XPS 13 (9300) im Test: Akkulaufzeiten und Fazit

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Nicolas La Rocco
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Trotz des kleineren Gehäuses hat Dell den Akku mit 52 Wh unverändert aus den Notebooks der letzten zwei Jahre übernommen. Dennoch hinken die neueren XPS 13 früheren Generationen mit 60-Wh-Akku hinterher. Das XPS 13 (9300) zählt weiterhin zu den Notebooks mit eher guten Laufzeiten, der Puffer zu den bekanntermaßen eher kurz laufenden Gaming-Laptops ist über die letzten Jahre aber geschrumpft. Im aktuellen Benchmark-Parcours bildet das 9300 das Schlusslicht unter den Office-Notebooks.

10 Stunden simulierter Office-Alltag mit Pausen

Im PCMark 10 Modern Office, der Textverarbeitung, das Surfen im Browser und Videokonferenzen durchführt, standen zum Abschluss gute 10 Stunden auf der Uhr. Der PCMark legt – ganz bewusst – aber auch immer wieder Pausen zwischen den einzelnen Programmen ein, um Idle-Phasen zu simulieren. In der Praxis waren die Laufzeiten kürzer. Wird das XPS 13 für YouTube-Streaming in 720p genutzt, sind 11:30 Stunden möglich. Beide Tests wurden mit einem auf 200 cd/m² kalibrierten Display durchgeführt.

Diagramme
PCMark 10 Modern Office 200 cd/m²
    • Asus ExpertBook B9450FA (Core i7-10510U)
      19:48
    • Samsung Galaxy Book S (Snapdragon 8cx)
      16:07
      Forced Mode
    • Acer Swift 3 (Core i7-1065G7)
      12:45
    • LG Gram 17 (Core i5-1035G7)
      11:52
    • Huawei MateBook X Pro (Core i7-10510U)
      11:41
    • Dell XPS 13 (9300) (Core i5-1035G1)
      10:22
    • Gigabyte Aorus 17G (Core i7-10875H)
      6:07
    • Gigabyte Aero 15 OLED (Core i7-10875H)
      6:03
    • Asus ROG Zephyrus G14 (Ryzen 9 4900HS)
      5:26
    • Razer Blade 15 (Core i7-10750H)
      5:21
      60 Hz: 7:22
    • HP Pavilion 15 (Ryzen 7 3750H)
      4:41
    • Asus TUF Gaming A17 (Ryzen 7 4800H)
      4:17
      60 Hz: 6:51
Einheit: Stunden, Minuten

7 Stunden Laufzeit in der Redaktion

Das Notebook wurde abseits der Benchmarks mehrere Tage hintereinander für die Arbeit in der Redaktion genutzt. Dabei war das Display permanent mit ebenfalls 200 cd/m² aktiviert und Chrome, GIMP, IrfanView, Slack sowie gelegentlich Skype und Zoom kamen als Apps zum Einsatz. In diesem Szenario konnten wiederholt Laufzeiten von rund 7 Stunden erreicht werden. Das ist gerade noch gut, bewegt sich aber schon in Richtung eines eher befriedigenden Ergebnisses. Denn für einen vollständigen Arbeitstag oder gar Messen muss man das XPS 13 so hin und wieder zuklappen.

Kompaktes 45-Watt-Netzteil

Muss das Notebook geladen werden, kommt dafür glücklicherweise USB Typ C zum Einsatz. Das ist selbst in der gehobenen Preisklasse des XPS 13 noch immer nicht Standard, wie zuletzt das LG Gram 17 (Test) gezeigt hat. Mit gerade einmal 6,0 × 5,4 × 2,2 cm fällt Dells 45-Watt-Netzteil angenehm kompakt aus und nimmt im Rucksack kaum Platz weg.

Fazit

Das Dell XPS 13 der neuen Generation 9300 wirft viel Positives in die Waagschale, ohne auf größeres Gegengewicht zu stoßen. Müsste man das XPS 13 auf die drei wichtigsten positiven Merkmale reduzieren, wären das das neue Display, die Eingabegeräte und das Gehäuse.

16:10, mattes IPS-Panel, hohe Helligkeit – was will man mehr? Erfreulich ist, dass zum UHD-Panel nur Auflösung und Touch fehlen und nicht in anderen Bereichen wie Farbraum oder Helligkeit gespart wurde. Die CABC sollte Dell mit einem Firmware-Update aber bitte optional machen oder sich gleich davon verabschieden.

Die neue Tastatur ist nichts weniger als hervorragend und macht stundenlanges Schreiben zur wahren Freude. Im Testzeitraum sind zahlreiche Artikel mühelos und ohne lästige Tippfehler aufgrund des Layouts auf dem XPS 13 entstanden. Das größere Touchpad ist der passende Gegenspieler, sodass unterwegs auch mal auf die Maus verzichtet werden kann. Wer das XPS 13 dauerhaft am Schreibtisch verwendet, kann eine kabelgebundene Maus über den mitgelieferten USB-Typ-A-Adapter anschließen.

Die Technik bringt Dell in einem abermals in der Fläche reduzierten Gehäuse unter, das dafür – in der Praxis unauffällig – im hinteren Bereich etwas höher baut. Dennoch ist das neue XPS 13 das bisher kleinste Modell der Baureihe. Materialwahl und Verarbeitung sind ausgezeichnet, außerdem ist das Gehäuse erneut verwindungssteif.

Dell XPS 13 (9300) im Test
Dell XPS 13 (9300) im Test

In puncto Leistung liefert das Notebook keine Überraschung, die nicht andere Ice-Lake-U-Notebooks zuvor erbracht haben. Der Core i5 mit kleiner G1-Grafik ist in einem Office-Notebook völlig ausreichend, dasselbe gilt für die 512-GB-SSD. Schade aber, dass Dell für 16 GB RAM den Wechsel zum Core i7 zur Voraussetzung macht. Wer dann nur Full HD möchte, hat zumindest direkt bei Dell auch die 1-TB-SSD am Bein. Im freien Handel gibt es mit der Modellnummer KCM45 eine Alternative mit 512 GB, die 200 Euro günstiger ist.

Wünschenswert für das nächste XPS 13 wäre ein größerer Akku, denn in diesem Punkt schlagen die alten 60-Wh-Geräte die neuen mit nur noch 52 Wh. Die Laufzeiten des 9300 sind gut, aber nur gerade noch und durch die Bank kürzer als bei allen anderen zuletzt getesteten Office-Notebooks. Ein 15 bis 20 Prozent größerer Akku könnte in diesem Punkt viel bewirken.

Abschließendes Fazit: Das Dell XPS 13 (9300) sollte in der Preisklasse ab 1.400 Euro in die engste Wahl für ein neues Office-Notebook aufgenommen werden. Der Markt bietet derzeit, wenn überhaupt, nur wenige in so vielen Bereichen überzeugende Notebooks.

Dell XPS 13 (9300) (9XY0P)
Produktgruppe Notebooks, 10.07.2020
  • Display
    ++
  • Leistung Produktiv
    +
  • Leistung Unterhaltung
    O
  • Laufzeit
    +
  • Verarbeitung
    ++
  • Beinahe randloses 16:10-Display
  • Sehr hohe Bildschirmhelligkeit
  • Mattes IPS-Panel
  • Hervorragende Tastatur
  • Größeres, gutes Touchpad
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Kompakt, leicht, verwindungssteif
  • Gute Office-Leistung
  • Gerade noch gute Laufzeiten
  • Schnelle Windows-Hello-Kamera
  • Schneller Fingerabdrucksensor
  • CABC des Displays stört hin und wieder
  • Wenige Anschlüsse
  • Software-Chaos mit Energieprofilen

ComputerBase wurde das XPS 13 (9300) leihweise von Dell zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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