Samsung Foundry: Verbesserter 4-nm-Yield soll AI-Kundschaft anlocken

Volker Rißka
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Samsung Foundry: Verbesserter 4-nm-Yield soll AI-Kundschaft anlocken
Bild: Samsung

Koreanische Medien berichten übereinstimmend von einer gesteigerten Ausbeute bei Samsungs 4-nm-Prozess, der wiederum Kundschaft anlocken soll. Der Tenor geht dabei aber eher in Richtung einer Zurückgewinnung von Kunden, denn Qualcomm und Nvidia hatte Samsung zuletzt verloren, weil die Fertigung nicht den Erwartungen entsprach.

Die Ausbeute (Yield) von Samsung in der Chip-Produktion ist ein ständig wiederkehrendes Thema. Was bei DRAM und NAND sehr gut funktioniert, sieht im Bulk-Logic-Chip-Prozess ganz anders aus. Hier wird zwar stets die Konkurrenz zu TSMC angestrebt, in der Realität liegt Samsung aber weit zurück. Denn es geht nicht nur um die Ausbeute, sondern auch darum, ob die Chips denn überhaupt den Erwartungen des Auftraggebers entsprechen.

Und genau diese konnten zuletzt nicht immer erfüllt werden, Samsung verlor sowohl Qualcomm als auch Nvidia an TSMC. Vor allem bei Qualcomm wurde deutlich, wie groß die Unterschiede doch waren, denn mit offiziellen Zahlen gehen die Hersteller sehr selten hausieren. Der quasi gleiche Chip von Samsung war mit TSMCs Fertigung nicht nur deutlich schneller, er verbrauchte auch noch weniger Energie. Auf genau diese Eigenschaften ist auch Nvidia angewiesen, weshalb der Marktführer im Grafikchip-Bereich an TSMC auch nicht vorbeikommt und den Ausflug zu Samsung beendet hatte.

Foundry-Pläne bis zum Jahr 2027
Foundry-Pläne bis zum Jahr 2027 (Bild: Samsung via Twitter)

Wie ZDNet aus Südkorea aber auch BusinessKorea nun vermelden, habe Samsung deutliche Fortschritte bei der Ausbeute seiner 4-nm-Fertigung gemacht. Die hohen Preise bei TSMC und ausgebuchte Kapazitäten könnten dafür sorgen, dass sich Großkunden wieder vermehrt um eine Diversifizierung Gedanken machen. Was bei BusinessKorea noch verhalten optimistisch nach einer „Möglichkeit“ klingt, wird bei ZDNet schon deutlich offensiver verkauft: Hier wird vermeldet, dass Samsung für die 4-nm-Produktion einen Kunden aus dem AI-Umfeld für Datacenter gewinnen konnte. Die Produktion soll jedoch erst im zweiten Halbjahr 2024 beginnen – bis dahin dürfte sich die Ausbeute noch etwas weiter verbessern.

Welches Unternehmen letztlich dahinter steckt, sind bisher nur Mutmaßungen ohne Substanz. Aktuell fällt es Samsung ziemlich schwer, die noch bestehende Kundschaft in fortschrittlichen Prozessen zu halten. Google soll für seinen neuen Tensor-Chip ab 2025 ebenfalls zu TSMC wechseln – noch halten sie also die Stange.