Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Dual-Kamera mit kräftigen Farben

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Nicolas La Rocco
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Bei den Kameras spielt das Galaxy Z Flip 3 nach zwei Kriterien gemessen in einer eigenen Liga. Zum einen fliegt die Ausstattung mit zweimal 12 Megapixeln verteilt auf Weit- und Ultraweitwinkel tief unter dem Radar und zum anderen ermöglicht der faltbare Aufbau Sonderfunktionen, die mit gewöhnlichen Smartphones nicht möglich sind.

Vorsicht bei den Formaten

Weil sich das Modell wie bereits angesprochen zum „L“ nur halb auffalten lässt, kommt es sozusagen mit seinem eigenen eingebauten Stativ daher. Die Kamera-App ist eine der Anwendungen, die sich im sogenannten Flex-Modus ausführen lässt, in dem sich der Inhalt der App auf die beiden Bildschirmhälften aufteilt. Bei der Kamera wird der Sucher nur oben, die Bedienelemente aber unten dargestellt. Aufpassen muss man dann aber bei den zur Verfügung stehenden Formaten, denn mit 3:4, 9:16, 1:1 und 9:22 lässt sich nur hochkant oder quadratisch für Instagram fotografieren.

Breitbild-Video geht auch hochkant

Bei den Videos hat Samsung hingegen mitgedacht und ermöglicht dennoch 16:9, dann allerdings nur noch mit maximal Full HD, denn hochkant gehalten kommt es unvermeidbar zum Crop auf dem Sensor, der dann nicht mehr 4K schafft. Sobald das Smartphone wie ein halb geöffnetes Buch zur Seite gekippt wird, steht 4K wieder zur Verfügung und Fotos können im 4:3-Format des Sensors geschossen werden.

Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test – Kamera

Die Qualität der Aufnahmen fällt durch die Bank „Samsung“ aus. Gemeint sind damit satte Farben, eine hohe Brillanz, eine gute Schärfe, ein guter Dynamikumfang, der aber noch etwas besser ausfallen könnte, da helle Bildbereiche „clippen“, ein schneller und zuverlässiger Autofokus und im Großen und Ganzen, abseits der unübersichtlichen Formatvielfalt, eine ziemlich einfache Bedienung. Samsungs Aufnahmen sehen typisch für die Abstimmung des Unternehmens einfach „schön“ aus, auch wenn sie etwas an Natürlichkeit vermissen lassen. Vor der Social-Media-Veröffentlichung kann man sich die meisten Filter und vermeintlichen Optimierungen auf diesem Gerät definitiv sparen.

Für die Ultraweitwinkel spricht neben dem erweiterten Sichtfeld die Nähe zur Hauptkamera – nicht nur bei der Auflösung. Von welcher der beiden Kameras die Fotos stammen, lässt sich kaum an anderen Charakteristiken als dem „Field of View“ festmachen. Beim Thema Schärfe ist die Linse noch am ehesten im Nachteil, denn zum Rand hin kommt es zu Schlieren, während mit dem Weitwinkel auch dort die Schärfe noch relativ gut ausfällt. Die zweite Kamera ist mit f/2.4 zudem etwas langsamer, sodass sich schneller bewegende Objekte tendenziell weniger akkurat eingefangen werden.

Selfies mit zwei Optionen

Die in den großen inneren Bildschirm eingelassene Selfie-Kamera arbeitet mit 10 Megapixeln, jedoch ohne Autofokus, wie es ihn beim Galaxy S21 oder Galaxy S21+ mit derselben Auflösung gibt. Nachteilig hat sich das allerdings nicht ausgewirkt, denn auch bei den Selfies liefert das Galaxy Z Flip 3 eine solide Qualität, die aber nicht das Niveau der Hauptkamera erreicht und von der Farbgebung her auch etwas gedämpfter erscheint. Selfies nimmt das Smartphone von Haus aus mit einem natürlichen Farbprofil auf. In den Einstellungen lässt sich aber auch zu einer helleren Option wechseln.

Nur ein Bild- und Videoformat mit dem Cover-Display

Eine Sonderstellung nehmen Selfies oder Gruppen-Selfies mit den beiden Hauptkameras auf der Außenseite ein, denn dank des Suchers auf dem Cover-Display ist auch das möglich. Hier gibt es aber die ärgerliche Einschränkung, dass diese Fotos und Videos grundsätzlich nur das beschnittene 1:1-Format aufweisen und sich das auch nirgends in den Einstellungen verändern lässt. Der eigentliche Vorteil einer besseren Selfie-Kamera wird dadurch ad absurdum geführt. Hoffentlich kann Samsung dort mit einem Software-Update nachbessern.