Sony Alpha 7S III: Video-DSLM mit BSI und Rekord-OLED-Sucher

Jan Wichmann
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Sony Alpha 7S III: Video-DSLM mit BSI und Rekord-OLED-Sucher
Bild: Sony

Die Spekulationen haben ein Ende: Mit der Alpha 7S III präsentiert Sony sein neustes Kameraflaggschiff, das mit einer Auflösung von 12 Megapixeln gegen den Megapixelwahn schwimmt und so besonders in Aufnahmesituationen mit wenig Umgebungslicht seine Trümpfe ausspielen und für weniger Bildrauschen sorgen soll.

Sony übernimmt zwar die Auflösung von der Alpha 7S II, legt den Vollformatsensor aber vollends neu auf. Die neue Alpha 7S III setzt auf einen rückwärtig belichteten Bildsensor (BSI), was ebenfalls zu einer besseren Lichtausbeute führen soll. Die ISO-Lichtempfindlichkeit liegt weiterhin bei erweiterten 40 bis 409.600. Der neue Bildprozessor Bionz XR soll gegenüber dem Vorgänger eine achtfach höhere Rechenleistung vorweisen. Um ein Überhitzen des Sensors und des Prozessors zu verhindern, wurde die passive Kühlung der Kamera überarbeitet.

Der Autofokus arbeitet mit 759 Phasen- oder 425 Kontrastmessfeldern. Fotoaufnahmen können mit maximal 10 Bildern die Sekunde aufgenommen werden. Der interne 5-Achsen-Bildstabilisator soll Verwacklungen ausgleichen und eine Effektivität von 5,5 Blendenstufen erreichen.

Hauptaugenmerk auf Video

Auch im Videobereich verfällt die Sony Alpha 7S III keinem Auflösungsrausch. Anders als die jüngst vorgestellte Canon EOS R5, die Videos in bis zu 8K bei 30 FPS oder 4K bei 120 FPS aufnimmt, begnügt sich die Alpha 7S III mit 4K bei 120 FPS sowie Full-HD-Aufnahmen mit bis zu 240 FPS und soll dabei die bisher besten Ergebnisse der Alpha-Serie erzielen. Die Aufzeichnung erfolgt wahlweise in 10 Bit 4:2:2-Farbunterabtastung und kann im Rohdatenformat per HDMI übergeben werden.

Boten ihre Namensbrüder bislang nur ein neigbares Display, verfügt die Alpha 7S III als erste Kamera der Alpha-7-Serie über ein schwenkbares Display. Es misst 3 Zoll und unterstützt Touch-Eingaben. Auch der elektrische Sucher bietet Neuerungen: Der OLED-Sucher mit einem Vergrößerungsfaktor von 0,9 bietet eine Auflösung von 9,44 Millionen Pixeln, was bislang ein Rekordwert ist.

Schnelle CFexpress-Speicherkarten

Bei den Speicherkartenschächte setzt die Sony Alpha 7S III als erste DSLM-Kamera auf den neuen Standard CFexpress (Type A). Bisherige Kontrahenten boten hier zuletzt stets nur den in den Abmessungen leicht größeren Type B. Beide Schächte sind zudem kompatibel zu SD-Karten (UHS-II). Gegenüber XQD-Karten, die eine Lese- und Schreibrate von etwa 400 MB/s vollbringen oder herkömmlichen CompactFlash-Medien, die bei etwa 150 MB/s liegen, steigt bei CFexpress der Lesedurchsatz auf bis zu 1.700 MB/s und die Schreibrate auf 1.200 bis 1.400 MB/s. Die erste passende Speicherkarte hat Sony ebenfalls vorgestellt.

Die Sony Alpha 7S III soll ab September 2020 verfügbar sein. Als Preisempfehlung ruft Sony rund 4.200 Euro für den Body auf.