WD Gold: Die nächste HDD-Marke gibt es nun auch als SSD

Michael Günsch
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WD Gold: Die nächste HDD-Marke gibt es nun auch als SSD
Bild: Western Digital

Eine weitere Marke des Herstellers Western Digital ist künftig nicht mehr nur Festplatten (HDD) vorbehalten. Unter WD Gold werden jetzt auch SSDs für Server angeboten. Die WD Gold NVMe SSDs bieten bis zu 7,68 TB Speicherplatz und 3.100 MB/s über den U.2-Anschluss.

SSDs nach Blau, Grün, Rot und Schwarz jetzt in Gold

Kontinuierlich überträgt Western Digital die einst reinen HDD-Marken auch auf das SSD-Portfolio. Nach WD Blue und WD Green für Mainstream-SSDs, WD Red für NAS-SSDs und WD Black für NVMe-SSDs für Gamer folgt nun WD Gold für Enterprise-SSDs. Im Grunde bleibt nur noch WD Purple als Marke für Festplatten und Speicherkarten zur Videoüberwachung übrig, von der es noch keine SSDs gibt.

WD Gold NVMe SSDs für kleine bis mittlere Unternehmen

Mit der SSD-Serie WD Gold will Western Digital nach eigenen Angaben kleinen und mittelgroßen Unternehmen den Umstieg auf NVMe-basierte Datenspeicher ermöglichen. NVMe steht für Non-Volatile Memory Express und ist der Name eines speziell für PCIe-SSDs entwickelten Protokolls. SATA-SSDs nutzen noch das AHCI-Protokoll.

Die WD Gold SSDs setzen auf NVMe 1.3 als logische und PCIe 3.0 x4 als elektrische Schnittstelle. Im 2,5-Zoll-Formfaktor wird dafür der U.2-Anschluss genutzt. Das Gehäuse misst die im Consumer-Bereich üblichen 7 mm in der Höhe, während andere Enterprise-SSDs auch 15 mm hoch ausfallen können. Bestückt mit einem nicht näher spezifiziertem Controller sowie 3D-TLC-NAND aus der eigenen 96-Layer-Generation (BiCS4), sind je nach Modell 960 GB, 1,92 TB, 3,84 TB oder 7,68 TB Speicherplatz vorhanden.

Mit 3.000 MB/s oder 3.100 MB/s und 413.000 bis 469.000 IOPS variiert die Leistung beim Lesen nur geringfügig. Beim Schreiben gibt es zwischen den Modellen größere Differenzen: So erreicht das 960-GB-Modell maximal 1.100 MB/s beim sequenziellen Speichern, während die anderen auf 1.800 MB/s respektive 2.000 MB/s kommen. Die IOPS beim wahlfreien Schreiben fallen mit 44.000 bis 65.000 relativ niedrig aus. Generell sind die SSDs für die Beschleunigung der Rechenfarmen durch schnelle Lesezugriffe ausgelegt und mit 0,8 DWPD (Drive Writes Per Day) keine Vielschreiber. Im Garantiezeitraum von fünf Jahren bedeutet dies eine Schreibleistung von immerhin 1,4 Petabyte (bei 960 GB) bis 11,21 Petabyte (bei 7,68 TB).

Im Datenblatt (PDF) ist von einer „Power loss protection“ die Rede, doch wird dort nicht erläutert, welche Form von Stromausfallschutz für die Daten verwendet wird. Eine vollwertige Power loss Protection sichert dank Stützkondensatoren zum Beispiel auch Daten im flüchtigen DRAM-Cache. Weniger aufwendige Implementierungen sorgen nur für Integrität der Daten, die schon auf dem NAND-Flash liegen. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme wird mit rund 4 bis 5 Watt im Leerlauf und 10 bis 12 Watt bei Aktivität angegeben. Im direkten Vergleich wären die SSDs somit nicht sparsamer als HDDs, erledigen Aufgaben aber erheblich schneller.

Anfang des zweiten Quartals und somit voraussichtlich im April sollen die WD-Gold-SSDs für „Channel-Partner und Endkunden“ erhältlich sein. Preise wurden noch nicht genannt.