SC23

Dawn (Intel) und Isambard-AI (Nvidia): Neue Rekord-AI-Supercomputer für Großbritannien

Volker Rißka
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Dawn (Intel) und Isambard-AI (Nvidia): Neue Rekord-AI-Supercomputer für Großbritannien
Bild: Intel

Nach Isambard 3 bringt Großbritannien mit Isambard-AI einen weiteren Nvidia- und mit „Dawn“ einen Intel-Supercomputer ans Netz. Dawn setzt auf die Kombination von Xeon und Ponte Vecchio in einem Dell-System, während das zweite neue System von Nvidia und HPE auf Grace Hopper basiert. Isambard 3 nutzt nur Grace-Superchip-CPUs.

Dawn soll schnell deutlich wachsen

Mit den neuen Systemen will das Vereinigte Königreich einen Schritt in die Zukunft machen. Das Thema Künstliche Intelligenz (AI) schwimmt dabei natürlich ganz oben mit, weshalb die beteiligten Parteien „Dawn Phase 1“ als aktuell schnellsten AI-Supercomputer der UK bezeichnen. Diese erste Phase zeigt aber auch, dass bei Dawn viel Potenzial erst noch gehoben wird. Intel, Dell und die University of Cambridge stellen für Phase 2 eine um den Faktor 10 gestiegene Leistung bereits für 2024 in Aussicht.

Dell PowerEdge Xe 9640
Dell PowerEdge Xe 9640 (Bild: Dell)

Dawn Phase 1 basiert auf dem neuen Dell PowerEdge XE9640. Darin sitzen zwei Xeons der Generation Sapphire Rapids sowie vier Ponte-Vecchio-GPUs, die in einem schmalen 2U-Gehäuse flüssigkeitsgekühlt sind.

Welche Chips Intel und Dell hier genau verbauen, wollen die Partner erst Mitte November zu SC23 in Denver verraten, „über 1.000 GPUsheißt es bisher. Optionen gibt es viele, der Server unterstützt quasi alle CPUs sowie vier OAM-Intel-Grafikmodule mit jeweils bis zu 600 Watt (PDF-Dokument). Mit der genauen Konfiguration dürften dann auch die genauen Performance-Angaben folgen.

Zwei Nvidia-Supercomputer von HPE

Das Jahr 2024 wird auch als Einführung für Isambard-AI geplant. Dieses System basiert auf der bereits bekannten Plattform rund um den HPE Cray EX Supercomputer und setzt in dem Fall auf 5.448 Grace-Hopper-Superchips. Das System wird damit eine ganz andere Liga als das im Mai angekündigte System Isambard 3, der anders als viele neue Supercomputer rein auf CPU-Kerne setzt, genauer gesagt 55.296 Kerne durch 384 Prozessoren. Während dieses System damit extrem effizient 2,7 PetaFLOPS FP64-Leistung bringen soll, plant man bei Isambard-AI mit „well over 200 PetaFLOP/s using the Top500's Linpack benchmark“. Oder wie Nvidia lieber sagt: 21 ExaFLOPs an AI-Leistung.

Isambard-AI von HPE mit Nvidia Grace Hopper
Isambard-AI von HPE mit Nvidia Grace Hopper (Bild: HPE)

Ob nach den noch geplanten Ausbaustufen am Ende das Intel-Dell-System oder die Nvidia-HPE-Lösung vorn liegen wird, ist aktuell noch nicht absehbar. Zweifelsohne macht das Land damit aber einen großen Schritt nach vorn. Die neuen Supercomputer sind Teil eines Programms der Regierung. Hierfür wurden zuletzt 225 Millionen Pfund bereitgestellt, bisher wurde ein Topf in einer Höhe von insgesamt 300 Millionen Pfund abgesegnet, die das Land zu einem „world leader in AI“ machen soll. Viele Länder haben jedoch zuletzt ähnliche Programme aufgelegt. Ob die AI-Großmacht-Bestrebungen Großbritanniens hier am Ende aufgehen, bleibt deshalb noch abzuwarten.