigentum dieser Marke schützen müssen“, schreibt das Unternehmen.

Aktuell wieder ohne Master-Server

Dem sind die Entwickler nachgekommen, Revive hat den Betrieb der Spiele vollständig eingestellt. Um die Titel weiter online zu spielen, bleibt aktuell der Rückgriff auf andere Clienten, die sich den LAN-Modus der Shooter zu Nutze machen, ein Master-Server steht zum zweiten Mal nicht länger zur Verfügung.