Vom Liebling zur Enttäuschung: Spielermeinungen zu The Day Before fallen verheerend aus

Dennis Krause
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Vom Liebling zur Enttäuschung: Spielermeinungen zu The Day Before fallen verheerend aus
Bild: Fntastic

Die Veröffentlichung von The Day Before verkommt zum Desaster: Abstürze des Spiels und Verbindungsprobleme zum Server lassen Spieler verärgert zurück. Doch auch inhaltlich wird dem Spiel vorgeworfen, Versprechen nicht zu erfüllen. Denn die beworbene Open-World existiert nicht. Die Bewertungen auf Steam stürzen ab.

The Day Before befindet sich noch in Entwicklung und wurde gestern als Early-Access-Spiel für rund 40 Euro auf Steam veröffentlicht. Solche Spiele haben oft einen turbulenten Start, denn sie stellen nur frühe Zugangsversionen auf ein noch unfertiges Spiel dar, an dem Interessierte bis zur offiziellen Veröffentlichung der Vollversion mitwirken können. Fehler, Probleme und ein Gefühl von Unvollkommenheit sind also zu erwarten. Ausnahmen gibt es sehr wohl, das am 7. Dezember erschienene The Day Before stellt allerdings keine dar.

Abstürze, Bugs, Verbindungsprobleme

Auf dem Kurznachrichtendienst X häufen sich Meldungen zu Abstürzen und massiven technischen Problemen in der Spielwelt, wie Boden-Clipping oder Crashs beim Schießen.

Überrascht worden sind die Entwickler wohl auch von der Anzahl der Spieler, denn die Server sind massiv überlastet und lassen Spieler regelmäßig mit Verbindungsabbrüchen nicht in das Spielgeschehen – was für einen Titel mit Fokus auf Multiplayer nicht unproblematisch ist.

Schlechte Bewertungen auch wegen falscher Versprechen

Die Bewertungen auf Steam stürzen daraufhin ins Bodenlose: Nur 15 Prozent der Nutzerrezensionen sind positiv. Dazu beigetragen hat allerdings nicht nur der technische Gesamtzustand. Viele Spieler beklagen, dass es sich bei der „post-apokalyptischen Open-World“ nur um einen kleinen begehbaren Bereich handelt. Das Gameplay soll sich zudem nur auf einen Extraction-Shooter beschränken, also auf einen dauerhaften Kreislauf aus Schießen und Looten reduziert haben. Auch werden viele weitere Teile des Gameplays kritisiert – oft, weil sie fehlen.

No open-world survival elements, it's just an extraction shooter, and a bad one at that.

biffa über Steam, 1 Stunde Spielzeit
  1. Not enough servers or capacity.
  2. For the time it has been under development (5 years?), it's EXTREMELY unfinished. Basic things like being able to do melee attacks is not even in the game. The game looks like The Division 1 (maybe worse?), and even then, Div1 has better gameplay.
  3. It is labeled incorrectly. This is an extraction shooter. No more to it. You can do only 1 quest at a time, the map is small, not open world, it's instanced - not an MMO.
pbN über Steam, 4,3 Stunden Spielzeit

Ehemals Community-Liebling

Eigentlich sollte The Day Before ein dystopisches und post-apokalyptisches Endzeitspiel mit Multiplayer sein, das im von einer Seuche heimgesuchten Amerika spielt und den Spieler in einer Survival-Open-World herausfordert. Angekündigt wurde das Spiel im Jahr 2021 in einem ersten Trailer und wurde zügig das am meisten gewünschte Spiel auf der Plattform Steam. Die Veröffentlichung verzögerte sich daraufhin aber mehrmals: Ursprünglich für Juni 2022 angedacht, zuerst auf März 2023, dann auf November und schließlich auf gestern.

Das sehnlichst erwartete Spiel lässt allerdings nicht erst heute Federn: Bereits zu Beginn des Jahres teilte Entwickler Fntastic einen neuen Trailer, der durch weniger imposante Grafik und gestrichene Gameplay-Inhalte einigen Unmut in der Spielerschaft entfachte.

Ob sich The Day Before im Laufe des Early-Access noch bessern wird, ist bisher nicht absehbar – der Entwickler hat sich bislang zu den Problemen nicht geäußert. Spiele, die zur Veröffentlichung enttäuscht haben, gibt es viele, aber nur wenige haben wie Cyberpunk 2077 oder No Man Sky die Trendwende geschafft und sich bei Fans rehabilitiert.