Intels NUC mit Haswell im Test: Der 6-Watt-Desktop-PC

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Volker Rißka
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Startprobleme

Insbesondere beim Arbeitsspeicher müssen bei der Anschaffung einige Dinge beachtet werden, denn die Hauptplatine im NUC unterstützt nur DDR3-SODIMM nach dem Low-Voltage-Standard DDR3L, was 1,35 Volt Eingangsspannung als Maximum festlegt. Speicherriegel mit 1,5 Volt werden nicht unterstützt, was den Großteil der SODIMM-Riegel im Einzelhandel bereits außen vor lässt.

Doch die Einschränkungen beim Speicher sind noch etwas weitreichender, denn die Module müssen auch passende Konfigurationen bei den Speicherchips erfüllen. Dies hat zur Folge, dass unsere ersten fünf getesteten SO-DIMMs keinen Betrieb des kleinen PCs zuließen, jedes Mal waren drei Beep-Töne zu hören, die auf einen Speicherfehler hinweisen. Derart vorgewarnt, wurde der Blick auf die von Intel freigegebene Kompatibilitätsliste geworfen und Speicher exakt nach dieser Liste gekauft. Dieser funktionierte einwandfrei.

NUC-Speicher-Kompatibilitätsliste mit vielen OEM-Riegeln
NUC-Speicher-Kompatibilitätsliste mit vielen OEM-Riegeln

Das Problem an dieser Liste wurde uns beim Einkauf allerdings schnell klar: Mehr als die Hälfte stellt OEM-Speicher (SK Hynix, Micron und der Großteil von Samsung), der im Einzelhandel kaum erhältlich ist. Am Ende läuft es nur auf eine Handvoll Speicherriegel hinaus, die auf dem deutschen Markt derzeit offiziell für das NUC zur Verfügung stehen. Aufgrund unserer Erfahrungen ist der entsprechende Zielkauf jedoch dringend angeraten.

Deutlich weniger Schwierigkeiten machten die mSATA-SSD und das WLAN-Modul. Auch hier gibt es von Intel entsprechende Listen, insbesondere bei WLAN-Lösungen sind jedoch viele im Handel verfügbare Modelle ohnehin Basis von Intels Portfolio. Die für WLAN benötigten beiden Antennen sind bereits sauber im Gehäuse verlegt. Auch bei den mSATA-SSDs trafen wir auch keine größeren Probleme, unsere Lösung, die nicht auf der Liste steht, funktionierte problemlos. Im Zweifel sollte jedoch auch hier die entsprechende Kompatibilität vorab geprüft werden.

In Planung ist laut ersten Listungen in US-Shops auch eine 15 mm in der Höhe gestreckte Variante, die dann anstatt nur einer mSATA-SSD auch eine normale Notebook-HDD im 2,5-Zoll-Format fassen kann. Diese Variante soll im Dezember im Handel stehen.

NUC mit 49 mm Bauhöhe für Option auf Notebook-HDDs
NUC mit 49 mm Bauhöhe für Option auf Notebook-HDDs

Softwareinstallation

Nach der Hardwareinstallation steht die Software-Basis an. Als erstes empfiehlt sich die Aktualisierung des BIOS auf die aktuellste Version. Schaden kann gerade dieser Punkt nicht, da in der Regel immer auch die Speicherunterstützung etwas verbessert wird.

Die Installation von Windows per externem DVD-Laufwerk oder auch USB-Stick macht keinerlei Probleme, auch das Update auf Windows 8.1 funktioniert reibungslos. Auch wenn die Grafikeinheit von Windows direkt einen Treiber bekommt, empfiehlt es sich gerade bei neuen PCs, doch noch einmal beim Hersteller vorbei zu sehen. Und so gab es auch für das NUC beim Betrieb unter Windows 8.1. ganz neue Treiber für Grafiklösung HD 5000.

NUC-System im Detail
NUC-System im Detail
Sensoren
Sensoren

Nicht automatisch gefunden wurden in Windows 8.1 das Intel-Gigabit-LAN sowie der Infrarot-Sender von Nuvoton, je nach eingesetztem WLAN-Modul mit wahlweiser Bluetooth-Unterstützung muss auch dafür mitunter noch ein Treiber bezogen werden. Die Downloadseite zum NUC bei Intel bietet aber alle Treiber. Je nach Einsatzgebiet des kleinen PCs empfiehlt es sich, diese bereits vorab zu ziehen und dann kurzerhand per USB-Stick über einen der vier Ports zu installieren.

Ist alle Software installiert, lässt sich das NUC etwa neben dem Fernseher verstecken. Mittels Bluetooth-Maus und -Tastatur sowie einer Fernbedienung erfolgt die Steuerung, während über WLAN respektive den Gigabit-LAN-Anschluss dem Einsatz als Mini-PC für Office- und Multimedia-Anwendungen und sogar dem eine oder anderen Casual-Spiel nichts im Wege steht. Der Anschluss an den Fernseher erfolgt über Mini-HDMI (Adapter nicht im Lieferumfang), über den dann auch der Sound ausgegeben wird.