Ausnahmeregelungen: Südkoreas Chipindustrie will dauerhaften China-Deal

Volker Rißka
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Ausnahmeregelungen: Südkoreas Chipindustrie will dauerhaften China-Deal
Bild: SK Hynix

Fabriken in China sind für südkoreanische Hersteller aufgrund der US-Sanktionen ein Problem. Nun will man dauerhafte Ausnahmeregelungen, zuletzt gab es nur Jahresfristen, die sich für die Planung und Organisation als ein ziemlicher Albtraum herausstellen, wie südkoreanische Medien die Hersteller zitieren.

SK Hynix und Samsung aber auch viele weitere Hersteller aus Südkorea besitzen zum Teil größere Anlagen zur Halbleiterfertigung respektive zur Unterstützung dieser in China. Geringere Lohnkosten und viel staatliche Hilfe ließen sie die Fabriken dort errichten, was sich angesichts des Handelsstreits zwischen den USA und China zuletzt als problematisch herausstellte. Denn mitunter kann nun bereits der einfache Support einer Anlage zum Problem werden, da das benötigte Bauteil eventuell auf einer Sanktionsliste steht.

Bisher gab es deshalb auf Antrag der Firmen Ausnahmeregelungen, aber auf der anderen Seite auch schon Notfallpläne. SK Hynix dachte dabei sogar schon laut darüber nach, die chinesischen Fabriken eventuell zu verkaufen, falls es nicht möglich sei, diese zu unterstützen und auch weiterhin wirtschaftlich nutzen zu können. Die bisher erteilten Genehmigungen gelten jedoch immer nur für ein Jahr und schaffen so zu wenig Sicherheit, weshalb nun eine dauerhafte Lösung angestrebt wird.

Dauerhafte Ausnahmen für Firmen aus Südkorea und Taiwan angestrebt

Das Handelsministerium der USA hat für Firmen bereits ein Programm aufgelegt, welches eine generelle Exportlizenz ausstellt, anstatt jedes einzelne Produkt, welches Firmen zu ihren Standorten schicken wollen, zu lizenzieren. Genau in dieses Programm wollen auch die südkoreanischen Hersteller schlüpfen, schreibt KoreaHerald. Auch taiwanische Firmen könnten am Ende in dieses Programm aufgenommen werden. Ähnliches hatte vor einer Woche bereits das Wall Street Journal verlauten lassen.

Die Auswirkungen derartiger Verträge können durchaus markant sein. SK Hynix fertigt in China bis zu 50 Prozent des DRAM – so war es jedenfalls noch vor einem Jahr, vermutlich nun etwas weniger. Samsung hingegen wird nachgesagt, bis zu 40 Prozent des regulären Flash-Speichers in China zu produzieren, auch eine Packaging-Einrichtung gibt es dort.