Micron 7400: PCIe-4.0-SSDs in 7 Formaten fürs Rechenzentrum

Michael Günsch
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Micron 7400: PCIe-4.0-SSDs in 7 Formaten fürs Rechenzentrum
Bild: Micron

Schon die Enterprise-SSDs der Serie Micron 7300 waren in diversen Formfaktoren erhältlich. Jetzt hat Micron mit der 7400-Serie die Nachfolger vorgestellt. Diese sind dank PCIe-4.0-Technik schneller und gibt es auch im neuen Formfaktor E1.S sowie mit universellem U.3-Anschluss.

Die Micron 7400 werden wie schon die 7300-Modelle mit Speicherkapazitäten von 400 GB bis 7,68 TB angeboten. Durch den Wechsel von PCIe 3.0 auf schnellere Technik mit PCIe 4.0 soll sich aber die Leistung (Durchsatz wie auch IOPS pro Watt) in der Spitze mehr als verdoppeln. Dabei stammen die wesentlichen Komponenten (Controller, NAND und DRAM-Cache) aus eigenem Hause.

Sieben Formate für das Rechenzentrum

Möglichst breit sollen die Einsatzmöglichkeiten in Servern und Rechenzentren „vom Edge bis zur Cloud“ ausfallen, weshalb Micron die 7400 SSD in gleich sieben Formfaktoren anbietet. Dazu zählen sowohl die gewohnten Formate 2,5 Zoll und M.2 aber auch E1.S als einer der neuen Enterprise and Data Center SSD Form Factors (EDSFF). Die 2,5-Zoll-Variante mit 15 mm oder 7 mm Dicke gibt es zudem mit U.3-Schnittstelle, die als Nachfolger von U.2 im Server sowohl NVMe- als auch SATA- und SAS-Laufwerke über eine universelle Backplane anbinden kann.

SSD-Familie Micron 7400
SSD-Familie Micron 7400 (Bild: Micron)

Im Falle der Micron 7400 lautet die elektrische Schnittstelle PCIe 4.0 x4 in Verbindung mit dem NVMe-Protokoll nach Version 1.4. Darüber sollen in der schnellsten Ausführung (U.3) sequenzielle Transferraten von bis zu 6.600 MB/s beim Lesen und 5.400 MB/s beim Schreiben erreicht werden. Wie gewohnt unterteilt Micron in „Pro“-Varianten mit 1 Drive Write Per Day sowie „Max“-Versionen mit höherer Schreibgarantie von 3 DWPD. Die Max-Version besitzt weniger nutzbaren Speicherplatz, dafür aber einen größeren Reservespeicher (Spare Area), wodurch die Haltbarkeit und die Schreibleistung gesteigert werden. So erreicht die größte 7400 Max (U.3) mit 6,4 TB maximal 363.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben, während die größte 7400 Pro (U.3) lediglich 190.000 IOPS bei aber größerem Speicherplatz von 7,68 TB erzielt. Beim wahlfreien Lesen sind beide Spitzenmodelle mit einer Million IOPS spezifiziert.

Die Leistung der E1.S-Ausführungen als Steckmodul mit Kühlkörper entspricht jener der U.3-Modelle mit bis zu 3,2 TB (Max) respektive 3,84 TB (Pro). Die „nackten“ M.2-Versionen ohne Kühler sind wiederum deutlich bei der Leistung beschnitten. Hier gibt es maximal 4.400 MB/s lesend und 2.200 MB/s schreibend sowie geringere IOPS.

Der SSD-Controller besitzt vier Kerne und wird mit Microns TLC-3D-NAND der 96-Layer-Generation kombiniert. Das interne NAND-Interface arbeitet mit 1.200 MT/s. Der neue 176-Layer-NAND mit 1.600 MT/s kommt im Gegensatz zu Microns neuen OEM-SSDs also noch nicht zum Einsatz.

SSD-Familie Micron 7400
SSD-Familie Micron 7400 (Bild: Micron)

Neben der Abwärtskompatibilität zu PCIe-Gen-3-Systemen unterstützt die 7400-Serie bis zu 128 Namespaces sowie Sicherheitsstandards wie TCG Opal 2.01 und IEEE1667. Die M.2-Version mit 80 mm Länge sei die einzige mit PCIe 4.0, die einen Schutz vor Stromausfall bietet, so der Hersteller. Eine Abbildung zeigt die dafür nötigen Stützkondensatoren.

Laut Micron soll die 7400-SSD-Serie ab sofort für Geschäftskunden verfügbar sein. Preise werden in diesem Segment nicht öffentlich kommuniziert.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Micron unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.