Mercedes: Neuer EQS fährt bis zu 822 km weit und überholt automatisch

Nicolas La Rocco
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Mercedes: Neuer EQS fährt bis zu 822 km weit und überholt automatisch
Bild: Mercedes-Benz

Rund drei Jahre nach der initialen Vorstellung des EQS verpasst Mercedes der elektrischen Luxuslimousine ein Facelift, das vor allem mit einer größeren Batterie für eine gesteigerte Reichweite einhergeht. Mit der Funktion „Automatischer Spurwechsel“ kann der EQS auf der Autobahn zudem eigenständig andere Fahrzeuge überholen.

Jeder neue EQS ist fortan mit einer erhöhten Batteriekapazität von 118 statt bislang 108,4 kWh ausgestattet, sodass die maximale elektrische Reichweite etwa anhand des EQS 450 4MATIC von bislang maximal 717 auf 799 km steigen soll (Energieverbrauch kombiniert: 20,9 – 17,0 kWh/100 km). Für den EQS 450+ ohne Allradantrieb gibt der Hersteller sogar eine Reichweite von bis zu 822 statt 753 km an. Der Energieverbrauch dieser Variante liege kombiniert bei 19,9 – 16,3 kWh/100 km, heißt es zur Ankündigung.

Die Grundpreise bleiben trotz mehr Serienausstattung gleich

Einfluss auf die Grundpreise hat diese Maßnahme nicht, das Basismodell EQS 450+ kostet weiterhin 109.551,40 Euro, auch alle anderen Varianten behalten ihre bisherigen Preise. Der neue EQS kann ab dem 25. April 2024 bestellt werden. Angepasst hat Mercedes die Serienausstattung, sodass jetzt zum Beispiel der bislang über 8.500 Euro teure MBUX Hyperscreen mit drei Bildschirmen serienmäßig verbaut ist. Auch eine Wärmepumpe ist neuerdings in allen Modellen serienmäßig verbaut.

Automatischer Spurwechsel auf der Autobahn

Mit dem aufgefrischten EQS bringt Mercedes serienmäßig die Funktion „Automatischer Spurwechsel“ als Bestandteil des aktiven Abstands-Assistenten Distronic mit aktivem Lenk-Assistenten nach Europa, nachdem das Assistenzsystem vorher für einige Baureihen in den USA und Kanada verfügbar war. Das im Rahmen des SAE-Level 2 agierende Assistenzsystem kann automatische Spurwechsel auf Autobahnen mit zwei baulich voneinander getrennten Richtungsfahrbahnen mit einer vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkung von noch nicht mehr als 140 km/h unterstützen.

In der Praxis handelt es sich aber um mehr als nur eine Unterstützung. Laut Hersteller kann das Auto im Geschwindigkeitsbereich von 80 bis 140 km/h den Spurwechsel selbst initiieren, wenn ein langsameres Fahrzeug vorausfährt. „Erkennen die Radare ausreichend Freiraum und werden Spurmarkierungen identifiziert, kann es das langsamere, vorausfahrende Fahrzeug vollkommen automatisch überholen“, sagt Mercedes. Voraussetzungen sind eine mindestens zweispurige Autobahn mit Geschwindigkeitsbegrenzung und die Ausstattung des Fahrzeugs mit MBUX Navigation. Das System benötigt zum Ausführen des automatischen Spurwechsels keinen weiteren Impuls durch den Fahrer. Die Verantwortung für das Führen des Fahrzeugs liegt weiterhin bei dem Fahrer, da es sich um ein Level-2-System handelt. Daher müsse der Spurwechsel durchgehend überwacht werden.

Neuer Grill erhält stehenden Stern

Optisch und im Innenraum gibt es für den EQS ebenfalls eine Reihe von Veränderungen. Bei Auswahl der „Electric Art Line“ kommt das Auto mit einer neuen Kühlerverkleidung mit Applikationen in Chrom. Verchromte und flächenbündig eingearbeitete Lamellen sollen laut Hersteller einen „edlen Kontrast zum tiefschwarzen Umfeld“ ergeben. Dieser Grill wird mit einem stehenden Stern auf der Haube kombiniert. Chrom gibt es auch für den Rahmen der Lüftungsdüsen an den B‑Säulen, und das Beilegekissen im Fond soll eine Paspel aus Leder Nappa aufwerten. Beim optionalen Fondkomfort-Paket Plus mit Executive Sitzen (3.867,50 Euro) gibt es jetzt eine abgeschrägte Fußablage, die den Komfort für die Passagiere erhöhen soll. Serienmäßig ist das normale Fondsitz-Paket, bei dem sich die Neigung der Lehne per Tastendruck von 27 bis 36 Grad verstellt lässt.

Manufaktur Selection für 16.600 Euro

Wer den EQS noch eine Nummer edler ausstatten möchte, kann jetzt auch hier zur sogenannten „Manufaktur Selection“ greifen. Neben exklusiven Farben gibt es hier das Electric Art Exterieur mit AMG-Styling und 21 Zoll große AMG-Leichtmetallräder. Zur Sonderedition gehören auch das Fondkomfort-Paket Plus mit Executive Sitzen sowie das Manufaktur Interieur-Paket mit Sonderpolsterung in Leder Exklusiv Nappa. Das Beilegekissen ist hier zudem mit Kontrastziernaht und silbergrauer Paspel sowie roségoldener Stickung versehen, außerdem gibt es beleuchtete Einstiegsleisten sowie Fußmatten mit gesticktem Mercedes-Stern und eine Einfassung in Tiefweiß mit roségoldener Stickung. Der Aufpreis für die Sonderedition beträgt 16.600,50 Euro inkl. Mehrwertsteuer.