Mercedes-Benz Drive Pilot: Level 3 bis Ende 2024 mit 90 km/h und bis 2030 mit 130 km/h

Nicolas La Rocco
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Mercedes-Benz Drive Pilot: Level 3 bis Ende 2024 mit 90 km/h und bis 2030 mit 130 km/h
Bild: Mercedes-Benz

Auch in den USA bietet Mercedes-Benz jetzt den nach Level 3 fahrenden Drive Pilot an. Anders als in Deutschland wird das Assistenzsystem dort im Abo angeboten. Der Drive Pilot werde ab Ende 2024 von derzeit 60 auf 90 km/h angehoben, bis Ende des Jahrzehnts will Mercedes-Benz das Assistenzsystem mit 130 km/h fahren lassen.

Steigerung auf 130 km/h bis Ende des Jahrzehnts

Mit der Markteinführung des Drive Pilot (Test) in den USA bestätigt das Unternehmen die Weiterentwicklung in Richtung höherer Geschwindigkeiten. Hierzulande und in den Vereinigten Staaten ist das System derzeit auf 60 km/h respektive 40 mph (64 km/h) beschränkt und somit eher ein Staupilot für die Autobahn beziehungsweise den Freeway. In Deutschland will Mercedes-Benz die nächste Version des Drive Pilot ab Ende 2024 einem vorausfahrenden Fahrzeug bis etwa 90 km/h hochautomatisiert nach Level 3 auf der Autobahn folgen lassen. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will Mercedes-Benz die Verfügbarkeit des Drive Pilot auf der Autobahn auf bis zu 130 km/h ausweiten.

In den USA als Abo statt Einmalzahlung

Die kontinuierlichen Weiterentwicklungen der Software-Integration nennt Mercedes-Benz auch als Grund, warum der Drive Pilot in den USA im Abo anstelle der Einmalzahlung hierzulande angeboten wird. Kunden aus den USA können das Assistenzsystem über den Mercedes me connect Store ab 2.500 US-Dollar aktivieren. Laut ArsTechnica und The Verge wird dieser Betrag pro Jahr fällig. Weitere Angebotsoptionen will das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Die für den Drive Pilot benötigte Hardware wird in den ab sofort in Kalifornien und Nevada bestellbaren neuen Ausführungen von S-Klasse und EQS hingegen ab Werk verbaut, erste Fahrzeuge werden voraussichtlich Ende 2023 ausgeliefert. So könnten Kunden flexibel die Optionen wählen, die am besten zu ihren Bedürfnissen passen, heißt es in der Ankündigung. Hintergrund sei auch, dass derzeit nur für Kalifornien und Nevada Zulassungen vorliegen. Zieht ein Kunde etwa in einen anderen Bundesstaat oder in ein Gebiet ohne Zugang zu Level-3-fähigen Freeways, bestehe die Möglichkeit, das Abonnement nicht zu verlängern.

Mercedes-Benz erwägt Markierungslichter

Beim Blick in die Zukunft erwägt das Unternehmen auch Markierungslichter für das automatisierte Fahren. Mercedes-Benz hält es für wichtig, anderen Verkehrsteilnehmern zu signalisieren, ob die automatisierte Fahrfunktion aktiviert ist. Spezielle türkisfarbene Markierungslichter für das automatisierte Fahren (basierend auf der SAE J3134) wurden deshalb für den EQS entwickelt und zeigen den Betriebszustand des Drive Pilot an.

Türkis ist auch die Farbe, die für die Drive-Pilot-Leuchten am Lenkrad sowie die Visualisierung des Assistenzsystems im Fahrer-Display zum Einsatz kommt, auch BMW setzt bei Level 3 im 7er auf diese Farbe. Für eine externe Visualisierung am Fahrzeug gibt es derzeit aber weder in den USA noch in Europa einen Rechtsrahmen, für diese müsse laut Mercedes-Benz erst noch ein gemeinsamer Standard entwickelt werden.