Far Cry: Quellcode des ersten CryEngine-Shooters durchgesickert

Marc Stöckel
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Far Cry: Quellcode des ersten CryEngine-Shooters durchgesickert
Bild: Ubisoft

Der vollständige Quellcode des ersten und im Jahre 2004 erschienenen Teils der Shooter-Serie Far Cry ist im Netz aufgetaucht. Dass dies von dessen Urheber beabsichtigt war, bleibt ohne offizielles Statement vorerst zweifelhaft.

Für die Fans des Shooters könnte dies jedoch durchaus positive Folgen haben, da der Code Moddern neue Möglichkeiten eröffnet, den Titel nach belieben zu erweitern und dessen Grafik beispielsweise durch Ray-Tracing-Effekte zu modernisieren. Auf das Datenleck wies unter anderem der Twitter-Nutzer VinciusMedeiro6 hin, der den Quellcode von Far Cry 1 in der Version 1.34 am vergangenen Freitag im Internet Archive entdeckt hatte.

Der Upload des Titels erfolgte demnach am 24. Juni 2023. Enthalten ist dem Eintrag im Internet Archive zufolge auch der Code der von Crytek entwickelten und in Far Cry erstmals eingesetzten CryEngine, der ebenfalls in der Version 1.34 vorliegt. Wie aus einem Review des Nutzers MobCat zu dem Quellcode hervorgeht, enthält das Archiv „zwar einige Exes, aber keinen Xbox-Code und keine Spiel-Assets“, zu denen üblicherweise auch die speicherhungrigen Texturen zählen. Auf diesen Umstand deutet auch die geringe Größe der hochgeladenen ZIP-Datei hin, die lediglich 73,6 Megabyte auf die Waage bringt.

Die Grafikpracht war damals beeindruckend

Far Cry stammte ursprünglich von der deutschen Spieleschmiede Crytek, die 1999 in Coburg gegründet wurde und ihren Hauptsitz rund sieben Jahre später nach Frankfurt am Main verlagert hatte. Die späteren Fortsetzungen der Shooter-Serie entsprangen jedoch allesamt aus der Feder von Ubisoft – Crytek war hier nicht mehr involviert.

Als der erste Teil von Far Cry im März 2004 vorerst ausschließlich für den PC das Licht der Welt erblickte, glänzte dieser mit einer zur damaligen Zeit wegweisenden Grafikqualität. Zusammen mit DirectX 9.0b und dem Shader-Model 2.0 überzeugte die CryEngine mit einer bis dato unerreichten Fernsicht und einer für damalige Verhältnisse überaus realistischen Wasserdarstellung. Erst rund zehn Jahre nach dem PC-Release konnten auch Konsolen-Spieler den Titel für die PS3 und Xbox 360 erwerben.

Als minimale Systemanforderungen der PC-Version standen mitunter ein AMD Athlon oder Intel Pentium 3 mit einer Taktfrequenz von 1 GHz sowie 256 MB Arbeitsspeicher, 4 GB Festplattenspeicher und eine DirectX 9.0b kompatible Grafikkarte mit 64 MB Grafikspeicher auf dem Plan. Empfohlen waren hingegen eine CPU vom Typ AMD Athlon XP 2400+ oder Intel Pentium 4 mit 2 GHz, 512 MB RAM und eine Nvidia GeForce 4 oder ATi Radeon 9500 mit 128 MB Grafikspeicher. Als Betriebssysteme wurden Windows 98SE, 2000 und XP sowie später auch Windows Vista unterstützt.

Von Far Cry 1 gingen insgesamt 2,6 Millionen Exemplare über die Ladentheke. Auch ComputerBase widmete dem Titel vor rund drei Jahren eine eigene Ausgabe von C:\B_retro, bei der insbesondere die Hardwareanforderungen des Titels im Vordergrund standen.