Vaio SX14 im Test: Der Shinkansen unter den Business-Notebooks

Nicolas La Rocco
95 Kommentare
Vaio SX14 im Test: Der Shinkansen unter den Business-Notebooks

tl;dr: Vaio-Notebooks sind wieder in Deutschland verfügbar, zwar nicht mehr von Sony, aber weiterhin mit dem bekannten Logo. An der japanischen Firmenzentrale arbeiten jedoch noch viele ehemalige Sony-Mitarbeiter, die mit dem SX14 ein grundsolides Notebook abliefern, das mit einer guten Kühlung und vielen Anschlüssen punktet.

Dass Vaio in Deutschland wieder Notebooks anbietet, ist dem Unternehmen TrekStor zu verdanken, das die Geräte aus Japan importiert, in Deutschland mit passendem Kaltgerätestecker ausstattet, einer finalen Qualitätskontrolle unterzieht und dann hierzulande anbietet. Seinen Firmensitz hat Vaio in Azumino im Zentrum der Präfektur Nagano. Nach der Abspaltung von Sonys PC-Sparte vor gut fünf Jahren kehrte die Marke Vaio zunächst in Japan rund ein halbes Jahr später wieder auf den Markt zurück. Nach Deutschland liefert sie bislang das SX14 im klassischen Clamshell-Design sowie das 2-in-1 A12.

Technische Daten von Vaio SX14 und Vaio A12

Vaio SX14 Vaio A12
CPU Intel Core i5-8265U
4 Kerne, 8 Threads
1,60–3,90 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i7-8565U
4 Kerne, 8 Threads
1,80–4,60 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i5-8200Y
2 Kerne, 4 Threads
1,30–3,90 GHz, 4 MB L3 Cache
Intel Core i7-8500Y
2 Kerne, 4 Threads
1,50–4,20 GHz, 4 MB L3 Cache
GPU Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,10 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,15 GHz Intel UHD Graphics 615, 0,3–950 MHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,05 GHz
RAM 8 GB LPDDR3 16 GB LPDDR3 8 GB LPDDR3 16 GB LPDDR3
SSD 256 GB 512 GB 256 GB 512 GB
Display 14,0 Zoll, 1.920 × 1.080 Pixel, IPS, Anti-Glare 14,0 Zoll, 3.840 × 2.160 Pixel, IPS, Anti-Glare 12,5 Zoll, 1.920 × 1.080 Pixel, IPS, Anti-Glare, Touch
Akku 35 Wh (bis zu 8,5 Stunden) bis zu 7,5 Stunden
Anschlüsse 1 × USB 3.1 Gen 2 Typ C, 1 × USB 3.1 Gen 2 Typ A, 2 × USB 3.0 Typ A, HDMI, VGA, RJ45, 3,5-mm-Klinke, SD-Cardreader 1 × USB 3.0 Typ C, 1 × USB 3.0 Typ A, 2 × USB 2.0 Typ A, HDMI, VGA, RJ45, 3,5-mm-Klinke, SD-Cardreader
Konnektivität WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.1, LTE
Webcam 0,92 Megapixel 2,07 Megapixel mit IR für Windows Hello
Abmessungen (B × T × H) 320,4 × 222,7 × 17,9 mm 305,5 × 211,9 × 21 mm
Gewicht 999 g  1.115 g, 623 g (Dock), 492 g (Tablet)
Farbe Schwarz, Silber, Braun Schwarz, Silber
Betriebssystem Windows 10 Professional (64 Bit) (ohne Bloatware)
Preis 1.999 € 2.499 € 2.599 € 2.299 € 2.799 €
Garantie 24 Monate

Viele Anschlüsse in leichtem Chassis

Die hierzulande durch TrekStor von Vaio angebotenen Geräte richten sich mehr an Business-Kunden als Privatanwender, was die umfangreichen und teils mit Absicht veralteten Anschlüsse untermauern. Am SX14 findet sich zum Beispiel ganz bewusst noch eine VGA-Buchse, da diese laut TrekStor in Unternehmen immer noch häufig bei Projektoren zu finden sei. Es gibt aber auch den neueren Standard HDMI. Am SX14 finden sich zudem häufig wegrationalisierte Anschlüsse wie eine vollwertige Ethernet-Buchse und ein großer SD-Cardreader. USB Typ A gibt es gleich dreimal, davon einmal als 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) und zweimal als 3.0 (5 Gbit/s). Darüber hinaus ist auf der rechten Seite USB 3.1 Gen 2 Typ C verbaut. Nur Thunderbolt 3 sucht man vergebens, hier seien Vaio die PCIe-Lanes schlichtweg ausgegangen, wie TrekStor erklärt.

Kabellose Konnektivität gibt es zum einen via WLAN-ac und Bluetooth 4.1. Außerdem sind alle Notebooks und 2-in-1s von Vaio stets mit einem LTE-Modul bestückt. Beim SX14 gibt es für Nano-SIM-Karten an der Unterseite ein leicht zu öffnendes Steckfach, das praktischerweise keine Nadel voraussetzt.

Das Gesamtkonstrukt ist leicht keilförmig gestaltet worden, ganz vorne sind es nur rund 9 mm, auf Höhe des vorderen Standfußes etwa 14 mm und ganz hinten die im Datenblatt angegebenen 17,9 mm – hier wird also nicht getrickst und der kleinste Wert genommen. Bereiche wie den Deckel fertigt Vaio aus Kohlenstofffaser, metallene Segmente wiederum aus Aluminium. Das sorgt dafür, dass das SX14 mit 999 Gramm knapp unterhalb der 1-kg-Marke liegt. Zugegebenermaßen helfen dabei nicht nur exotische Materialien, sondern auch leichter Kunststoff, wie er für die Unterseite des Notebooks oder den Rahmen des Displays verwendet wird. Dennoch: Das Notebook fühlt sich gut an, wenngleich rein aus haptischer Sicht nicht alles so hochwertig wie bei Apple oder Dells XPS 13 wirkt.

Verwindungssteif ist das Gerät aber, selbst wenn die Basis sehr weit außen mit nur einer Hand hochgehoben wird. Für einen sicheren Stand sorgt vorne ein durchgehender Standfuß. Der ist zwingend notwendig, denn im aufgeklappten Zustand hebt der hintere Bereich des Deckels das Notebook leicht an, um den Winkel der Tastatur zu verbessern, sodass das Gerät hinten dann aber nur noch auf zwei kleinen Kufen steht.

14-Zoll-Display mit hoher Auflösung und Helligkeit

Aufgeklappt präsentiert das SX14 sein namensgebendes 14-Zoll-Display, das an drei von vier Seiten schmale Ränder aufweist. Nur oben, wo die Kamera sitzt, fällt der Rahmen mit 1,6 cm breiter aus. Hier verläuft zudem eine schmale Leiste, die im geschlossenen Zustand für Abstand zwischen Tastatur und Panel sorgt. Das setzt im konkreten Fall auf die IPS-Technologie und punktet mit äußerst stabilen Blickwinkeln. Reflexionen gibt es dank der matten Ausführung so gut wie keine und auch die maximale Helligkeit fällt mit durchschnittlich 477 cd/m² hoch aus. Die Ausleuchtung könnte insbesondere im unteren linken Bereich besser abschneiden (82 Prozent).

Diagramme
Maximale Helligkeit
    • Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6 (Core i7-8550U)
      501
    • Huawei MateBook X Pro (Core i7-8550U)
      500
    • Microsoft Surface Book 2 15" (Core i7-8650U)
      479
    • Vaio SX14 (Core i7-8565U)
      477
    • Dell XPS 13 (9360) (Core i5-7200U)
      456
    • Dell XPS 13 (9370) (Core i7-8550U)
      455
    • Razer Blade 15 (Core i7-8750H)
      427
    • Dell XPS 13 (9380) (Core i7-8565U)
      406
    • Asus ZenBook S UX391FA (Core i7-8565U)
      403
    • Toshiba Portégé X30-E-11U (Core i7-8550U)
      345

Das Testgerät der Redaktion ist mit 4K-Panel und 3.840 × 2.160 Pixeln ausgestattet, es gibt aber auch ein Full-HD-Panel mit ansonsten gleichen Eigenschaften. Unter Windows ist ab Werk eine Skalierung von 300 Prozent eingestellt, im Alltag praktischer sind aber 200 Prozent, da hier mehr Arbeitsfläche zur Verfügung steht. Als kleiner Nebeneffekt entspricht dies der Darstellung von nativem Full HD auf 14 Zoll, nur hier mit vier statt einem Pixel. 4K sieht zwar schick aus, wird in einem Business-Notebook aber nicht wirklich benötigt, zumal der Akku mit Full-HD-Panel wahrscheinlich länger durchhält.

Gute Tastatur trifft auf kleines Touchpad

Vaio verbaut eine Tastatur im Chiclet-Design, die zwar beim Testgerät das britische Layout besitzt, in Deutschland aber mit gewohntem QWERTZ-Layout ausgeliefert wird. Die Tasten haben einen weichen und dadurch leisen Anschlag, der Kollegen im Büro kaum stören dürfte. Apples MacBook-Tastaturen mit weniger Hub sind zum Beispiel deutlich lauter. Im Vergleich zum aktuellen XPS 13 mangelt es aber ein wenig an Feedback, die Tasten sind schon fast eine Spur zu weich, vor allem wenn sie nicht genau in der Mitte getroffen werden.

Die Funktionstasten F8 bis F12 lassen sich über Vaios Windows-App individuell belegen, zum Beispiel zum Starten von Apps oder für Befehle wie Bild rauf und runter, die in letzterem Fall auch auf den Pfeiltasten zu finden sind. Die Tastatur ist beleuchtet, wobei sich die Intensität nicht einstellen lässt. Die Beleuchtung lässt sich dauerhaft ein- und ausschalten oder nur bei Tastenanschlag aktivieren. Bei letztgenannter Option kann darüber hinaus definiert werden, wie lange die Tastatur nach dem letzten Tastenanschlag weiter leuchtet. All diese Einstellungen lassen sich getrennt für den Netzteil- und Akkumodus vornehmen.

Beim Touchpad hat sich Vaio für eine relativ kleine Variante entschieden, die gerade einmal 8 × 4,4 cm (B × H) misst und damit kleiner als eine Visitenkarte ist. Darunter sitzen zwei Tasten für den linken und rechten Mausklick, wobei sich beides über Taps mit einem oder zwei Fingern auch auf der Touchfläche durchführen lässt. In Sachen Gleit-Eigenschaften und Erkennung von Eingaben schneidet das Touchpad gut ab. Es ist eben einfach zwei Nummern zu klein, um wirklich angehmen damit arbeiten zu können.