Sony NB10 im Test: Fazit

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Michael Schäfer
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Das „Headset“ Sony NB10 ist anders und ruft auf den ersten Blick Verwunderung bis Häme hervor, aber das wird der Lautsprecher-Mikrofon-Kombination für den Schulter-Nacken-Bereich nicht gerecht. Zwar sind die Einsatzgebiete eng eingegrenzt, aber dass der NB10 überall dort, wo er sich anbietet, gut funktioniert, zeigt, wie durchdacht das System am Ende ist.

Die Stärken liegen klar im BüroHome-Office-Alltag oder bei langen Telefonaten. Hierfür sind die direkt unter den Ohren sitzenden Klanggeber gut genug und besitzen gegenüber einem Headset den Vorteil, dass der Nutzer bei gleicher Bewegungsfreiheit noch seine Umgebung wahrnehmen kann. Für Außenstehende kann das wiederum zum Nachteil sein, da sie die Ausgabe deutlicher vernehmen, als es bei einem Kopfhörer der Fall ist. Der Schutz gegen Spritzwasser lässt eine Nutzung außerhalb der eigenen vier Wände zu.

Wer einen reinen mobilen Lautsprecher für die Musikwiedergabe sucht, sollte jedoch schnell am NB10 vorbeigehen, denn dieses Metier liegt ihm überhaupt nicht. Das ist auch verständlich, da die beiden verbauten Lautsprecher hierfür deutlich zu klein und zu schwach sind – jeder Lautsprecher der 20-Euro-Klasse wird den NB10 in Sachen Klangqualität an die Wand spielen. Bei Hörbüchern, also der reinen Stimmausgabe, sieht es bereits etwas anders aus.

Beim verbauten Mikrofon verhält es sich nicht anders: Es sorgt mit seiner Smartphone-Qualität für gut verständliche Gespräche, egal ob bei Telefonaten oder Konferenzen. Für mehr sollte der NB10 jedoch nicht herangezogen werden, denn die Grenzen werden auch hier schnell deutlich.

Die Reichweite dürfte dabei in den wenigsten Fällen ein Problem darstellen, auch wenn sie im Test nicht an die von Sony angegebenen Werte heranreicht. Wer sich im selben Zimmer oder im Nebenraum aufhält, sollte keine Beeinträchtigungen spüren. Die Laufzeiten sind ebenfalls in Ordnung, den Ladevorgang hätte Sony jedoch mit einer Ladeschale deutlich vereinfachen müssen – zumindest beim geforderten Preis von rund 150 Euro. Ein solches Zubehör hätte das Wiederbefüllen des Stromspeichers nicht nur weniger frickelig gestaltet, sondern durch eine einfachere Handhabung ebenso vor einem leeren Akku geschützt.

Ob dem Nutzer die 150 Euro für den NB10 trotz seiner Vorteile wert sind, steht auf einem anderen Blatt. Wer sich mit dem Konzept anfreunden kann, bekommt in jedem Fall ein System, das sein eng abgestecktes Metier beherrscht.

ComputerBase wurde der NB10 leihweise von Sony für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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