Coollaboratory Liquid Ultra im Test: Die Flüssigmetall-Legierung 3.0

Martin Eckardt
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Coollaboratory Liquid Ultra im Test: Die Flüssigmetall-Legierung 3.0

Einleitung

Bereits 2006 sorgte Coollaboratory mit der Liquid Pro Wärmeleitpaste für großes Aufsehen bei den PC-Enthusiasten und Kühlerfreunden. Erstmals konnte man durch den Einsatz einer bei Raumtemperatur flüssigen Metalllegierung auf herkömmliche Wärmeleitpaste, deren Hauptbestandteil Silikon vornehmlich als Isolator bekannt ist, verzichten, somit den Wärmetransport zwischen Halbleiterelement und Kühlkörper entscheidend optimieren und die Temperaturen von Prozessor, Grafikchip und Co. spürbar senken.

Die Liquid Pro erfreut sich ob ihrer beeindruckenden Leistungen bis heute großer Beliebtheit und konnte zahlreiche Auszeichnungen einheimsen. Doch ihre Anwendung ist stets mit Problemen und Einschränkungen verbunden. So geht mit der hohen Wärmeleitfähigkeit der Metalllegierung auch die naturgemäß hohe elektrische Leitfähigkeit der Substanz einher, welche in einem PC mit vielen freiliegenden Kontakten und sensiblen elektrischen Bauteilen zu irreversiblen Beschädigungen führen kann. Ferner gestaltet sich das Auftragen des Metall-Fluids immer etwas kompliziert, da die Bezeichnung „Paste“ kaum zutrifft und die hohe Oberflächenspannung ihr Übriges tut. Deutlich unangenehmer ist jedoch das Entfernen der Liquid Pro, denn sie verfestigt sich im Laufe ihrer Tätigkeiten und ist dann nur noch sehr widerwillig, teilweise unter rabiaten mechanischen Einwirkungen, zu beseitigen. Viele Probleme, die in einer absoluten Unverträglichkeit zum bei Kühlern häufig verwendeten Werkstoff Aluminium gipfeln. Binnen Minuten ist die Coollaboratory-Entwicklung in der Lage, glänzende Aluminiumoberflächen in schwarze, zerfressene Korrosionslandschaften zu verwandeln.

Die Liquid Pro hat trotz ihrer hohen Potenz also zahlreiche Baustellen eröffnet, welche Coollaboratory eigentlich im Laufe der Zeit abarbeiten wollte. Während einige Charakteristika, wie die elektrische Leitfähigkeit, physikalisch nur bedingt bei einer Metalllegierung ausgeschlossen werden können, sollte vor allem der Anwenderkomfort und die Aluminium-Verträglichkeit verbessert werden. Einen ersten Schritt dazu gab es schon Ende 2006, als man mit dem Liquid Metal Pad ein bereits vorgefertigtes Wärmeleitpad auf Flüssigmetall-Basis auf den Markt brachte.

Der nächste Schritt soll nun gegangen werden. Mit der Liquid Ultra präsentiert Coollaboratory den offiziellen Nachfolger der Liquid Pro mit veränderter Zusammensetzung und optimierten Charakterzügen. Wir haben uns die neue Flüssigmetalllegierung im Rahmen eines Kurzvergleiches angeschaut und wollen aufdecken, wie sich die Leistungen und Eigenschaften der besonderen Wärmeleitpaste entwickelt haben.