DRAM-Preise erreichen Talsohle: RAM-Module könnten bald wieder teurer werden

Volker Rißka
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DRAM-Preise erreichen Talsohle: RAM-Module könnten bald wieder teurer werden

Darauf haben Hersteller, aber nicht Kunden gewartet: Der Preisverfall bei DRAM kommt zum Erliegen, RAM könnte wieder teurer werden. Die Prognose für das aktuelle dritte Quartal sieht nur noch einen Rückgang von maximal fünf Prozent vor, auch Stagnation ist möglich – kein Vergleich zu den letzten Monaten.

Micron hatte es im letzten Quartalsbericht vor wenigen Tagen bereits angedeutet: Die Talsohle der fallenden Speicherpreise scheint erreicht zu sein, der Umsatz der Firmen sich vorerst auf niedrigem Niveau stabilisieren. An die Umsatzrekorde der beiden letzten Jahre werde man noch eine ganze Weile nicht herankommen, wobei der von der DRAM-Branche bekannte Schweinezyklus auch schnell drastische steigende Preise mit sich bringen kann.

Speicherpreise im zweiten und dritten Quartal
Speicherpreise im zweiten und dritten Quartal (Bild: TrendForce)

DDR4 zeigt noch Preisnachlässe

Die größten Preisnachlässe gibt es zur Zeit noch bei DDR4-Speicher. In dem Bereich lag die Produktion lange extrem hoch, die Lager sind voll, während gleichzeitig neue Produkte vermehrt mit Fokus auf DDR5 in den Markt strömen. Diese Speicherchips sinken im Preis wiederum wie nahezu alle anderen vom mobilen LPDDR für Smartphones über Grafikspeicher bis hin zum RAM für Server, hat TrendForce heute prognostiziert.

Die Aussagen werden von den Spot-Preisen an der Speicherbörse von DRAMeXchange untermauert. Die Börse zeigt in bestimmten Bereichen zwar weiterhin eine Abwärtsbewegung, der Vergleich zum 10. Mai 2023, den ComputerBase mit einem Screenshot festgehalten hat, zeigt jedoch nur noch kleine Änderungen in bestimmten Bereichen, der Großteil liegt auf ähnlichem Niveau. Der große Preisverfall scheint also in der Tat gestoppt zu sein.

RAM-Preise pendeln sich auch im Handel ein

Das bestätigen auch Listungen von Speicherprodukten im deutschen Einzelhandel. DDR5-6000 von G.Skill ist seit Mai beispielsweise kaum noch im Preis gefallen. Bei DDR4-Speicher gab es hingegen noch einmal einen etwas größeren Preisrutsch, der Speicher kostet je nach Modul heute nur noch rund die Hälfte als vor einem Jahr. Bei DDR5 vollzog sich die Halbierung im Preis vor allem bei den schnelleren Modulen binnen eines halben Jahres.