Over-Ear-Kopfhörer: Apple AirPods Max mit ANC kosten 600 Euro

Nicolas La Rocco
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Over-Ear-Kopfhörer: Apple AirPods Max mit ANC kosten 600 Euro
Bild: Apple

Apple hat mit den AirPods Max die ersten eigenen Over-Ear-Kopfhörer des Unternehmens vorgestellt. Der Konzern verspricht „satten Bass, präzise Mitten und glasklare Höhen“. Zur Ausstattung zählen ein adaptiver Equalizer, eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und 3D-Audio. Der Preis liegt bei rund 600 Euro.

Nachdem Apple vor dem Start des HomePod mini alle Lautsprecher von Drittanbietern, aber auch alle Kopfhörer anderer Hersteller aus dem eigenen Sortiment genommen hatte, war bereits vermutet worden, dass demnächst die Vorstellung eigener Over-Ear-Kopfhörer erfolgen könnte, mit denen Apple in Konkurrenz zu Bose, Sennheiser, Sony und anderen namhaften Herstellern geht. Mit den AirPods Max ist das nun eingetreten.

Space Grau, Silber, Sky Blau, Grün und Pink

Die neuen Kopfhörer heißen AirPods Max und ergänzen das aus AirPods und AirPods Pro bestehende Portfolio um eine neue Over-Ear-Variante, die die Ohren des Trägers vollständig mit Memory Foam umschließt. Ab heute können die AirPods Max zum Preis von 597,25 Euro in den Farben Space Grau, Silber, Sky Blau, Grün und Pink bei Apple vorbestellt werden, die Auslieferung und die generelle Verfügbarkeit sind für den 15. Dezember geplant. Im Preis inbegriffen ist ein Smart Case in Gehäusefarbe, in dem die Ohrmuscheln zur Seite gedreht aufbewahrt werden und die AirPods Max automatisch in den Standby-Modus wechseln. Eine vollständige Hülle für den gesamten Kopfhörer inklusive der Kopfbügel ist bisher nicht vorgesehen. Den Bildern nach zu urteilen lassen sich nur die Ohrmuscheln eindrehen, der Kopfhörer aber nicht zusammenfalten. Die Ohrpolster sind magnetisch befestigt und als Ersatzteil im Set für 77 Euro bei Apple erhältlich.

Der Kopfbügel teilt sich im oberen Kopfbereich in zwei Stränge auf und soll mit dem luftdurchlässigen Netzgewebe für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung sorgen und den Druck auf den Kopf reduzieren. Den sichtbaren Bereich der Bügel oben an der Ohrmuschel fertigt Apple aus Edelstahl, dieser Bereich lässt sich je nach Kopfgröße anpassen. Die Verlängerungen des Kopfbügels sollen sich sanft ausziehen lassen und in der gewählten Position für die gewünschte Passform bleiben. Die Abmessungen der AirPods Max belaufen sich auf 168,6 × 187,3 × 83,4 mm (B×H×T), während das Gewicht bei 384,4 Gramm liegt. Das mitgelieferte Smart Case wiegt weitere 134,5 Gramm.

Bedienung über digitale Krone

Apple setzt nicht auf Touch-Gesten auf den Ohrmuscheln, stattdessen gibt es wie bei der Apple Watch eine digitale Krone an der Oberseite, über die sich Lautstärke und Wiedergabefunktionen steuern sowie Anrufe annehmen und beenden lassen. Auch Apples Sprachassistentin Siri wird über den Knopf aktiviert. Die Funktionen im Detail sind: Drehen zur Lautstärkeregelung; einmal drücken, um Audio wiederzugeben, zu pausieren oder einen Anruf anzunehmen; zweimal drücken, um zum nächsten Titel zu springen; dreimal drücken, um zum vorherigen Titel zu springen; gedrückt halten für Siri. Der Kopfhörer akzeptiert zudem Sprachbefehle mittels „Hey Siri“ zur Steuerung.

Zur Hardware gehört pro Ohrmuschel ein dynamischer 40-mm-Treiber, der „satten Bass, präzise Mitten und glasklare Höhen“ wiedergeben soll. Apple nennt einen Motor aus Doppelring-Neodym-Magneten, der die harmonische Verzerrung bei unter 1 Prozent innerhalb des gesamten hörbaren Spektrums bringen soll, selbst bei maximaler Lautstärke. In jeder Ohrmuschel ist zudem ein H1-Chip aus eigener Entwicklung verbaut, der auch in den AirPods, AirPods Pro und manchen Beats-Kopfhörern zum Einsatz kommt. Über den Chip werden unter anderem der adaptive Equalizer, die aktive Geräuschunterdrückung (ANC), der Transparenzmodus und 3D-Audio gesteuert.

Adaptiver EQ, ANC, Transparenzmodus und 3D-Audio

Beim adaptiven EQ wird das Soundsignal in jeder Ohrmuschel gemessen und die tiefen und mittleren Frequenzen in Echtzeit angepasst. Für das ANC sind in jeder Ohrmuschel drei nach außen gerichtete Mikrofone, die Umgebungsgeräusche erkennen, und ein nach innen gerichtetes Mikrofon integriert, das den ans Ohr abgegebenen Sound überwacht. Mithilfe von „Computational Audio“ passt sich die Geräuschunterdrückung je nach Sitz und Bewegung des Kopfhörers in Echtzeit an. Der Transparenzmodus soll dafür sorgen, dass alles – auch die eigene Stimme – natürlich klingt, während Audio wiedergegeben wird. Mit der Taste für die Geräuschkontrolle kann man zwischen aktiver Geräuschunterdrückung und dem Transparenzmodus wechseln. 3D-Audio nutzt die Beschleunigungs‑ und Gyrosensoren in den AirPods Max und iPhone oder iPad, um Kopfbewegungen und Bewegungen des Geräts zu verfolgen. Es vergleicht die Bewegungsdaten und ordnet das Soundfeld neu zu, sodass es mit dem Gerät verbunden bleibt, selbst wenn sich der Kopf des Anwenders bewegt.

20 Stunden Batterielaufzeit

Apple gibt für die AirPods Max eine Batterielaufzeit von bis zu 20 Stunden bei aktivierter aktiver Geräusch­unterdrückung oder im Transparenz­modus, ebenso bis zu 20 Stunden für die Videowiedergabe bei aktiviertem 3D-Audio und erneut bis zu 20 Stunden für die Sprechdauer an. Aufbewahrt im Smart Case sollen die Kopfhörer „nahezu keine Batterie“ verbrauchen. Das Laden erfolgt mittels Lightning-Anschluss statt USB Typ C. Ein Lightning-auf-USB‑C-Kabel liegt bei, ein Netzteil nicht.

Kompatibel zu älteren iPhones, iPads und Macs

Die AirPods Max nutzen Bluetooth 5.0 und sind zu allen iPhones ab dem iPhone 6s und dem ersten iPhone SE, der Apple Watch ab der Series 1, dem iPad ab dem Air 2 und mini 4, Mac-Modellen ab 2012 und dem iPod touch der 7. Generation kompatibel. Die Audiofreigabe, mit der sich Audio zwischen zwei AirPods-Paaren auf dem iPhone, iPad, iPod touch oder Apple TV 4K teilen lässt, unterstützen aber nur neuere Geräte. Details dazu und zu weiteren Aspekten liefern die technischen Daten der AirPods Max.