Call of Duty Modern Warfare 3: Kurze Entwicklungsdauer erklärt geringe Qualität
Ein „Tiefpunkt“ sei die Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare 3 (Test), sagt der Pressespiegel. Das liegt an der kurzen Entwicklungsdauer. Für das neue Spiel habe nur die Hälfte der üblichen Zeit zur Verfügung gestanden.
Eigentlich soll „Modern Warfare 3“ lediglich als DLC für Modern Warfare 2 gedacht gewesen sein, bis durch Verschiebungen weiterer Serienteile der Bedarf für einen Lückenfüller in Form eines vollwertigen Spiels entstand. „Bedarf“ ist dabei aus ökonomischer Sicht zu sehen, da die Serie jährlich riesige Umsätze generiert, zu denen der Verkauf von Vollpreis-Spielen trotz eines riesigen Angebots von Mikrotransaktionen und Free-to-Play-Spielmodi noch einen guten Teil beiträgt.
In 16 Monaten entwickelt
Laut einem Bericht von Bloomberg wurde Sledgehammer Games mit der Entwicklung beauftragt, da das Studio bereits Call of Duty: Vanguard in sehr knapper Zeit auf die Beine stellen konnte. Laut Berichten von Insidern hätten sich Angestellte allerdings „verraten“ gefühlt, weil ihnen versprochen worden sei, nicht noch einmal mit extrem knapper Zeit und damit zusätzlich nachts und am Wochenende arbeiten zu müssen.
In den ersten Monaten der Entwicklung sei das Projekt laut dem Bericht als Spin-Off mit Missionen in Mexiko geplant gewesen. Dies hätte sich besser realisieren lassen als weltumspannende Set-Piece-Schauplätze. Erst im Sommer 2022 habe sich Activision dann für ein Reboot entschieden, um ein „Modern Warfare 3“ mit Vladimir Makarov als Schurken herausbringen zu können. Die neue Kampagne habe deshalb in nur 16 Monaten entworfen und umgesetzt werden müssen. Dies sei die kürzeste Zeitspanne für ein Call of Duty seit Jahren.
Diese Rahmenbedingungen spiegeln sich auch in den Rezensionen wider. Die Kampagne fühle sich überstürzt zusammengesteckt an, hieß es, die offenen Areale seien im Grunde Warzone-Karten im Offline-Modus, die Story rund um die Karten gelegt, statt Schauplätze für die Geschichte zu bauen. Das alles sind Hinweise darauf, dass die Zeit extrem knapp war und erklärt, wieso die Qualität deutlich gesunken ist.
Sledgehammer dementiert
Slegehammer selbst spricht in einem Statement von einer „Herzensangelegenheit“ und einer Vision, die „sich seit Jahren in der Mache befunden hat“. Das allerdings dementiert nichts; es kann durchaus sein, dass Konzepte für ein Modern Warfare 3 bereits seit langer Zeit in Arbeit sind - ein Bezug auf die Umsetzung, die Entwicklungsdauer oder die Arbeitsbedingungen fehlt jedoch.
