Ducky One 3 SF im Test: „Quack Mechanics“ ist mehr als Marketing-Geschnatter

Max Doll
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Ducky One 3 SF im Test: „Quack Mechanics“ ist mehr als Marketing-Geschnatter

Die neue Ducky-Tastatur One 3 SF setzt auf „Quack Mechanics“. Das klingt nach Marketing-Geschnatter, hat aber ordentlich Biss. Das neue Quaken macht die One 3 SF zu einem deutlichen Upgrade. Nicht alle Neuerungen sind allerdings eindeutige Fortschritte.

Dezent war gestern

Den Sprung zu einer neuen Generation macht Ducky schon visuell deutlich. Dezente Farben waren gestern, die One 3 SF gibt es nur in auffälligen Varianten für Individualisten. Blau-Grau-Gelb, Beige-Grün, Rosa-Anthrazit und Gelb sind im Angebot, Schwarz und Weiß fliegen aus dem Programm.

Das Kompaktlayout behält Pfeil- und drei Funktionstasten bei, alle gestrichenen Tasten finden sich als Doppelbelegung wieder. Dies hat sich als guter Kompromiss zwischen kompakten Dimensionen und breiter Nutzbarkeit erwiesen. Erstmals werden zudem Medienfunktionen standardmäßig hinterlegt. Beim Vorgänger musste zwingend manuell programmiert werden.

Kompakt-Layout mit allen Funktionen

Ein Grund zur Sorge ist das nicht. Der Komfortgewinn versteht sich als einladende Geste, nicht als Konzeptwechsel. Das Layout von Ducky bleibt ein Vorschlag, die One 3 weiterhin ein Produkt für Enthusiasten – das zeigt schon der DIP-Schalterblock auf der Unterseite, mit dem Basiseinstellungen vorgenommen werden.

Alle Funktionen von der Beleuchtung über die Neuprogrammierung von Tasten und Makros auf mittlerweile drei (!) Ebenen – FN sowie FN+Alt – werden ausschließlich über die Tastatur aufgerufen. Software gibt es bei Ducky nicht, ein gedrucktes Handbuch neuerdings ebenso wenig, obwohl es dringender denn je benötigt wird.

Ducky One 3 SF Ducky One 2 SF
Größe (L × B × H): 33,5 × 10,9 × 3,8 (5,2) cm 32,5 × 10,8 × 4,0 (5,3) cm
Layout: 68 Keys 73 Keys
Gewicht: 627 g 635 g
Kabel: 1,80 m, USB/Type-C-USB (modular) 1,52 m, USB/Type-C-USB (modular)
Hub-Funktion:
Key-Rollover: 6-KRO, N-KRO
Schalter: Cherry MX Red / Blue / Brown / Clear / Silent (Red) / Speed Silver
Hot-Swap-fähig
Cherry MX Red / Black / Blue / Brown / Silent (Red) / Speed Silver
Tasten: Form: zylindrisch
Material: PBT-Kunststoff
Beschriftung: Double-shot molding
Zusatztasten:
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Stopp, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Programmverknüpfungen, Makroaufnahme, Office-Funktionen Profile wechseln, Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, Makroaufnahme
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Makros & Programmierung: 6 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar
5 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig, softwarelos programmierbar
Preis: ab 129 € / ab 129 € / – / ab 129 € / ab 133 € / ab 133 € ab 55 € / ab 55 € / ab 55 € / ab 55 € / ab 85 €

Volle Taster-Wahl, tolle Kappen

Das ohnehin breite Angebot an Tastern aus der MX-Serie von Cherry wird um MX Clear erweitert. Dabei handelt es sich um einen MX Brown mit größerem Federwiderstand. Die One 3 kann damit endgültig mit allen auch nur im gröberen Sinne des Wortes populären MX-Tastern erworben werden, bedient wird quasi jeder Geschmack.

Unabhängig vom Taster bietet Ducky die Möglichkeit, die Prellzeit abzusenken oder zu erhöhen. Damit lassen sich maximal 5 ms einsparen. Der Hersteller warnt allerdings, dass ein Absenken des Werts Fehlauslösungen begünstigen kann. Da spürbare Effekte ansonsten illusorisch sind, dient das Feature vorrangig dem Marketing.

Cherry MX Silent Red
Cherry MX Brown
Cherry MX Clear
Charakteristik: linear taktil
Hubweg: 3,7 mm 4,0 mm
Position des Signalpunktes: 1,9 mm 2,0 mm
Widerstand am Signalpunkt: 45 g 55 g
Widerstand am Druckpunkt: 55 g 65 g
Lebensdauer (Anschläge): 50 Mio.

Das steckt hinter „Quack Mechanics“

Wesentlicher für die neue Modellgeneration sind die „Quack-Mechanics“. Mit dem Begriff werden nicht nur einige alte Produkteigenschaften, darunter zweistufige Stellfüße oder PBT-Tastenkappen, sprachlich veredelt, er umfasst auch Neuerungen.

Drei sind besonders spürbar: Die verbesserte Stabilität des Gehäuses und das Gewichtsmanagement, Verbesserungen an der Akustik durch Dämmung auf und unter dem PCB sowie der Lötkolben-freie Tausch der Taster, die Hot-Swap-Sockel von Kailh möglich machen. Mit dem beiliegenden Werkzeug können Taster einfach abgezogen und ersetzt werden. Kompatibel sind alle Modelle im Stil von MX-Tastern und damit das überwiegende Sortiment am Markt, das auch Podukte von Razer, Gateron, Kailh und Co umfasst.

Aber auch ein Rückschritt lässt sich ausmachen. Die dritte Modellgeneration verwendet keine durchscheinenden Tastenkappen mehr, die innere Schicht Kunststoff wird in der Akzentfarbe ausgeführt. Die LEDs sorgen deshalb nur noch für eine „ambiente“ Beleuchtung des Tastenbetts. Bei schwierigen Lichtverhältnissen etwa im Halbdunkeln verringert sich die Ablesbarkeit deutlich. Einen zweiten Blick braucht die Status-LED. Denn ob Capslock aktiviert wurde, zeigt die darunterliegende LED durch den Wechsel auf Weiß an.