LG Wing: Zwei Displays in T-Anordnung nutzen Drehmechanismus

Update Nicolas La Rocco
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LG Wing: Zwei Displays in T-Anordnung nutzen Drehmechanismus
Bild: LG

LG schlägt einen vollständig neuen Weg bei der Umsetzung eines Dual-Screen-Smartphones ein und versteckt beim neuen Wing den zweiten Bildschirm hinter dem primären Display. Über einen Drehmechanismus kommt das zweite Display in T-Anordnung zum Vorschein. Darauf lassen sich Apps erweitern oder auslagern.

Das LG Wing sieht auf den ersten Blick wie ein normales Smartphone aus, da es von vorne betrachtet einen 6,8 Zoll großen OLED-Bildschirm im 20,5:9-Format mit 2.460 × 1.080 Pixeln und integriertem Fingerabdrucksensor bietet, wie er auch bei anderen Geräten nicht unüblich ist. Dass das Wing mit einer Größe von 169,5 × 74,5 × 10,9 mm (B×H×T) etwas dicker aufträgt und mit 262 Gramm mehr wiegt als andere Smartphones, gibt erste Hinweise darauf, dass es sich nicht um ein alltägliches Smartphone handelt.

Zweites OLED-Display mit 3,9 Zoll

Der Bildschirm lässt sich nämlich zur Seite schieben, sodass dahinter ein zweites OLED-Panel mit 3,9 Zoll und 1.240 × 1.080 Pixeln im beinahe quadratischen Seitenverhältnis von 1:1,15 zum Vorschein kommt. Initiiert wird der Vorgang, indem der untere Bereich des Hauptbildschirms mit dem Daumen nach links weggedrückt wird. Das Panel dreht sich daraufhin im Uhrzeigersinn zur Seite und wird zum Ende der Bewegung über einen Dämpfer abgebremst, bevor es oberhalb des zweiten Displays den Querbalken der neuen T-Anordnung bildet.

Zwei Betriebsmodi: A+ und A+B

Für den Dual-Screen-Betrieb hat sich LG zwei Betriebsmodi ausgedacht. Der erste nennt sich „A+“, da hier eine Anwendung vollständig den großen Bildschirm einnimmt, während gewisse Elemente der App auf den zweiten Bildschirm ausgelagert werden. Das können in YouTube zum Beispiel die Bedienelemente oder in der Kamera-App die Tasten der Steuerung sein. Das Smartphone kann aber auch als umgedrehtes „T“ gehalten werden, sodass unten auf voller Breite die Tastatur angezeigt wird, während im kleinen Display oben die Konversation des Messengers stattfindet. Die Tastatur kann in diesem Modus zweigeteilt dargestellt werden, um alle Tasten mit beiden Daumen erreichen zu können. Für das A+-Szenario hat LG den neuen Gimbal-Modus für eine der drei Kameras entwickelt, bei dem das Smartphone am „Stiel“ des „T“ gehalten wird.

Das Wing ist auf der Rückseite mit einer 64-MP-Kamera (f/1.8, Weitwinkel), 13-MP-Kamera (f1.9, Ultraweitwinkel) und der 12-Megapixel-Gimbal-Kamera (f2.2, 120 Grad FoV) ausgestattet. Das große Sichtfeld der dritten Kamera erlaubt es dem Anwender, ähnlich wie beim DJI Osmo Mobile die Blickrichtung der Kamera über Tasten zu verändern. Der Stiel des „T“ dient dabei als Griff, während auf dem Hauptbildschirm oben der Sucher angezeigt wird. Für Selfies bietet das Wing im hinteren Bauteil des Smartphones eine ausfahrbare Kamera mit 32 Megapixeln und f/1.9-Blende.

Navigation und Musik parallel nutzen

Der zweite Betriebsmodus heißt „A+B“ und sieht jeweils eine App pro Bildschirm vor. Dieser Betriebsmodus war bereits in einem Leak vor der offiziellen Vorstellung zu sehen, als der Hauptbildschirm des Wing für die Navigation und das kleinere Display rechts daneben für die Musikwiedergabe genutzt wurde. Auf dem Hauptbildschirm können aber auch Videos angezeigt und parallel dazu Telefonate auf dem zweiten Display angenommen werden. Wer häufig zwei Anwendungen parallel nutzt, kann diese als Multi-App-Verknüpfung hinterlegen, sodass die Apps stets gemeinsam starten.

Ähnliche Ausstattung wie das Velvet

Die zwei Bildschirme des LG Wing sind ohne Zweifel das Highlight des Smartphones, es hat aber auch ganz klassische Tugenden zu bieten. Dazu zählt unter anderem der Qualcomm Snapdragon 765G, wie er auch im Velvet (Test) verbaut wird. Über das in den Prozessor integrierte Modem wickelt das Wing alle aktuellen Mobilfunkstandards von 2G bis 5G ab. Des Weiteren gehören zur Ausstattung 8 GB RAM, 128 GB Nutzerspeicher (erweiterbar), Dual-SIM, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.1, NFC und ein Anschluss für USB 3.1 Typ C – 3,5-mm-Klinke gibt es nicht mehr. Darüber hinaus ist ein Akku mit 4.000 mAh verbaut, der sich mittels Quick Charge 4+ und bis zu 25 Watt laden lässt. Auch das kabellose Laden ist beim Wing wieder mit an Bord und mit bis zu 12 Watt möglich.

Marktstart im November

LG will das Wing im November in den Farben „Aurora Grau“ und „Illusion Sky“ zur unverbindlichen Preisempfehlung von 1.099 Euro auf den deutschen Markt bringen.

Update

LG hat den deutschen Marktstart heute konkretisiert und auf den 6. November gelegt. An den verfügbaren Farben oder dem Preis hat sich mit der Ankündigung nichts verändert.

LG Wing
Software:
(bei Erscheinen)
Android 10.0
Display: 6,80 Zoll, 1.080 × 2.460
395 ppi
Multi-Screen
POLED, HDR
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor
SoC: Qualcomm Snapdragon 765G
1 × Kryo 475 Gold, 2,40 GHz
1 × Kryo 475 Gold, 2,20 GHz
6 × Kryo 475 Silver, 1,80 GHz
7 nm, 64-Bit
GPU: Adreno 620
625 MHz
RAM: 8.192 MB
LPDDR4X
Speicher: 128 GB (erweiterbar)
1. Kamera: 64,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,80, AF, OIS
2. Kamera: 13,0 MP, f/1,90, AF
3. Kamera: 12,0 MP, f/2,20, AF
4. Kamera: Nein
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 32,0 MP, 1080p
Display-Blitz, f/1,9
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
5G: NSA/SA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac
Wi-Fi Direct
Bluetooth: 5.1
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
Weitere Standards: USB-C 3.1, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 4.000 mAh, 25,0 W
fest verbaut, kabelloses Laden
Größe (B×H×T): 74,5 × 169,5 × 10,90 mm
Schutzart: MIL-STD-810G
Gewicht: 260 g
Preis: 1.099 €

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von LG unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.