Crucible: Amazon stellt sein erstes Spiel endgültig ein

Max Doll
60 Kommentare
Crucible: Amazon stellt sein erstes Spiel endgültig ein
Bild: Amazon

Amazon hat die Arbeiten an dem Free-to-Play-Shooter Crucible eingestellt. Der Titel wurde im Gegensatz zu frühzeitig abgebrochenen Projekten zwar veröffentlicht, aber schon wenige Wochen nach dem Start mangels Spielern zurück in die Beta-Phase geschickt. Drei Monate später folgt das endgültige Aus.

Die im Juli mit der Rückkehr zum Beta-Status geplanten Verbesserungen seien nun in das Spiel eingeflossen, erklären die Entwickler in einem letzten Blogeintrag, der letzte Feature-Punkt der Roadmap, das Erstellen eigener Spiele, werde in den kommenden Tagen eingepflegt. Die an diesen Meilenstein angeschlossene Evaluierung hat jedoch offenkundig ernüchternde Ergebnisse zu Tage gefördert.

Denn auch wenn das Crucible-Team auf die Resultate in keinem Wort eingeht, wird ein Bezug zu den gezogenen Konsequenz hergestellt: Der Shooter wird nicht länger betrieben. „Ultimativ haben wir keine gesunde, tragfähige Zukunft gesehen“, lautet das Fazit. Die Entwickler werden sich deshalb künftig an Amazons MMO New World, das in Beta-Tests vielversprechend abschnitt, aber noch Endgame-Inhalte benötigt, sowie weiteren Projekten von Amazon Games beteiligen.

Käufe werden erstattet

Das Matchmaking für Crucible wird in den „kommenden Wochen“ nach einem finalen Event abgeschaltet, eigene Matches werden bis zum 9. November möglich sein. Kosten für etwaige Zusatzkäufe in Form von Credit-Paketen oder dem Founders Pack können sich alle Spieler abhängig vom Ort des Erwerbs unter Angabe der Rechnungsnummer entweder über Steam oder Amazon erstatten lassen.

Um das Angebot in Anspruch zu nehmen, muss der Kundendienst von Steam kontaktiert werden, für Käufe über Amazon oder das Spiel selbst steht ein Kontaktformular auf der Hilfeseite des Spiels zur Verfügung.

Ein ungewöhnliches Ende

Das Ende von Crucible kommt überraschend. Große Publisher mit massiven Finanzreserven haben in den vergangenen Jahren mit Live-Service-Spielen stets Stehvermögen bewiesen. In schöner Regelmäßigkeit wurden so aus mittelprächtigen Angeboten Produkte mit großer Spielerbasis und finanzieller Relevanz. Dies war bei Rainbow Six Siege so, aber auch das uninspirierte, skandalträchtige Fallout 76 konnte sich so am Markt halten. In diesem Fall wird dem Spiel zur Falle geworden sein, dass es nicht einmal qualitativ ein von außen erkennbares, zündendes Alleinstellungsmerkmal besessen hat und am Markt durch den Start in einer ersten Finalversion verbrannt war.