Netflix, Spotify und YouTube: Keine Streaming-Apps für Apple Vision Pro

Dennis Krause
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Netflix, Spotify und YouTube: Keine Streaming-Apps für Apple Vision Pro
Bild: Apple

Die Streamingdienste Netflix, YouTube und Spotify haben angekündigt, nicht nur keine VR-Apps, sondern auch die bereits vorhandenen iPad-Apps nicht über visionOS anzubieten und so den Zugang nur auf das Web zu beschränken. Die Schritte stehen teilweise früheren Aussagen entgegen und gleichen Netflix Vorgehensweise auf macOS.

Netflix, Spotify und YouTube sagen nein

Netflix wird nach Angaben von Bloomberg weder eine VR-App noch die iPad- oder iPhone-App für die Vision Pro zur Verfügung stellen. Dem schlossen sich nun auch Spotify und YouTube an. Nutzer, die sich das 3.499 US-Dollar teure Headset zulegen, haben damit nur noch die Möglichkeit über den Safari-Browser auf Inhalte der Streaming-Giganten zuzugreifen.

Kursänderung bei Netflix?

Das klang im Juli 2023 zumindest von Netflix noch anders: Zwar hat schon dort der Streamingdienst eine eigene App für visionOS ausgeschlossen, aber wie Bloomberg berichtete, sollte zumindest die iPad-App einen Zugang zu den Inhalten ermöglichen.

iPad und iOS Apps sind automatisch kompatibel

Der Schritt verwundert insofern, als visionOS eine native Kompatibilität mit iOS- und iPad-Apps besitzt. Grundsätzlich sollen Apps von iPhone und iPad damit ab Veröffentlichung der Vision Pro zur Verfügung stehen. Apple spricht von einem automatischen Prozess für „kompatible Apps“, wie in einem Video ab Minute 3:20 erläutert wird. Apple erklärt nicht genau, wann eine App kompatibel ist, da der Konzern aber selbst von über einer Million Apps zum Start spricht, sollte das Gros der Apps automatisch „kompatibel“ sein.

Entwickler können Apps freiwillig entfernen

Entwickler haben laut Apple allerdings auch die Möglichkeit ihre App aus dem visionOS-Store zu entfernen, wenn sie die Verfügbarkeit nicht für richtig halten oder die App technisch nicht einwandfrei läuft. Ob die Entwickler der Streaming-Riesen davon Gebrauch machen oder die Apps schlicht technisch nicht „kompatibel“ sind, ist unklar.

Schritt bereits vom Mac bekannt

Der Schritt von Netflix ist dabei kein Novum: Schon bei macOS, welches ebenfalls nativ iPad-Apps unterstützt, fehlt eine macOS oder iPad-App bislang im App Store. Nutzer müssen auch dort bisher auf einen Webbrowser ausweichen, Gründe für die fehlende App nennt Netflix auch hier nicht.

Problem für Apple?

Damit werden zum Start, laut einer kürzlichen Pressemitteilung des Konzerns vorerst mit Disney+, ESPN, NBA, MLB, PGA Tour, Max, Discovery+, Amazon Prime Video, Paramount+, Peacock, Pluto TV, Tubi, Fubo, Crunchyroll, Red Bull TV, IMAX, TikTok und MUBI zwar nicht Netflix aber eine ganze Reihe alternativer Streamingdienste die 24 Millionen Pixel der Vision Pro per App befeuern. Ob all diese Apps auch als immersive visionOS-Apps starten werden, ist noch unklar.

GIF Medienkonsum ist für Apple ein Werbeaspekt der Vision Pro (Bild: Apple)

Für Apple könnte eine limitierte Verfügbarkeit von immersiven Medienapps gefährlich werden: In ersten sorgfältig kuratierten Hand-Ons mit The Verge, MKBHD und Engadget wurde der Medienkonsum immer wieder als positiv hervorgehoben, während sich die Kurztester noch skeptisch zu einem darüber hinaus gehenden Einsatz zeigten. Die Verfügbarkeit von Inhalten ist für Vision Pro damit bedeutsam.

The Vision Pro was mostly easier to use than I expected, and while it has potential as an all-purpose device that you could use for web browsing, email, even some industrial apps, its killer application, for now, is clearly watching movies.

Dana, Engadget

Netflix-App für Quest weiterhin verfügbar

Unterdessen bietet Netflix seine VR-App für Metas Quest-Reihe weiterhin im zugehörigen Store an. In „Netflix“ sitzt der Nutzer in einem virtuellen Wohnzimmer und kann sich Medieninhalte auf einem großen virtuellen Bildschirm ansehen. Dieses Erlebnis bleibt Vision Pro-Nutzern vorerst vorenthalten.