Beuteboxen: Spieleentwickler fordern Selbstregulierung

Max Doll
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Beuteboxen: Spieleentwickler fordern Selbstregulierung
Bild: Clickbait Studios

Die International Game Developers Association (IDGA) ruft zu einem brancheneinheitlichen Umgang mit Beuteboxen auf. Dazu werden drei konkrete Schritte vorgeschlagen, mit denen sich die Branche selbst regulieren und damit einer staatlichen Intervention entgehen soll.

Mit dem Aufruf reagiert die IDGA auf die wachsende Aufmerksamkeit, die Beutebox-Systemen zu Teil wird. In Belgien und den Niederlanden wurde nach Untersuchungen festgestellt, dass die Mechaniken unter die lokalen Glücksspiel-Gesetze fallen, in anderen Staaten zumindest ihr Gefahrenpotential festgestellt. Wissenschaftliche Untersuchungen liefern diesen Einschätzungen dabei ein Fundament.

Sorge um lukrative Zusatzverkäufe ist Antrieb

Zuletzt hatten 15 zumeist europäische Glücksspiel-Behörden in einer gemeinsamen Erklärung Untersuchungen angekündigt. Nachdem nun auch die US-Amerikanische Federal Trade Commission bekannt gegeben hat, Lootboxen unter die Lupe nehmen zu wollen, will die IDGA jetzt offenbar einer befürchteten, sich ausbreitenden Regulierungswelle die Grundlage entziehen. Diese kann, befürchtet der Verband, potentiell strenge Regeln etablieren und das lukrative Geschäft mit den Zusatzkäufen gänzlich zu Nichte machen oder stark einschränken.

Die Anzahl der Untersuchungen sei ein „Weckruf“, schreibt die Organisation, die offenkundig befürchtet, dass der Branche droht, den Gang der Ereignisse nicht länger beeinflussen zu können. Als Glücksspiel werden die Boxen aber nicht bezeichnet, Videospiele würden lediglich drohen, potentiell unter Glücksspiel-Gesetze zu fallen. Ihnen würde wegen „ihrer immersiven Natur“ mit Untersuchungen, Sorge und Kontrolle begegnet.

Drei Forderungen

Vorgeschlagen werden drei Säulen, mit denen der größten Kritik an den Beutekisten begegnet werden soll. Zunächst solle sich die Branche dazu verpflichten, Lootboxen nicht an Kinder zu verkaufen, schreibt die IGDA. Wie bereits bei einigen Spielen, die sich an chinesische Lootbox-Gesetze halten, wird angedacht, die Chancen auf verschiedene Belohnungen offen zu legen. Entwickler haben bei einer solchen Formulierung immer noch die Wahl, Gegenstandsklassen anzugeben, das heißt nur grobe Informationen auszugeben. Schließlich soll als dritte und letzte Komponente eine Aufklärungskampagne gestartet werden, die das Wissen um Kontrolloptionen für Eltern steigert.