Fab-Bau in Indien: Foxconn strebt Zusammenarbeit mit TSMC und TMH an

Volker Rißka
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Fab-Bau in Indien: Foxconn strebt Zusammenarbeit mit TSMC und TMH an
Bild: Foxconn

Nach dem Austritt aus dem Joint Venture mit Vedanta plant Foxconn laut indischen Medienberichten eine Zusammenarbeit mit TSMC und der japanischen TMH Inc.. Foxconn hatte bereits zuvor erklärt, dass Indien definitiv ein Zukunftsmarkt sei, Vedanta nur nicht der richtige Partner war.

Foxconn bleibt in Indien

Bereits einen Tag nach der Ankündigung des Rückzugs aus dem Joint Venture, in dem Foxconn den Minderheitsanteil inne hatte, hieß es aus dem Umfeld der indischen Regierung, dass an Foxconn' Aussagen, in Indien in Zukunft deutlich zu wachsen, etwas dran ist. So wurde berichtet, dass Foxconn den Bau von vier oder gar fünf Fabriken plane. Mindestens zwei MoU seien bereits unter Dach und Fach heißt es, binnen 45 bis 60 Tagen soll unter Einhaltung der Fristen ein formeller Antrag erfolgen.

Foxconn braucht Partner

Foxconn braucht für eine echte eigene Halbleiterproduktion eine Partnerschaft, denn das Know-How hat das Unternehmen selbst nicht. Foxconn ist ein Auftragsfertiger für nahezu jedes Unternehmen in der Elektronik-Branche und auch noch weit darüber hinaus, ist aber ebenso auf eine Chipversorgung angewiesen. Das Unternehmen plant den Schritt zu etwas eigenem schon länger, verkündete bereits im Jahr 2021 eine Allianz mit dem Automobilkonzern Stellantis, der die Chipversorgung in Zukunft sicherstellen soll. Bereits damals kamen Fragen auf, wie das umgesetzt werden soll.

Heute heißt es nun, dass sich Foxconn mit dem bekannten Auftragsfertiger TSMC und dem japanischen Unternehmen TMH verbünden wird, um den Schritt in Indien anzugehen. TSMC könnte bekanntlich problemlos das Know-How der Chipfertigung bieten, TMH die benötigte Ausrüstung und entsprechende Installationen und Wartungen der Systeme übernehmen. Einige Fragezeichen bleiben vor allem in puncto TSMC, denn der Konzern ist eigentlich kein Freund von Joint-Ventures, ist diesen Weg zuletzt aber mit Sony in Japan dann doch gegangen und wird vermutlich auch für die Fabrik in Deutschland mit Bosch, Infineon und Co. so verfahren (müssen).

Indien fördert bis zu 75 Prozent

Indien hat finanziell die Tore weit geöffnet, konnte bisher aber dennoch nur kleine Erfolge erzielen, was die Ansiedlung von moderner Halbleiterindustrie betrifft. 50 Prozent Förderung durch den Staat werden quasi garantiert, hinzu kommen noch einmal 15 bis 25 Prozent aus den Bundesstaaten. Genau dies machte sich kürzlich Micron als einer der ersten großen westlichen Hersteller zunutze: Von dem 2,75-Milliarden-US-Dollar-Projekt zahlt Micron nur 825 Millionen US-Dollar, die restlichen 70 Prozent gibt es als Zuschuss vom Staate Indien und den Bundesstaaten.