Samsung Galaxy Tab S7+ im Test: Multimedia und Laufzeiten

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Michael Schäfer
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Gute Multimedia-Eigenschaften

Ein Tablet mit der Display-Größe eines Galaxy Tab S7+ gepaart mit der knackigen Farbdarstellung stellt gerade bei Filmen eine ganz neue Art des Medienkonsums dar. Es muss dabei nicht erwähnt werden, dass es Videos in allen gängigen Formaten und Auflösungen abspielt. Gleiches gilt für die Unterstützung von Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+.

Samsung setzt beim S7+ nicht nur erneut auf das mit dem Galaxy Tab S5e (Test) eingeführte System der vier Lautsprecher, sondern auch auf die eher suboptimale Positionierung selbiger Klanggeber. So sind die vier erneut von AKG gelieferten Lautsprecher seitlich angebracht, womit beim genüsslichen Filmeschauen immer zwei mit der Hand verdeckt werden und die klangliche Leistung selbst gegenüber zwei Lautsprechern hörbar abnimmt – manchmal ist weniger eben doch mehr. Steht das Tablet aber frei, ist es schon erstaunlich, was die Schallreproduktionseinheiten zu leisten vermögen – es sind sogar Ansätze eines Bassfundamentes zu erkennen. Die Dolby-Atmos-Unterstützung sorgt zudem für ein deutlich höheres Volumen und lässt das Ausgegebene räumlicher und druckvoller erscheinen.

Auch das neue Galaxy Tab verfügt über jeweils zwei seitliche Lautsprecher
Auch das neue Galaxy Tab verfügt über jeweils zwei seitliche Lautsprecher

Kopfhörernutzung eingeschränkt

Wer andere beim Schauen nicht stören oder einen besseren Klang haben möchte, muss zu einem Kopfhörer greifen. Einen separaten Anschluss hat Samsung bereits beim Vorgänger eingespart und mit dem S7+ auch nicht wieder eingeführt. Einen entsprechenden USB-C-Adapter legt das Unternehmen dem Premium-Tablet jedoch nicht bei – das kann nur als Geiz bezeichnet werden.

Doch auch beim neuen Galaxy Tab zeigen sich die bereits bekannten klanglichen Defizite der USB-Lösung, denn selbst mit einem hochwertigen Adapter kommt das Tablet nicht annähernd an die klanglichen Leistungen eines mittlerweile sieben Jahre alten 2014er Note 10.1 aus selbem Haus heran, das hier durch ein wesentlich druckvolleres Bassfundament und eine breitere Ausgabe punkten kann. Dazu ist die Position des USB-Steckers recht ungünstig gewählt, sodass dieser beim normalen Halten ständig in der Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger liegt – was nach einer gewissen Zeit unbequem werden kann und dem Stecker auf Dauer ebenso wenig guttun wird.

Großer, aber unhandlicher Spielspaß

Bei Spielen macht das Galaxy Tab S7+ ebenfalls eine gute Figur, indem es selbst bei anspruchsvollen 3D-Spielen in höchster Detailstufe nicht ins Schwitzen kommt. Bis es Titel gibt, die sowohl Prozessor wie auch Grafikeinheit wirklich vollkommen ausreizen, wird sicherlich noch einige Zeit ins Land ziehen. Hinderlich kann dabei lediglich die Größe des Tablets sein, zumindest wenn es mit einer Hand gehalten werden muss. Aber gerade Simulationen sowie Aufbau- und Strategiespiele machen auf dem S7+ Spaß, da durch das größere Tablet eine deutlich bessere Übersicht geboten wird.

Enttäuschende Laufzeiten

Samsung gibt beim S7+ eine Laufzeit sowohl bei produktiven Apps wie auch bei der Video-Wiedergabe von bis zu 16 Stunden an. Wie lange das Tablet aber durchhält, bis es an die nächste Steckdose muss, ist bei diesem, anders als bei anderen Vertretern seiner Zunft, nicht nur von der Prozessorleistung, sondern zu einem großen Teil auch von der gewählten Bildwiederholungsrate abhängig. So kam der Proband im YouTube-Videotest bei einer Frequenz von 60 Hz auf eine Laufzeit von knapp über 14 Stunden. Wiederholte das Panel das Bild jedoch mit 120 Hz, verringerte sich die Dauer um fast 3,5 Stunden.

Diagramme
PCMark Akkutest 200 cd/m²
    • Huawei MatePad Pro (Android 10)
      13:22
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 7.3.1.4)
      12:33
    • Amazon Fire HD 8 (Plus) (Fire OS 7.3.1.4)
      12:33
    • Samsung Galaxy Tab A 10.1 (2019)
      12:08
    • Amazon Fire HD 10 (2019) (Fire OS 7.3.1.1)
      11:42
    • Samsung Galaxy Tab S6 Lite (Android 10)
      10:35
    • Sony Xperia Z4 Tablet (Android 5.0.2)
      9:17
    • Lenovo Yoga Tab 3 Pro (Android 5.1)
      9:12
    • Google Pixel C (Android 6.0.1)
      8:57
    • Samsung Galaxy Tab S5e
      8:52
    • Huawei MediaPad M5 (Android 8.0)
      8:32
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10) (60Hz)
      8:09
    • Huawei MediaPad M2 10.0 (Android 5.1.1)
      7:58
    • Samsung Galaxy Tab S4 (Android 8.1)
      7:54
    • Amazon Fire HD 8 (2018) (Fire OS 6.3.1.5)
      6:51
    • Google Nexus 9 (Android 6.0)
      6:43
    • Telekom Puls (Android 5.0)
      6:40
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10) (120Hz)
      6:35
    • Nvidia Shield Tablet (Android 5.0.1)
      6:12
    • Samsung Galaxy TabPro S (Windows 10)
      4:43
    • Huawei MateBook m5 (Windows 10)
      4:25
    • Acer Aspire Switch Alpha 12 i5 (Windows 10)
      4:04
    • Lenovo ThinkPad X1 Tablet (Windows 10)
      4:03
    • Microsoft Surface Pro 4 m3 (Windows 10)
      3:44
    • Microsoft Surface Pro 4 i5 (Windows 10)
      3:23
    • Microsoft Surface Book i7 (Tablet) (Windows 10)
      1:21
Einheit: Stunden, Minuten

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Nutzungssimulation via PC Works, bei der das S7+ bei einer Bildrate von 60 Hz eine Laufzeit von lediglich 8 Stunden aufweist – trotz des gegenüber der Konkurrenz teilweise deutlich größeren Akkus. Bei 120 Hz bricht die Laufleistung noch einmal um 1,5 Stunden ein, was dem eigentlichen Pro-Gerät lediglich einen Platz im Mittelfeld sichert.

Größerer Akku, weniger Laufzeit

Alleine wegen des über eine Kapazität von 10.090 mAh verfügenden Akkus muss bei der Laufzeit des S7+ deutlich mehr erwartet werden, zumal es sich seinem Vorgänger mit rund einem Viertel geringerer Kapazität auch bei der 60-Hz-Wiedergabe geschlagen geben muss – was im Verhältnis gesehen eine Verschlechterung des Strombedarfs bedeutet. Am Ende liegen sogar günstigere und von der Akkuleistung her schwächere Tablets vor dem neuen Samsung-Sprössling – und das, obwohl die AMOLED-Technologie gemeinhin als sehr sparsam gilt. Alleine an der höheren Auflösung kann die Verschlechterung nicht liegen, denn ähnliche werden auch bei anderen Samsung-Tablet seit Längerem verwendet. Von den selbst angegebenen 16 Stunden ist der Hersteller also beim Galaxy Tab S7+ weit entfernt.

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