Apple Silicon: M1 Ultra = 2 × M1 Max

Update Jan-Frederik Timm
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Apple Silicon: M1 Ultra = 2 × M1 Max
Bild: Apple

Hatte Apple zur Vorstellung von M1 Pro und M1 Max etwas verschwiegen? Schnell kamen im Herbst 2021 Gerüchte auf, der Darstellung des M1 Max könnte etwas fehlen. Dieses Gerücht hat sich jetzt bestätigt: Der heute vorgestellte M1 Ultra verbindet zwei M1 Max über einen Die-to-Die-Interconnect, den Apple damals „ausgeblendet“ hatte.

M1 Ultra = M1 Max + M1 Max

Die 2. Generation Apple Silicon hat Apple am Abend noch nicht vorgestellt, dafür eine vierte Ausbaustufe der 1. Generation: den M1 Ultra. Noch mehr Leistung als mit dem bereits gigantisch großen M1 Max zu liefern, sei dabei nicht einfach über einen noch größeren Chip möglich gewesen. Stattdessen nutzt der M1 Ultra den Verbund aus zwei M1 Max in dem bekannten Vollausbau auf einem Package.

CPU-Kerne (2× 8 Performance, 2× 2 Efficiency), GPU-Kerne (2× 32), Speicherbandbreite (800 GB/s) und maximaler Speicherausbau (128 GB, Unified für CPU und GPU) entsprechend exakt dem Doppelten des M1 Max. Das gilt offensichtlich selbst für die I/O-Funktionalitäten wie Thunderbolt 4. Neben einer Ausbaustufe, die alle Ausführungseinheiten nutzt, gibt es zum Start auch eine Variante mit allen CPU- aber nur 48 von 64 aktiven GPU-Kernen.

Der Apple M1 Ultra besteht aus zwei M1 Max
Der Apple M1 Ultra besteht aus zwei M1 Max (Bild: Apple)

Nicht einmal den M1 Max musste Apple für dieses Produkt dem Vernehmen nach dafür anpassen, denn der bot schon immer den dafür erforderlichen Die-to-Die-Interconnect (bis zu 2,5 TB/s über 1.000 Verbindungen), der die gesamte Querseite des Chips umfasst. Der M1 Ultra setzt jetzt „lediglich“ zwei M1 Max auf einem Package zusammen. Bis zu 128 GB Speicher finden sich mit auf dem Package, alternativ sind es 64 GB – die Bandbreite ist mit 800 GB/s jeweils dieselbe.

M1 M1 Pro M1 Max M1 Ultra
Fertigung 5 nm TSMC
Transistoren 16 Milliarden 33,7 Milliarden 57 Milliarden 2 × 57 Milliarden
CPU 4 × Firestorm (P) @ 3,23 GHz
4 × Icestorm (E) @ 2,064 GHz
6 × Firestorm (P) @ 3,23 GHz
2 × Icestorm (E) @ 2,064 GHz
8 × Firestorm (P) @ 3,23 GHz
2 × Icestorm (E) @ 2,064 GHz
16 × Firestorm (P) @ 3,23 GHz
4 × Icestorm (E) @ 2,064 GHz
8 × Firestorm (P) @ 3,23 GHz
2 × Icestorm (E) @ 2,064 GHz
GPU 7 Core @ 1.278 MHz
896 EUs
2,29 TFLOPS
14 Core @ 1.278 MHz
1.792 EUs
4,58 TFLOPS
24 Core @ 1.278 MHz
3.072 EUs
7,83 TFLOPS
48 Core @ 1.278 MHz
6.144 EUs
15,66 TFLOPS
8 Core @ 1.278 MHz
1.024 EUs
2,61 TFLOPS
16 Core @ 1.278 MHz
2.048 EUs
5,22 TFLOPS
32 Core @ 1.278 MHz
4.096 EUs
10,44 TFLOPS
64 Core @ 1.278 MHz
8.192 EUs
20,88 TFLOPS
RAM 8 GB LPDDR4X-4266
(Dual-Channel, 64 Bit)
16 GB LPDDR5-6400
(Dual-Channel, 128 Bit)
32 GB LPDDR5-6400
(Quad-Channel, 128 Bit)
64 GB LPDDR5-6400
(Quad-Channel, 128 Bit)
16 GB LPDDR4X-4266
(Dual-Channel, 64 Bit)
32 GB LPDDR5-6400
(Dual-Channel, 128 Bit)
64 GB LPDDR5-6400
(Quad-Channel, 128 Bit)
128 GB LPDDR5-6400
(Quad-Channel, 128 Bit)
Speicherbandbreite 68,2 GB/s 204,8 GB/s 409,6 GB/s 819,2 GB/s
Neural Engine 16 Core
11 TOPS
32 Core
22 TOPS
Media Engine 1 × Video Decode Engine
1 × Video Encode Engine
1 × ProRes Encode/Decode Engine
1 × Video Decode Engine
2 × Video Encode Engine
2 × ProRes Encode/Decode Engine
2 × Video Decode Engine
4 × Video Encode Engine
4 × ProRes Encode/Decode Engine
Display Engine Integrierter Bildschirm
+
1 externes Display
(1 × 6K60)
Integrierter Bildschirm
+
2 externe Displays
(2 × 6K60)
Integrierter Bildschirm
+
4 externe Displays
(3 × 6K60, 1 × 4K60)
5 externe Displays
(4 × 6K60, 1 × 4K60)

Mehr Leistung als der Mac Pro mit Xeon

Für den M1 Ultra stellt Apple, mit Blick auf die Leistung eines M1 Max wenig verwunderlich, CPU- und GPU-Leitungsniveaus in Aussicht, die aktuelle iMac und selbst Mac Pro auf Basis von Intels CPUs und AMDs Grafikkarten in den Schatten stellen. Details zu den verwendeten Testszenarien nannte Apple im Rahmen der Präsentation allerdings noch nicht. Angaben zur Verlustleistung blieb Apple ebenfalls noch schuldig.

Damit wird klar: Die von Apple bis Ende 2022 angestrebte Umstellung des gesamten Portfolios auf Apple Silicon dürfte mit dem M1 Ultra damit bis hinauf zum Mac Pro zu bewerkstelligen sein, wenngleich nicht auszuschließen ist, dass sich Apple für dieses Modell am Ende sogar noch eine weitere Überraschung offen lässt – M1 Ultra im Multi-Sockel-Format?

Mehr CPU-Leistung als der Mac Pro mit 16-Kern-Xeon
Mehr CPU-Leistung als der Mac Pro mit 16-Kern-Xeon (Bild: Apple)
Und sogar das 28-Kern-Topmodell soll keine Chance haben
Und sogar das 28-Kern-Topmodell soll keine Chance haben (Bild: Apple)
Auch bei der GPU-Performance haben iMac...
Auch bei der GPU-Performance haben iMac... (Bild: Apple)
... und auch Mac Pro laut Apple keine Chance
... und auch Mac Pro laut Apple keine Chance (Bild: Apple)

Premiere im neuen Mac Studio

Seinen ersten Einsatz wird der M1 Ultra nämlich nicht im Mac Pro, sondern im vollständig neuen Mac Studio haben – einem Mac im gegenüber dem Mac mini deutlich in der Höhe angewachsenem Gehäuse, dem sich die Redaktion noch separat annehmen wird.

Der neue Apple Mac Studio mit M1 Ultra (oder M1 Max)
Der neue Apple Mac Studio mit M1 Ultra (oder M1 Max) (Bild: Apple)
Update

Der Twitter-Account Benchleaks hat das mutmaßlich erste Testergebnis eines Apple M1 Ultra mit 128 GB Unified Speicher im Benchmark Geekbench ausfindig gemacht. Sofern der Eintrag authentisch ist, bescheinigt dieser Test dem M1 Ultra in der Tat fast die doppelte Leistung wie dem M1 Pro oder M1 Max, die beide über dieselbe 8+2-Kern-CPU verfügen. 92 Prozent beträgt der Leistungszugewinn gegenüber dem Wert des M1 Pro, den die Redaktion im MacBook Pro 14 Zoll ermittelt hatte.

Geekbench 5.1
Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
    • M1 Ultra
      Eintrag bei Geekbench
      24.055
    • M1 Pro
      MacBook Pro 14 Zoll
      12.550
Einheit: Punkte